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Dax schließt nach Berg- und Talfahrt leicht im Plus

Der deutsche Leitindex hat Dienstag keine eindeutige Richtung gefunden. Die Aktie von Wirecard steht im Fokus der Short-Spekulanten.

Blick auf die Dax-Kurve im Frankfurter Handelssaal. Foto: dpa
Blick auf die Dax-Kurve im Frankfurter Handelssaal. Foto: dpa

Der Dax ist am Dienstag seinem Rekordhoch kaum nähergekommen: Der deutsche Leitindex schloss minimal im Plus bei 13.456 Zählern. Zuvor hatte er eine Berg- und Talfahrt hingelegt, auf der er deutlich im Minus in den Handelstag gestartet war, zwischenzeitlich aber wieder 120 Punkte zugelegt hatte.

Bereits am Montag hatte sich das deutsche Börsenbarometer von einem möglichen neuen Rekordhoch, das derzeit bei 13.597 Zählern liegt, etwas entfernt und schloss 0,2 Prozent niedriger bei 13.452 Punkten.

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Der Wochenauftakt hat gezeigt: Es kann auch mal wieder abwärts gehen. Nach einem Anstieg von fast 1700 Punkten seit Anfang Oktober darf das keinen Anleger überraschen. Schließlich liegt der Dax seit Jahresanfang 1,5 Prozent im Plus nach einem Jahresendstand 2019 von 13.249 Zählern.

Nach Auswertung der wöchentlichen Handelsblattumfrage Dax-Sentiment gibt es noch genügend Gründe, warum die Kurse am deutschen Aktienmarkt weiter steigen können. So ist die Investitionsbereitschaft der Anleger gestiegen, zudem ziehen neue Allzeit- und Jahreshochs häufig weiteres Kaufinteresse nach sich. Vorher haben viele Anleger noch auf einen Rücksetzer gewartet, den sie zum Kauf nutzen wollten. Doch beim Erreichen neuer Hochs kapitulieren sie häufig und kaufen zu nunmehr deutlich höheren Kursen ein, erläutert Sentimentexperte Stephan Heibel.

Am Dienstag dominierte wieder der Handelskonflikt die Stimmung an den Märkten. Denn es gab weitere Entspannungssignale kurz vor der geplanten Unterzeichnung eines ersten Handelsabkommens zwischen den USA und China am Mittwochabend. Die US-Regierung hat ihren Vorwurf der Währungsmanipulation zurückgenommen.

Das war stets nur ein taktischer Vorwurf als ein Teil von Trumps Strategie. Natürlich steuert die chinesische Notenbank den Wechselkurs, in den letzten Jahren verhinderte sie jedoch, dass dieser nicht zu stark abwertet – was der US-Regierung auch klar war. Im Gegenzug hat sich China nun bereit erklärt, mehr sachdienliche Angaben zu Wechselkursen und Außenhandelsbilanzen offenzulegen. Was immer das bedeuten mag.

Viel wichtiger dürfte sein: In dem sogenannten Phase-1-Deal hat sich China offenbar verpflichtet, mehr US-Produkte zu kaufen.

Für Exportweltmeister China endete das vom Handelsstreit geprägte Jahr 2019 versöhnlich. Die Ausfuhren wuchsen im Dezember um 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und damit erstmals seit fünf Monaten. Der deutliche Anstieg kommt überraschend: Von Reuters befragte Ökonomen waren noch von plus 3,2 Prozent ausgegangen.

Von diesen Meldungen profitiert auch die chinesische Währung. Der Dollar fiel im Gegenzug am Dienstag um bis zu 0,4 Prozent auf ein Sechs-Monats-Tief von 6,8661 Yuan. „In den nächsten Tagen dürften die vermutlich positiven Handelsschlagzeilen und der Risk-on-Modus den Markt beherrschen“, hofft Commerzbank-Devisenanalyst Hao Zhou.

Dieser wachsende Konjunkturoptimismus angesichts der Entspannung im Zollstreit wirkt sich auch auf den Goldpreis aus. Das Edelmetall verbilligte sich um weitere 0,4 Prozent und kostet rund 1542 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm).

Heute beginnt die US-Berichtssaison. Den Auftakt machten die großen US-Banken JP Morgan, Citigroup und Wells Fargo mit den Zahlen für das vierte Quartal. Vor allem JP Morgan überzeugte die Anleger.

Blick auf die Einzelwerte

Wirecard: Es gab in der Dax-Historie nur wenige Aktien, mit denen so viel spekuliert wurde wie mit dem Wirecard-Papier. Neuen Zahlen zufolge nimmt die Sache ein dramatisches Ausmaß an. Laut den offiziellen Zahlen des Bundesanzeigers liegt die Summe der Short-Spekulanten, die auf fallende Kurse setzen, bei weniger als fünf Prozent. Was im üblichen Rahmen liegt.

Daten des renommierten US-Datenanbieter S3 Partners zeigen auf Basis angeblich echter Broker-Daten, das am 3. Januar dieses Jahres rund 24,7 Millionen Wirecard-Aktien leer verkauft sein müssten. Das entspräche einem Anteil von 19,9 Prozent aller Wirecard-Aktien und damit beinahe dem Vierfachen der ausgewiesenen Short-Positionen.

