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Dax schließt im Minus – Privatanleger setzen auf fallende Kurse

Im neuen Jahr hat der Dax eine beeindruckende Bärenmarktrally hingelegt. Doch zum Wochenende ist dem Index die Puste ausgegangen. Beim Roboterhersteller Kuka ging es kräftig bergab.

Zum Wochenschluss geht dem Dax die Puste aus: Er notierte zum Handelsschluss 0,3 Prozent im Minus bei 10.887 Zählern. Am Vortag hatte er 0,3 Prozent höher bei 10.922 Punkten geschlossen.

„Die Marktteilnehmer warten immer noch auf ein Ende des Handelskonflikts zwischen den beiden Wirtschaftsmächten USA und China“, konstatierte Christian Henke vom Brokerhaus IG in einem Kommentar. „Bleibt eine Vereinbarung aus, könnte dies die Finanzmärkte wieder in tiefere Kursgefilde schicken.“

Deutliches Plus seit dem Jahreswechsel

Seit seinem Zwei-Jahres-Tief mit 10.279 Punkten am 27. Dezember 2018 konnte sich der deutsche Leitindex deutlich erholen. Bereits am Mittwoch dieser Woche markierte er mit 10.962 Punkten ein neues Jahreshoch – und damit ein Plus von fast 700 Punkten innerhalb von nur sieben Handelstagen.

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Der MDax, der Index der mittelgroßen Unternehmen, lag bei 22.669 Punkten 0,2 Prozent im Minus. Der Eurozonen-Leitindex Euro Stoxx 50 verlor 0,3 Prozent auf 3066 Punkte.

Und was folgt nach der beeindruckenden Dax-Bärenmarktrally? „Kleinere Gewinne mitnehmen“, empfiehlt das Börsenstatistik-Magazin „Index-Radar“. Denn sollten sich die Marktteilenehmer so wie in den Vormonaten verhalten, sei spätestens jetzt ein guter Zeitpunkt, sich der Herde anzuschließen.

Denn das deutsche Börsenbarometer befinde sich unter anderem an der Obergrenze der Abwärtstrendlinie seit Anfang Oktober 2018, was Anleger zum Aktienverkauf einladen könnte. „Das Chance-Risiko-Verhältnis ist vor diesem Hintergrund nicht mehr optimal für weitere Käufe, eher das Gegenteil ist der Fall - zumindest kurzzeitig“, meint die Index-Radar-Experten. Diese Gewinnmitnahmen können sich zunächst in Richtung der 10.700er-Marke ausweiten.

Dass zumindest Privatanleger nach dieser Zwischenrally seit Ende Dezember nun wieder fallende Kurse erwarten, lässt sich am Euwax-Sentiment der gleichnamigen Börse Stuttgart ablesen. Dieser Indikator wird anhand von realen Trades mit Hebelprodukten auf den deutschen Leitindex berechnet und zeigt eine deutliche Veränderung an.

Noch Anfang dieser Woche hatten die Privatanleger auf steigende Kurse gesetzt, der Anteil der Long-Derivate in den Depots, die von steigenden Kursen profitieren, war deutlich höher. Mittlerweile sind deutlich mehr Short-Produkte gekauft worden, die Spekulationen auf fallende Kurse an der Börse Stuttgart sind höher als die auf steigende Notierungen.

Die Profi-Anleger hingegen, die an der Frankfurter Terminbörse Eurex handeln, sind bei ihrer Ausrichtung geblieben und haben überwiegend Call-Optionen auf den Dax gekauft.

Der Verhaltensökonom Joachim Goldberg, der für die Frankfurter Börse eine Stimmungsumfrage unter Anlegern auswertet, ist zwar optimistisch zu weiteren, kurzfristigen Kursgewinnen. Doch auch erwartet aufgrund der Positionierungen der Anleger beim deutschen Leitindex im Bereich zwischen 11.000 bis 11.100 Punkten erste Gewinnmitnahmen – was mit den charttechnischen Punkten übereinstimmt.

