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Bier, Autos teurer? Für Kunden OK, für Unternehmensgewinne auch

(Bloomberg) -- Verbraucher scheinen von höheren Preisen für alle möglichen Produkte - von Luxusautos bis Bier - bislang unbeeindruckt zu sein. Unternehmen wie Anheuser-Busch InBev NV und BMW AG sind trotz der konjunkturellen Risiken, die von steigender Inflation, Ukraine-Krieg und Pandemie ausgehen, in der Lage, ihre Gewinne zu steigern.

AB InBev, die größte Brauerei der Welt, meldete am Donnerstag einen Gewinnzuwachs, der fast doppelt so hoch war wie von Analysten erwartet. Bei BMW stieg der Gewinn im ersten Quartal aufgrund der starken Nachfrage nach Luxusautos um 12%. Der Umsatz der Stellantis NV, die aus der Fusion von Fiat Chrysler und Peugeot hervorgegangen ist, stieg aufgrund der starken Nachfrage nach neuen High-End-Modellen wie dem Jeep Grand Cherokee.

Die Kosten für viele Rohstoffe schnellen aufgrund von Engpässen in die Höhe. Unternehmen testen nun die Preiselastizität der Nachfrage - wie weit sie die Verbraucher nach Jahren verhaltener Inflation zur Kasse bitten können. Der Einmarsch Russlands in der Ukraine hat die Knappheit verschärft und erschwert die Versorgung mit Dingen wie Autoteilen und Speiseölen. Chinas anhaltende Null-Covid-Politik dämpft ebenfalls die Nachfrage dort und verschärft die Probleme in den Versorgungsketten.

Nestle SA erhöhte im ersten Quartal die Preise so stark wie seit über zehn Jahren nicht, um den Effekt der ansteigenden Rohstoffpreise auf seine Profitabilität abzumildern. Betroffen sind Nespresso-Kapseln genauso wie Purina-Hundefutter. Procter & Gamble Co. und Danone SA starteten ebenfalls mit Preiserhöhungen von etwa 5% in das Jahr.

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Wie AB InBev haben auch Heineken NV und Carlsberg A/S mit ihren Bieren mehr Umsatz gemacht, als die Analysten vorhergesehen hatten. Das lag weitgehend an Preiserhöhungen. Bislang haben sich die Biertrinker, die nach den Lockdowns nun wieder in den Kneipen sitzen dürfen, jedoch nicht davon abschrecken lassen, dass sie für ihre Getränke mehr bezahlen müssen, um die steigenden Kosten bei den Brauereien für alles von Aluminium bis Gerste zu decken.

Auch der britische Bauträger Barratt Developments Plc erklärte am Donnerstag, dass er die Preise so stark anheben konnte, dass die höheren Materialkosten ausgeglichen wurden.

Die Automobilhersteller haben die Preise nach einer starken Nachfragebelebung deutlich erhöht, während gleichzeitig die Fahrzeugproduktion durch eine Halbleiterknappheit gedrosselt wurde. Auch bei Gebrauchtwagen schlägt sich die Knappheit in stark gestiegenen Preisen nieder.

Hersteller wie Volkswagen, BMW und Stellantis fokussieren sich auf margenstarke Modelle und profitable Marken wie Porsche und Audi. VW sprach davon, bei Elektroautos für dieses Jahr bereits ausverkauft zu sein.

Gleichzeitig sehen sich die Autohersteller mit Preissteigerungen in allen Bereichen konfrontiert, von Transportkosten bis zu Basisrohstoffen. Diese Situation könnte anhalten, solange der Krieg in der Ukraine die Logistik und die Komponentenproduktion beeinträchtigt und Chinas Bemühungen zur Eindämmung der Pandemie ganze Werke stilllegt. Solche Preiserhöhungen weiterzugeben, während sich die Inflation in den Taschen der Verbraucher auch anderswo bemerkbar macht, könnte irgendwann ein zäher Kampf werden.

“Die Autopreise müssen noch um 5-10% und die Preise für Elektroautos um mehr als 10% steigen, um die derzeitige Kosteninflation auszugleichen”, schrieben Analysten der Bank of America Corp. um Horst Schneider in einem Bericht. “Angesichts des zunehmenden Drucks, dem die Verbraucher ausgesetzt sind, könnte sich dies als schwierig erweisen”.

Einige Unternehmen warnen bereits vor Problemen. Letzte Woche prognostizierte Unilever Plc für das Gesamtjahr zwar ein Umsatzwachstum am oberen Rand seiner Prognose, doch die Rentabilität könnte leiden, wenn die Verbraucher beginnen, weniger einzukaufen. Der Seifenhersteller Dove konnte etwa zwei Drittel der Kostensteigerungen, denen das Unternehmen ausgesetzt war, durch Preiserhöhungen weitergeben, sagte Finanzvorstand Graeme Pitkethly.

In einigen Bereichen der Wirtschaft behelfen sich die Verbraucher mit Schnäppchenjagd. Zalando SE, der größten Online-Modehändler der Region, berichtete heute davon, dass Kunden vermehrt zu billigerer Kleidung greifen angesichts des Drucks auf den Geldbeutel.

Überschrift des Artikels im Original:

Costly Beer and Cars? Consumers Are Fine With That, Profits Too

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