Bertelsmann baut 100 Stellen in der Hauptverwaltung ab
Die Coronakrise zwingt den Medienkonzern zu Einsparungen. Am Stammsitz in Gütersloh wird Personal abgebaut. Die Kosten sollen so jährlich um 35 Millionen Euro sinken.
Bertelsmann will an seinem Stammsitz Gütersloh 100 von 700 Stellen in der Hauptverwaltung streichen. Das kündigte der Medien-, Dienstleistungs- und Bildungskonzern in dieser Woche seinen Mitarbeitern an. Als Grund wurde auch die Corona-Krise angeführt.
Der internen Mitteilung zufolge soll das sogenannte Corporate Center, das unter anderem für Finanzen, Recht und Personal zuständig ist, zusammen mit den internationalen Zweigstellen bis zum Sommer 2021 neu aufgestellt werden. Der Umbau soll bewirken, dass die Kosten jährlich um 35 Millionen Euro gesenkt werden, um zusätzliche Investitionsmittel freizusetzen.
Der Vorstandsvorsitzende Thomas Rabe sagte in der internen Mitteilung: „Auch wenn wir uns bislang dank unseres diversifizierten Portfolios, des hohen Anteils von Digitalgeschäften und der Performance der Wachstumsgeschäfte in der Pandemie gut behauptet haben, so hat sie doch spürbare wirtschaftliche Auswirkungen auf Bertelsmann.“ Zusätzlich schränke sie den finanziellen Handlungsspielraum für Investitionen ein. Mehrere Medien hatten über den Wegfall der 100 Vollzeitstellen in Gütersloh berichtet.
Der Enkel des früheren Bertelsmann-Chefs Reinhard Mohn, Thomas Coesfeld, wird zum April 2021 Finanzchef (CFO) beim Musikunternehmen BMG. Das teilte die internationale Musikfirma am Freitag in Berlin mit. BMG ist eine Sparte des Bertelsmann-Konzerns. Coesfeld wird bei BMG auch Mitglied der Geschäftsführung sein. Er ist derzeit Mitglied der Geschäftsleitung der Bertelsmann Printing Group und Chefstratege (Chief Strategy Officer) von Mohn Media in Gütersloh.