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Daimler dreht im ersten Quartal auf

Der Autobauer Daimler hat im abgelaufenen Quartal seinen Betriebsgewinn überraschend beinahe verdoppelt. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) habe bei 4,01 Milliarden Euro gelegen, teilte das Stuttgarter Unternehmen am Dienstagabend mit. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 2,15 Milliarden Euro. Für das nun abgelaufene Quartal hatten von Reuters befragte Analysten im Schnitt mit 3,05 Milliarden Euro gerechnet.

Zu dem Gewinnsprung trug dem Konzern zufolge vor allem die wichtigste Tochter Mercedes-Benz Cars bei. Die Rendite lag dort bei 9,8 Prozent und damit nahe am mittelfristigen Ziel von zehn Prozent. Aber auch die Lastwagensparte erholte sich deutlich. Insgesamt betrug der Gewinnzuwachs 86 Prozent. Allerdings war das erste Quartal 2016 auch überraschend schwach ausgefallen.

Die Aktien des Autobauers stiegen am Mittwoch im frühen Handel um 2,8 Prozent auf 68,50 Euro. „Daimler erntet die Früchte aus der Erneuerung der E-Klasse und dessen steigendem Absatz in Kombination mit der Optimierung der Produktions- und Kostenstruktur“, sagte LBBW-Analyst Gerhard Wolf, der seine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 80 Euro bestätigte. DZ-Bank-Analyst Michael Punzet erklärte, der starke Start von Daimler in das Jahr unterstreiche seine Kaufempfehlung.

Die guten Zahlen zeichneten sich seit Wochen ab, die Daimler-Verkäufe laufen auf Hochtouren. Dass die Zahlen so gut ausfallen, hängt aber auch mit Sondereffekten zusammen. 260 Millionen Euro erlöste Daimler aus Immobilienverkäufen in Japan, weitere 240 Millionen Gewinn erzielte der Konzern durch die Neubewertung seiner Anteile an dem chinesischen Joint Venture mit BAIC. Den Wertzuwachs aus der Beteiligung am Kartenanbieter Here brachte einen weiteren Buchgewinn in Höhe von 183 Millionen Euro.

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Den größeren Effekt auf das starke Ergebnis liefert aber das operative Geschäft. Alle Nutzfahrzeugsparten, von den Vans über die Busse bis zu den Lastwagen, legten beim Gewinn kräftig zu. Den größten Gewinnsprung machte aber das Autogeschäft: Von Januar bis März verkaufte Mercedes 16 Prozent mehr Autos als im Vorjahr und hängte den Rivalen BMW klar ab, der nur um 5,3 Prozent zulegen konnte.

Vor allem in China gehen die Mercedes-Verkäufe zurzeit durch die Decke. Die Stuttgarter melden ein Plus von 30 Prozent im ersten Quartal und haben damit den bisher unangefochtenen Marktführer Audi eingeholt. In Europa und den USA treibt vor allem die neue E-Klasse den Absatz, die auf Monatsbasis im März um 65 Prozent über dem Vorjahr liegt.

Die starken Zahlen haben den Ehrgeiz der Konkurrenz geweckt. Mitte März hat BMW-Chef Harald Krüger die größte Modelloffensive der Unternehmensgeschichte angekündigt. Während Daimler die Erneuerung seiner Modellpalette erst einmal abgeschlossen hat, bereitet der Münchener Rivale seinen nächsten großen Sprung vor.

Bis Ende 2018 sollen 40 neue Modelle oder Modellvarianten der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce auf den Markt kommen. Insbesondere mit der neuen 5er-Reihe in diesem Jahr und der 3er-Reihe im kommenden Jahr dürfte das Rennen zwischen den beiden größten deutschen Premiumherstellern wieder sehr eng werden.

KONTEXT

Das sind die rentabelsten Autokonzerne

Platz 10

Honda - Gewinn vor Steuern und Abgaben (Ebit): 5,2 Milliarden Euro*

Unter den japanischen Herstellern konnte keiner den Gewinn so stark steigern wie Honda. Im Jahresvergleich legte das Unternehmen um 31,5 Prozent zu. Dabei fiel die Ebit-Marge allerdingt mit 4,6 Prozent unterdurchschnittlich aus.

