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Corona-Auflagen: Jeder Dritte würde seine Nachbarn verpfeifen

Die Diskussionen um Verstöße gegen die Corona-Regeln kochen hoch. Kürzlich stand der bayerische Ministerpräsident Markus Söder in der Kritik, weil er sagte, Nachbarn könnten ja entsprechende Hinweise geben. Eine Umfrage ergab, dass 33 Prozent der Deutschen bereit wären, ihre Nachbarn anonym anzuzeigen.

Young people meeting on a rooftop. Wearing masks and keeping distance
(Bild: Getty Images)

Corona hat Deutschland mit einer zweiten Welle voll erwischt, die Gesundheitsämter sind an ihren Belastungsgrenzen angelangt. Mit dem November kam für Deutschland deshalb der zweite Lockdown. Nicht ganz so hart wie im Frühjahr dieses Jahres, aber das öffentliche und private Leben ist erneut stark eingeschränkt.

Bars, Clubs und Restaurants sind geschlossen, Unterhaltungsveranstaltungen verboten. Kontakte sollen auf ein Minimum reduziert werden. In der Öffentlichkeit dürfen sich nur noch Menschen aus zwei Haushalten treffen, feiern in Gruppen – etwa bei Hochzeiten, runden Geburtstagen oder Familienfeiern sind tabu.

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Hitzige Diskussionen um Kontrollen

Doch nicht alle Menschen wollen sich an die Schutzmaßnahmen halten. Immer wieder gibt es Verstöße gegen die Regeln und es kommt es zu hitzigen Diskussionen, ob und wie die Einhaltung der Vorgaben auch im privaten Bereich kontrolliert werden kann.

Teil-Lockdown: Was ist jetzt erlaubt, was verboten?

Am Donnerstag wurde der bayerische Ministerpräsident Markus Söder heftig kritisiert, weil er in einer Pressekonferenz sagte: “Es wird jetzt nicht jemand an den Türen klingeln (...), aber wenn natürlich erkennbarerweise Bürger sich da beschweren, dann wird man entsprechend auch darauf hinweisen.” Etwas später fügte er hinzu: “Wie bei Ruhestörung zum Beispiel. Wenn Sie eine private Feier machen, unabhängig von der Personenzahl, und es findet eine Ruhestörung statt (...) dann können die Nachbarn ja entsprechende Hinweise geben und dann kommt die Polizei, und in der Regel wird die Polizei sagen: Bitte verhalten Sie sich anders.”

Schlagabtausch zwischen CSU und FDP

Diese Aussage des Ministerpräsidenten wertete die Opposition als Aufruf zum Denunziantentum. FDP-Fraktionschef Martin Hagen twitterte: “Söder setzt bei der Kontrolle von Verstößen ,auf Hinweise und Anzeigen von Nachbarn'.” Und auch FDP-Generalsekretär Volker Wissing ließ auf Twitter verlauten, er sehe darin eine Aufforderung zum Denunziantentum.

Die CSU wies die Vorwürfe entschieden zurück. Bayern setze bei der Kontrolle von Verstößen gegen die Kontaktbeschränkung in Privatwohnungen nicht im Geringsten auf Hinweise und Anzeigen von Nachbarn. Alle anderen Interpretationen seien falsch und unseriös, erklärte Staatskanzleichef Florian Hermann daraufhin.

Ein Drittel würde Nachbarn anonym anzeigen

Aber mal abgesehen von den politischen Diskussionen: Wären die Deutschen bereit, ihre Nachbarn zu bespitzeln, um Lockdown-Regeln durchzusetzen? Eine von Focus Online beim Institut Civey in Auftrag gegebene Umfrage unter mehr als 5.000 Personen kommt zu dem Ergebnis: Eine Mehrheit der Deutschen (64,8 Prozent) kann sich nicht vorstellen, die eigenen Nachbarn bei den zuständigen Behörden zu melden, sollten sie sich nicht an die verschärften Corona-Schutzmaßnahmen halten. 22,3 Prozent der Befragten sind jedoch gegenteiliger Meinung und würden ihre Nachbarn im Falle eines Verstoßes melden. 12,9 Prozent antworteten mit “Unentschieden”.

Tipps: Während des Teil-Lockdowns aktiv bleiben

Anders würde es jedoch aussehen, wenn es eine anonyme Meldemöglichkeit gäbe. Auf die Frage “Fänden Sie es richtig oder falsch, wenn es bundesweit die Möglichkeit gäbe, Verstöße gegen die Corona-Schutzmaßnahmen anonym online zu melden?” antworteten nur 57,9 Prozent mit “Falsch”, ein Drittel der Befragten (33,1 Prozent) befürwortete eine anonyme Meldemöglichkeit.

Unterschiede zwischen Ost und West

Deutliche Unterschiede zeigten sich bei der Umfrage zwischen Ostdeutschland und Westdeutschland. Nur 14 Prozent der Bürger aus Ostdeutschland würden Regelverstöße gegen die Schutzmaßnahmen melden, mehr als 70 Prozent sprachen sich dagegen aus. Im Westen dagegen, wären laut der Umfrage 24 Prozent der Befragten bereit, Zuwiderhandlungen während des Lockdowns auch ohne anonyme Meldemöglichkeit anzuzeigen.

VIDEO: Hintergrund: Jetzt kommt der Lockdown light