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Studentenzahl seit 2000 verzehnfacht: Womit private Hochschulen immer mehr Lernwillige locken

Private Hochschulen boomen weiter: Mittlerweile studieren fast 250.000 Menschen an einer solchen Einrichtung – der Großteil davon in drei Fachrichtungen.

Heute entscheidet sich fast jeder elfte Student für eine private Hochschule: Im Wintersemester 2018/2019 waren es 246 700 – sieben Prozent mehr als im Vorjahr und zehnmal so viele wie im Jahr 2000, meldet das Statistische Bundesamt.

Ihr Anteil an allen Studenten wuchs in dieser Zeit von gut einem auf fast sieben Prozent. Die Gesamtzahl der Studenten in Deutschland stieg dagegen nur um 38 Prozent auf 2,87 Millionen.

Gefragt sind vor allem private Fachhochschulen, an denen fast neun von zehn Studierenden der privaten Hochschulen eingeschrieben sind. Der Großteil studiert dort Wirtschafts-, Rechts- oder Sozialwissenschaften.

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Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) zeigte sich erfreut über den Boom: „Es ist gut, dass private Hochschulen ein fester Bestandteil der Hochschullandschaft in Deutschland geworden sind“, sagte sie dem Handelsblatt. „Gerade vor dem Hintergrund stark gestiegener Studierendenzahlen erweitern sie mit innovativen und oft berufsbegleitenden Studienangeboten die vielfältigen Studienmöglichkeiten in unserem Land. Sie tragen so zu unserem starken Wissenschaftsstandort bei.“

„Die privaten Hochschulen helfen, das Studierendenhoch zu meistern – auch wenn die staatlichen mehr als 90 Prozent aufnehmen“, sagte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, André Alt. Auch könnten sie „möglicherweise schneller neue Studiengänge anbieten, weil sie nicht so durch Ziel- und Leistungsvereinbarungen festgelegt sind“.

Alt fordert daher auch für die staatlichen Hochschulen mehr Freiheit: „Es wäre wünschenswert, wenn die Landesgesetzgeber die staatlichen Hochschulen ebenfalls stärken und ihnen die Autonomie gewähren würden, die ihnen zusteht.“

Womit locken die Privaten immer mehr Studenten? Die Wissenschaftsexpertin des Stifterverbands, Andrea Frank, sieht den entscheidenden Vorteil „in der Kombination aus flexiblen Studienmodellen vor allem für Berufstätige und der starken Praxisorientierung“.

Das bestätigt Jürgen Zöllner (SPD), 20 Jahre lang Wissenschaftsminister in Rheinland-Pfalz und Berlin: Private Hochschulen stünden für „Innovationen und Alternativbildung – sie haben andere Möglichkeiten und können Dinge probieren, die zwangsläufig und vernünftigerweise im unflexibleren staatlichen System nicht möglich sind“.

Vorreiter waren Private etwa bei der Akademisierung der Gesundheitsberufe. Mittlerweile haben hier einige staatliche Hochschulen nachgezogen, berichtet Frank. Die Privaten hätten jedoch schon neue Nischen besetzt: So richteten sich etwa die Code University in Berlin oder die XU Exponential University in Potsdam an die digitale Elite.

Das Klischee von der teuren Elite-Uni sei aber verzerrt, sagt Frank. Die Gebühren pro Semester seien sehr unterschiedlich und lägen zwischen 1000 und 8000 Euro. 40 Prozent der privat Studierenden sind Teilzeitstudierende. „Und wenn sich jemand berufsbegleitend weiterqualifizieren will, sind 300 Euro im Monat keine unüberwindbare Hürde“, so Frank.

Natürlich könne ein Studium bei privaten Universitäten wie der Hertie School of Governance, der EBS oder der Bucerius Law School zwischen 30.000 und 50.000 Euro kosten. Aber sie böten dann auch „die ganze Bandbreite an Finanzierungsmöglichkeiten, um das sozial abzufedern“.

Mehr: Kunden privater Hochschulen investieren pro Jahr mindestens 1,25 Milliarden Euro in ihre Qualifizierung. Warum der Verband der Privaten Hochschulen auch in Zukunft weiter steigende Studentenzahlen erwartet, erklärt Vorstand Peter Thuy im Interview.