Denn bei 11.009 und 11.051 liegen die Tiefpunkte aus den Monaten Oktober und November des vergangenen Jahres. Die gelten nun als Widerstand und dürften nicht so leicht zu überwinden sein. Dafür dürfte ein Überschreiten von 11.051 Zählern die charttechnische Lage deutlich entspannen.

Stark bergab ging es für die Aktie des Roboterherstellers Kuka. Das Papier notierte zu Handelsbeginn bei minus zehn Prozent, zum Schluss bei minus 4,5 Prozent. Das vergangene Jahr ist für den Roboterhersteller noch schlechter gelaufen als gedacht. Der Umsatz ist laut Unternehmensangaben um knapp zehn Prozent auf etwa 3,2 (2017: 3,5) Milliarden Euro geschrumpft. Der operative Gewinn ist sogar noch stärker eingebrochen.

Kuka machte im „Wesentlichen die verstärkt spürbare Abkühlung der Konjunktur in der Automobil- und Elektronikindustrie im vierten Quartal 2018, die anhaltenden Unwägbarkeiten des chinesischen Automatisierungsmarktes sowie negative Einflüsse aus dem Projektgeschäft“ für die Prognosesenkung verantwortlich.

Vorgaben aus dem Ausland

Auch an den ausländischen Aktienmärkten ging es zuletzt bergauf. Die US-Börsen sind am Donnerstag nach anfänglichen Verlusten mit moderaten Gewinnen aus dem Handel gegangen. Grund war unter anderem eine Rede von Fed-Chef Jerome Powell, in der er sagte, dass es keinen Anlass zur Eile bei den Zinserhöhungen gebe. Die Notenbank könnte angesichts des relativ gedämpften Preisauftriebs geduldig bleiben, sagte er.

Tagsüber hatte der Regierungsstillstand in den USA die Märkte unter Druck gesetzt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,5 Prozent höher auf 24.001 Punkten. Der breiter gefasste S & P-500 rückte um 0,4 Prozent auf 2596 Zähler vor. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verbesserte sich um 0,4 Prozent auf 6986 Punkte.

Am heutigen Freitag warten die Anleger gespannt auf Zahlen zur US-Inflation im Dezember. Erwartet wird ein Rückgang der Inflation auf 1,9 Prozent wegen des niedrigeren Ölpreises. Analysten gehen davon aus, dass die um schwankungsanfällige Güter wie Energie und Nahrungsmittel bereinigte Kernrate bei etwa 2,2 Prozent liegen wird.

An den asiatischen Märkten haben die Anleger ihre Hoffnung auf ein baldiges Ende des Handelsstreits zwischen den weltgrößten Wirtschaftsmächten USA und China hochgehalten. Der Nikkei-Index mit den 225 führenden Werten gewann am Freitag ein Prozent auf 20.359 Punkte. Der breiter gefasste Topix rückte um 0,5 Prozent vor.

„Der Marktkonsens ist, dass die USA und China zum gegenseitigen Nutzen in gewissem Maße Kompromisse eingehen werden“, sagte Analyst Takuya Takahashi von Daiwa Securities. Auch positive Vorgaben von der Wall Street halfen, nachdem US-Notenbankchef Jerome Powell sagte, er sehe keinen Grund zur Eile auf dem Weg zu höheren Zinsen.

Zuletzt war an den Börsen wieder etwas Ernüchterung eingekehrt, weil Anleger noch immer auf konkrete Ergebnisse aus der jüngsten Gesprächsrunde zur Beilegung des Handelsstreits zwischen den USA und China warten. China zufolge waren die dreitägigen Gespräche „umfangreich, tief und detailliert“. Man habe sich darauf verständigt, engen Kontakt zu halten.

Einzelwerte im Fokus

Zahlreiche Firmen veröffentlichen dieser Tage ihre aktuelle Quartalsbilanz. Das hat mitunter auch Auswirkungen an den Aktienmärkten.

