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Daimler will Fahrzeug-Software verstärkt selbst entwickeln

Mercedes-Boss Ola Källenius will Konkurrenten wie Tesla technisch Paroli bieten. Beim Handelsblatt Auto-Gipfel kündigt er eine Software-Offensive an.

Neben der Digitalisierung setzt Källenius voll auf Elektromobilität. Foto: dpa
Neben der Digitalisierung setzt Källenius voll auf Elektromobilität. Foto: dpa

Daimler ist im Umbruch. Der Stuttgarter Autobauer spart drastisch, richtet sein Kerngeschäft neu aus und streicht Tausende Stellen in den Verbrenner-Werken. Die Kunden könnten sich aber weiter trotz all der Umbauten darauf verlassen, dass alle Mercedes-Fahrzeuge auch künftig eine Kombination aus „Ästhetik und Hightech“ abbilden würden, versicherte Daimler-Chef Ola Källenius am Freitag beim Handelsblatt Auto-Gipfel. „Es ist beides bei uns: Emotion und Intelligenz“, sagte der Manager.

Um diesen Anspruch im Wettstreit aufrechtzuerhalten, will Källenius künftig viele digitale Anwendungen selbst programmieren. „Es ist ein ganz klarer Strategieschwenk, dass mehr und mehr In-House geht“, sagte Källenius in seinem Eröffnungsstatement.

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Der Grund: Das Auto entwickele sich zu einem Smartphone auf Rädern weiter und sei letztlich eines der wichtigsten Produkte im Kontext des Internets der Dinge. „Wir reden vom dritten Raum“ erklärte Källenius. Neben der eigenen Wohnung und dem Büro sei das Auto jener Ort, wo sich der digitale Fortschritt gut abbilden lässt.

„Was unsere Kunden erwarten, ist, dass das Auto genauso vernetzt und eingebettet ist, wie wir es daheim oder bei der Arbeit erleben“, sagte Källenius: „In diese Richtung wollen wir mehr und mehr In-House machen.“

Konkret stellt Daimler in diesem Bereich schon seit einigen Jahren Hunderte von Software-Entwicklern ein. Das Ziel: Bis Ende 2024 will der Stuttgarter Autobauer ein eigenes Betriebssystem namens MB.OS für die Mercedes-Flotte programmieren.

„Dieses System ist das Gehirn und zentrale Nervensystem des Autos“, erklärt Källenius. Die eigene Softwareplattform soll künftig die zentrale Instanz für Motor, Klima oder Infotainment sein.

Mit MB.OS will Daimler nicht nur Tesla technologisch Paroli bieten, sondern auch verhindern, dass Datenkraken wie Google weiter ins Innere der Fahrzeugsoftware eindringen. „Deswegen ist es so wichtig, dass wir der Architekt von diesem Operativsystem sind – dass auch die Schnittstelle zum Kunden uns gehört“, unterstrich Källenius.

Auch Elektromobilität im Fokus

Auf Basis der eigenen Softwareplattform hofft der Skandinavier, künftig verstärkt wiederkehrende Umsätze und Gewinne erzielen zu können. Statt Kunden nur alle paar Jahre ein neues Auto zu verkaufen, will Daimler in den kommenden Jahren auch mit Software-Updates Geld verdienen, mit denen Mercedes-Fahrer nachträglich verbesserte Fahrassistenzsysteme oder Dienstleistungs-Abos erwerben können. Bis zu eine Milliarde Euro sollen derlei Dienste bis Mitte des Jahrzehnts zum jährlichen Betriebsgewinn beisteuern.

Neben der Digitalisierung setzt Källenius voll auf Elektromobilität. „Wir gehen in eine massive Elektrifizierungs-Offensive mit vielen neuen Modellen“, sagte der Schwede. Bis Ende des Jahrzehnts soll der Anteil der Neuwagen, die voll- oder teilelektrisch angetrieben werden, auf mehr als 50 Prozent des Gesamtabsatzes ansteigen.

Die Mehrzahl dieser Autos werden reine Elektromodelle sein. „Auf dem Weg zu 2030, glauben wir, dass die batterieelektrischen Fahrzeuge vom Momentum her übernehmen werden“, glaubt Källenius. Zugleich würden aber auch die Plug-in-Hybride, die neben dem Elektroantrieb auch noch einen Verbrennungsmotor an Bord haben, eine wichtige Rolle spielen.

Besonders dort, wo die Ladeinfrastruktur in den kommenden Jahren noch Lücken aufweist, seien die Plug-in-Hybride eine emissionsarme Alternative, erklärte Källenius.