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Dax schließt im Plus – Mögliche Fusion bewegt Immobilienwerte

Die politischen Entwicklungen der vergangenen Woche haben die Börsen zum Wochenstart angetrieben. Im Fokus standen besonders Immobilienwerte.

Blick auf die Dax-Kurve im Frankfurter Handelssaal. Foto: dpa
Blick auf die Dax-Kurve im Frankfurter Handelssaal. Foto: dpa

Zum Wochenstart hat der Dax zugelegt. Er schloss am Montag rund 0,9 Prozent im Plus bei 13.408 Punkten. Damit setzt der deutsche Leitindex den Aufwärtstrend der vergangenen Woche fort – Analysten spekulieren, ob diese Woche nun die lang ersehnte Jahresendrally starten könnte. Bei einem Tageshoch von 13.426 Punkten liegt das Rekordhoch von 13.597 Zählern vom Januar 2018 lediglich noch etwa 170 Punkte entfernt.

Auch der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte zu: Er notierte zwischenzeitlich bei 28.308 Punkten auf einem neuen Rekordhoch und schloss 1,7 Prozent im Plus.

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Bereits am Freitag hat der Dax 0,5 Prozent höher geschlossen – und zeigte sich nur noch etwas mehr als 300 Zähler von seinem Rekordhoch entfernt. Mehrere politische Ereignisse hatten zum Wochenschluss die Märkte bewegt.

Einerseits erhielt der Dax Aufwind vom Wahlerfolg Boris Johnsons in Großbritannien. Der Premierminister und seine Partei, die Tories, erlangten bei der Wahl eine absolute Mehrheit im britischen Unterhaus. Der Weg zu einem geregelten Brexit erscheint damit geebnet.

Weiterhin konnten sich China und die USA auf eine Teileinigung im Handelsstreit einigen. Auf den ersten Blick ein großer Erfolg, doch der „Phase-1“-Vertrag, der unter anderem für den Ausfall der für vergangenen Sonntag angedachten Strafzölle der USA gegen China sorgt, hat noch etliche Lücken. Große Streitpunkte, wie die Diskriminierung ausländischer Investoren und die massive Subventionierung von Staatsunternehmen in China, sollen erst in Phase 2 verhandelt werden.

Die US-Börsen reagierten mit Kursgewinnen auf die Entspannungssignale im Handelsstreit. Zum Wochenstart gingen die wichtigen US-Indizes – Dow Jones, Nasdaq und S & P 500 – mit einem Plus in den Handel. Der S & P 500 markierte bei 3189 Punkten ein Rekordhoch und auch der Index der Technologiebörse Nasdaq notierte mit 8796 so hoch wie noch nie.

„Die Stimmung an den Börsen bleibt positiv“, sagte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. „Die Anleger bleiben auf der Party und feiern den Handelsdeal und den geregelten Brexit.“

Anleger hatten jedoch bereits vergangenen Donnerstag auf eine Einigung im Handelsstreit spekuliert, was den Dax ansteigen ließ. Am Freitag erreichte der Dax sogar ein Zwei-Jahres-Hoch. Mit der Verkündung der Teileinigung im Handelsstreit zeigte sich der Dax jedoch zeitweise schwächer, Anleger haben Gewinne mitgenommen.

Die Indizes der US-Börsen hatten am Freitag zunächst neue Rekordwerte erreicht, allerdings rutschten sie gleichsam wieder ab, sodass sich der US-Leitindex Dow Jones letztlich kaum bewegt hat. Die Anleger in den USA kennen das Auf und Ab im Handelsstreit zu gut, um dauerhaft euphorisch zu reagieren.

Ganz anders die Börsen in Asien: Die Börse in Schanghai kletterte um 0,6 Prozent aufwärts, der MSCI-Index für asiatische Aktien legte 1,5 Prozent zu. In Tokio nutzten Anleger die Gelegenheit, um Gewinne mitzunehmen.