Hella: Der Automobilzulieferer hat seinen bereinigten operativen Gewinn (EBIT) im ersten Geschäftshalbjahr um 5,5 Prozent auf 302 Millionen Euro gesteigert. Der Umsatz legte auf dieser Basis um 7,3 Prozent zu. Zugleich hält der Konzern an seiner Prognose für das Gesamtjahr fest. Dennoch sei zu erwarten, dass auch für den Scheinwerferspezialisten der Gegenwind in den kommenden Monaten weiter zunehmen werde, sagte Konzernchef Rolf Breidenbach. Die Aktie legte zum Handelsschluss 4,7 Prozent zu.

Credit Suisse: Die Credit Suisse will bis Jahresende eigene Aktien für bis zu 1,5 Milliarden Franken zurückkaufen. Das Aktienrückkaufprogramm starte am 14. Januar und dauere bis spätestens 30. Dezember 2019, teilte die Schweizer Großbank am Freitag mit. Basierend auf dem Schlusskurs von Donnerstag könnte sie damit bis zu gut fünf Prozent des Kapitals kaufen. Die Aktie verlor 0,1 Prozent.

Südzucker: Nach den am Vortag vorgelegten Quartalszahlen von Südzucker und dem darauf erfolgten Kurssprung von rund acht Prozent sorgte nun ein positiver Analystenkommentar heute für Gewinne von 2,5 Prozent. Die US-Investmentbank Goldman Sachs ist inzwischen positiver für den Zuckerkonzern gestimmt und strich ihr Verkaufsurteil. Es wird nun von einer rascheren Erholung der Profitabilität im Zuckergeschäft ausgegangen.

Nordex: Nordex gab einen weiteren Großauftrag bekannt, dieses Mal in den USA. In der laufenden Woche hatte der Hersteller von Windkraftanlagen bereits Aufträge zum Bau von Windparks in Indien und den Niederlanden gemeldet. Die Anleger reagierten entsprechend erfreut. Die Aktien gewannen im SDax zwischenzeitlich drei Prozent und notierten zuletzt 1,4 Prozent im Plus.

Was die Charttechnik sagt

Der Mittwoch war der sechste Handelstag im neuen Jahr – und der fünfte, an dem der Dax ein neues Jahreshoch markieren konnte. Zugegeben, das ist angesichts der stark verunsicherten Anleger vorsichtig zu bewerten, aus charttechnischer Sicht aber ein Zeichen der Entspannung.

Die nächsten Widerstände für den Dax liegen bei rund 11.000 Punkten, gebildet unter anderem aus den Tiefpunkten der vergangenen Monate Oktober (11.051) und November (11.009). Sollte der Dax diese Marken überwinden, wäre aus Sicht der Charttechnik der Weg frei für weitere 800 Punkte. Doch das dürfte noch eine Zeit dauern und kein Ziel für die kommenden Handelstage sein. Auf der Unterseite bietet noch das Tief vom Dezember 2018 Unterstützung, das bei 10.279 Zählern erreicht wurde.

Der mittelfristige Abwärtstrend wäre nach Meinung vieler Experten erst mit einem Sprung über die Marke von 11.800 Punkten beendet. Ohne diesen Befreiungsschlag gilt unverändert noch ein Kursziel von rund 10.000 Punkten. Spätestens dort sollte eine Trendwende erfolgen, hoffen die technischen Analysten.

Analystencheck: Goldman Sachs belässt Einstufung für Nordex auf „Buy“

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für den Windkraftanlagenbauer Nordex auf „Buy“ mit einem Kursziel von 11 Euro belassen. Analyst Manuel Losa rechnet in einer am Donnerstag vorliegenden Studie für 2018 mit einem Verlust je Aktie von 0,79 Euro und für 2019 von 0,55 Euro. Für 2020 geht er von einem Gewinn je Aktie von 0,48 Euro aus. Im TecDax konnte Nordex am Freitagmorgen punkten und legte nach dem Erhalt eines US-Auftrags fünf Prozent zu.

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