Sollten die Daten echt sein, dürfte der Kurs der Wirecard-Aktie in den kommenden Wochen auf jeden Fall volatil sein. Am heutigen Dienstag schloss der Titel 4,7 Prozent im Plus.

Fresenius: Mit einem Abschlag von 2,9 Prozent beendete der Gesundheitskonzern den Handelstag am Dax-Ende. Fresenius-Chef Stephan Sturm sagte bei einer Konferenz in San Francisco am Montagabend, für das laufende Jahr sei ein begrenztes Gewinnwachstum zu erwartet. Fresenius habe zudem keinen „Appetit auf Aktienrückkäufe“.

Thyssen-Krupp: Das Bieterrennen beim Verkauf der Aufzugstocher Elevator geht in die entscheidende Phase. Laut Finanzkreisen sollen die Angebote in der Größenordnung von rund 15 Milliarden Euro liegen. Bei einer Marktkapitalisierung von knapp 7,4 Milliarden Euro für den gesamten Konzern derzeit, bleibt die Frage: Was passiert mit dem Aktienkurs, wenn die Aufzugssparte komplett verkauft wird?

Das Papier hat in den vergangenen zwölf Monaten rund ein Viertel an Wert verloren, hält sich in den vergangenen Wochen aber erstaunlich stabil. Nach einem Plus von 2,3 Prozent am gestrigen Handelstag verlor die Aktie weitere 1,2 Prozent.

Varta: Zweifel an den Geschäftsaussichten machen dem Aktienkurs erneut zu schaffen. Die Papiere des Batterie-Herstellers sind zunächst um weitere 7,2 Prozent gefallen, bevor die ersten Käufer in Aktion traten und die Aktie 0,4 Prozent im Plus schloss. Dennoch summiert sich das Minus der vergangenen Tage auf rund 30 Prozent. Das ist der stärkste Kursrutsch seit dem Börsengang 2017.

Südzucker: Anleger nutzen die Bekanntgabe der endgültigen Südzucker-Quartalsergebnisse Börsianern zufolge für Gewinnmitnahmen Die Aktien des Zucker-Herstellers fielen zunächst um knapp neun Prozent, ehe sie die Verluste eingrenzte und nahezu unverändert schloss. In den vorangegangenen eineinhalb Monaten hatte die Aktie knapp 30 Prozent zugelegt. Das ist etwa zehn Mal so stark wie der SDax.

Was die Charttechnik sagt

Die Operation „Schließung der Kurslücke“ ist angelaufen und wurde auch fast beendet. Solche Kurslücken (Fachjargon: Gap) entstehen, wenn der höchste Kurs eines Tages unter dem des Folgetages bleibt. So stieg der Dax am 8. Januar bis auf 13.334 Zähler, am Tag danach lag der niedrigste Kurs bei 13.469 Punkten. Solche Kurslücken dienen anschließend als Unterstützung.

Wenn sie nicht geschlossen werden, ist das ein Zeichen von Stärke. Kurzfristig handelnde Investoren können diesen Bereich als Absicherung nehmen, oder je nach Situation, auch als mögliche Wiedereinstiegsmarke, wenn die Lücke geschlossen wird.

Mit dem bisherigen Tagestief von 13.363 Zählern wurde diese Lücke bereits deutlich verkleinert, aber noch nicht ganz geschlossen. Derzeit ist der Index laut Charttechnik „überkauft“. Er ist zu schnell zu hoch gestiegen und reif für eine Konsolidierung. Oberhalb von 13.150 Zählern gilt das Börsenbarometer aber immer noch als „bullish“.

Wie wichtig der gesamte Bereich zwischen 13.000 und 14.000 Punkte aus charttechnischer Sicht auch langfristig ist, zeigt ein Blick auf den Kursverlauf der vergangenen drei Jahre. Denn die vergangenen Jahreshochs liegen eng beieinander: 2019 mit 13.426 Zählern, 2018 mit 13.597 Punkten, gleichzeitig Allzeithoch, und 2017 mit 13.526 Zählern. Ein Abprall von dieser Marke oder ein Ausbruch dürfte laut technischer Analyse weichenstellend für Monate, Quartale oder Jahre sein.

Handelsblatt-Analystencheck: NordLB bekräftigt Kaufempfehlung für Metro-Aktie

Die NordLB hat die Einstufung für die Aktie der Metro auf „Kaufen“ mit einem Kursziel von 17 Euro belassen. Den Einzelhandelssektor stuft Analyst Alexander Zienkowicz weiterhin mit „Neutral“ ein. Der Wettbewerbs- und Anpassungsdruck im Sektor bleibe hoch, schrieb er in einer am Montag vorliegenden Studie.

Anleger sollten den Fokus auf originäre Internethändler sowie Unternehmen legen, die in der Verknüpfung des stationären Geschäfts mit dem Onlinehandel vorangekommen sind.

Von den insgesamt 31 Studien im Handelsblatt-Analystencheck empfiehlt nur die Norddeutsche Landesbank den Kauf der Metro-Aktie. Dieser einen Kaufempfehlung steht 27 Mal der Rat „halten“ gegenüber, drei Analysen empfehlen, die Aktie zu verkaufen. Das gewichtete Kursziel sämtlicher Analysten liegt bei 14,34 Euro und damit nahe am aktuellen Kurs von 13,49 Euro. Bei einem gewichteten Kursziel haben jüngere Studien einen höheren Einfluss.

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