Bewegung an den Märkten bringt diesen Montag die sich ankündigende Dreierfusion der Immobilienkonzerne Ado Properties, Adler Real Estate und Consus Real Estate. Die Papiere der drei Konzerne zeigen sich deutlich verändert, teilweise im Plus, teilweise im Minus.

Durchwachsene Wirtschaftswerte

Der von Markit veröffentlichte Einkaufsmanagerindex (EMI) für Deutschland rutscht im Verarbeitenden Gewerbe ab. Im Dezember fiel der Index um 0,7 auf 43,4 Punkte – Analysten hatten mit einem stabilen Wert oder sogar einem leichten Wachstum gerechnet.

Erst ab 50 Punkte signalisiert das Barometer ein Wachstum. „Das Verarbeitende Gewerbe belastet nach wie vor stark die Produktion des privaten Sektors“, sagte Markit-Ökonom Phil Smith. Es gebe aber auch Hoffnung: Aufträge und Exporte seien nicht mehr so stark geschrumpft wie zuvor.

Im Service-Bereich dagegen steigt der Wert von 51,7 auf 52 Punkte leicht an. Die jüngsten politischen Entwicklungen in Sachen Handelsstreit und Brexit kommen jedoch nicht im Index zum Tragen. Analysten rechnen damit, dass sich diese Entwicklungen zumindest teilweise am Mittwoch auf den Ifo-Geschäftsklimaindex auswirken könnten.

Auch die Bundesregierung zeigt sich zurückhaltend. Im Monatsbericht mit Blick auf das zu Ende gehende vierte Quartal erklärt die Regierung, sie rechne vorerst nicht mit einem Aufschwung in Deutschland. „Es gibt aber erste Signale, die ein Ende des Abschwungs in der Industrie und damit eine allmähliche konjunkturelle Belebung der Gesamtwirtschaft wahrscheinlicher machen.“

Blick auf die Einzelwerte

Adler, Ado, Consus: Am Sonntag haben die drei Immobilienkonzerne Ado Properties, Adler Real Estate und Consus Real Estate angekündigt, einen Zusammenschluss anzugehen. Ado möchte sich mit ihrem Großaktionär Adler zusammenschließen, gemeinsam wollen sie anschließend den Projektentwickler Consus schlucken. Zwar sitzt Adler in Berlin, ist auf dem Immobilienmarkt dort allerdings kaum vertreten. Ado dagegen ist auf die Hauptstadt ausgerichtet. Der im SDax notierte Konzern Adler gewann 6,5 Prozent, während Ado zeitweise bis zu vierzehn Prozent verlor und 8,4 Prozent niedriger schloss. Das Consus-Papier legte zuletzt starke 23,6 Prozent zu.

Schaeffler: Die US-Bank Morgan Stanley stuft das Papier des Autozulieferers Schaeffler von „Equal-Weight“ auf „Underweight“ ab. Die Papiere lagen zum Handelsschluss 1,4 Prozent im Minus.

Daimler: Die chinesische BAIC Group prüft Insidern zufolge, ihre Beteiligung an Daimler auf 9,9 Prozent aufzustocken. Damit wolle BAIC den heimischen Rivalen Geely übertrumpfen, der 9,69 Prozent an Daimler hält. BAIC strebt zudem einen Sitz im Aufsichtsrat an, Geely hat auch ein Jahr nach dem Einstieg noch keinen Aufsichtsratssitz bei Daimler. Die Aktie gewann 0,5 Prozent.

Flatex: Das Finanztechnologieunternehmen soll nun doch nicht verkauft werden, stattdessen übernimmt es den niederländischen Wettbewerber Degiro. Flatex-Chef Frank Niehage sagte dem Handelsblatt, diese Strategie sei die beste sowohl für Unternehmen als auch für Aktionäre. Nach der Verkündung des Deals gab der Aktienkurs am Freitag zunächst nach. Niehage rechnete jedoch damit, dass sich das noch ändern dürfte, da die Aktionäre noch kein klares Bild von der Finanzierung des Deals hätten. Die Entwicklung des Papiers zeigt, dass Niehage damit womöglich nicht ganz falsch lag – es schloss starke 11,7 Prozent im Plus.