Quelle: CAM Bergisch-Gladbach; Stand: 12/ 2016 - Bei japanischen Herstellern wird das Kalenderjahr abgebildet

Platz 9

Nissan - Gewinn vor Steuern und Abgaben (Ebit): 5,7 Milliarden Euro

Das vergangene Jahr war für die Japaner durch Wechselkursschwankungen durchaus turbulent. Der Gewinn sank um 7,4 Prozent. Immerhin landete man mit einer Ebit-Marge von 6,2 Prozent im Mittelfeld aller Hersteller.

Platz 8

Hyundai - Gewinn vor Steuern und Abgaben (Ebit): 6 Milliarden Euro

Heimlich schielt der viertgrößte Autokonzern der Welt immer noch Richtung Weltspitze. Doch 2016 war für die Koreaner ein Rückschritt. Der Absatz schrumpfte leicht, der Gewinn sogar um satte 8,8 Prozent. Und auch die Marge war mit 5,2 Prozent unterdurchschnittlich.

Platz 7

Fiat-Chrysler - Gewinn vor Steuern und Abgaben (Ebit): 6,1 Milliarden Euro

Die italienische Überraschung: Durch den Erfolg von Jeep hat sich der italo-amerikanische Konzern wieder erholt. Der Gewinn wurde mehr als verdoppelt, obwohl der Absatz nur leicht zulegte. Allein die Marge ist mit 5,5 Prozent immer noch bestenfalls mittelmäßig.

Platz 6

Volkswagen - Gewinn vor Steuern und Abgaben (Ebit): 7,1 Milliarden Euro

Der Dieselskandal drückt weiter kräftig auf den Gewinn. Doch innerhalb eines Jahres haben es die Wolfsburger geschafft, das Ergebnis um 11,2 Milliarden Euro zu verbessern. Und das obwohl die Marge mit 3,3 Prozent immer noch mager ausfällt.

Platz 5

BMW - Gewinn vor Steuern und Abgaben (Ebit): 9,4 Milliarden Euro

Für den jahrelangen Primus der Premiumbranche ist der Gewinn im vergangenen Jahr leicht gesunken. Das können die Münchener aber locker verschmerzen. Dank einer Marge von zehn Prozent erwirtschaftet kein Konkurrent mehr pro Auto.

Platz 4

Ford - Gewinn vor Steuern und Abgaben (Ebit): 9,4 Milliarden Euro

Den Titel als rentabelster Autokonzern Amerikas hat Ford dieses Jahr verloren. Denn beim Ertrag und Absatz schwächelt der Weltkonzern. Die Marge fällt mit 6,8 Prozent überdurchschnittlich aus.

Platz 3

General Motors - Gewinn vor Steuern und Abgaben (Ebit): 9,8 Milliarden Euro

Unter Mary Barra gilt die Devise: Profit zuerst. Das war auch 2016 aus den Zahlen abzulesen. Der Gewinn konnte um fast 20 Prozent zulegen. Und mit 7,5 Prozent ist auch die Marge für einen Volumenhersteller sehr zufriedenstellend.

Platz 2

Platz 2 - Daimler - Gewinn vor Steuern und Abgaben (Ebit): 12,9 Milliarden Euro

Der profitabelste Premiumhersteller kommt aus Stuttgart. Im Vergleich zum Vorjahr schneiden die Schwaben zwar etwas schlechter ab. Doch eine Marge von 8,4 Prozent reicht immer noch für einen zweistelligen Milliardengewinn.

Platz 1

Toyota - Gewinn vor Steuern und Abgaben (Ebit): 17 Milliarden Euro

Wenn der Gewinn um fast 24 Prozent einbricht, würden die meisten anderen Konzerne wohl etliche Plätze einbüßen. Toyota nicht. Die Japaner sind weiterhin profitabler als alle anderen Hersteller. Vor allem wegen einer Marge von 7,8 Prozent, die zwar deutlich kleiner ausfällt als im Vorjahr - doch das ist immer noch besser als bei allen Konkurrenten.