RWE, Eon: Die beiden Energieversorger lagen mit jeweils rund zwei Prozent Plus im Dax weit vorne. Getrieben werden die Werte vom Klimapaket der Bundesregierung, so sind zusätzliche Einnahmen aus einem geplanten höheren CO2-Preis zur Senkung der EEG-Umlage zur Förderung des Ökostroms vorgesehen, wovon die Konzerne profitieren könnten. RWE-Papiere notierten 1,2 Prozent im Plus, Eon-Aktien gewannen 1,8 Prozent.

Scout24: Der Internetportal-Betreiber nähert sich dem Verkauf seiner Auto-Verkaufsplattform AutoScout24. Die Aktie setzte nach den Nachrichten ihren Höhenflug vom Vormittag fort und erreichte mit einem Plus von über 5,5 Prozent ein Rekordhoch bei 58,35 Euro.

Cineworld: Die britische Kinokette will den kanadischen Konkurrenten Cineplex übernehmen. Mit der Übernahme könnte Cineworld den Rivalen AMC in Nordamerika als größten Kinobetreiber überholen. Pro Aktie bietet Cineworld 34 kanadische Dollar (23,21 Euro) – damit liegt das Angebot 42 Prozent oberhalb des Schlusskurses vom Freitag und entspricht knapp 1,8 Milliarden Euro. Bei den Anlegern kommt die Übernahme allerdings nicht gut an, da Cineworld mit einer vorherigen Übernahme bereits hohe Schulden gemacht hat. Nachdem das Papier an der Londoner Börse zeitweise über acht Prozent verlor, lag es dort zuletzt etwa 2,5 Prozent im Plus.

Isra Vision: Der Spezialist für optische Überwachungs- und Steuerungssysteme aus Darmstadt legt schwache Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr vor. Anleger zeigen sich enttäuscht, die Titel verloren 5,1 Prozent.

VW: Die nächste Verhandlung im Musterverfahren von VW-Investoren zum Dieselskandal steht diesen Montag an. Anleger werfen dem Konzern sowie der Porsche-Dachgesellschaft PSE vor, sie zu spät über finanzielle Risiken der Abgasmanipulationen informiert zu haben. Infolge des Abgasskandals verlor die VW-Aktie erheblich an Wert. Am Montag verlor das Papier 0,6 Prozent und lag damit am Dax-Ende.

Was die Charttechnik sagt

In Folge der Nachrichten rund um den Handelsstreit und dem Wahlausgang in Großbritannien gelang dem Dax am Freitag der zwischenzeitliche Ausbruch aus der zuletzt etablierten Handelsrange. Deren obere Begrenzung ist bei 13.314 Zählern zu finden. Die Schwungkraft des Marktes lässt jedoch weiter zu wünschen übrig. Diese These wird auch vom lediglich bei 17,94 notierenden Trendbarometer ADX untermauert.

Handelsblatt-Analystencheck: Berenberg stuft Ado ab

Die Privatbank Berenberg hat Adler Real Estate nach einem Übernahmeangebot von Ado Properties von „Buy“ auf „Hold“ abgestuft und das Kursziel von 16,50 auf 14,55 Euro gesenkt. Der Deal habe bereits die Unterstützung der wichtigsten Aktionäre und des Managements von Adler, schrieb Analyst Kai Klose in einer am Montag vorliegenden Studie. Insofern hätten die Papiere von Adler nur noch wenig Spielraum bis zum impliziten Angebotspreis von 14,55 Euro je Aktie. Nach Meinung von Klose dürfte sich kein anderes Unternehmen in die Transaktion einmischen.

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