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Baulöwe Benko kämpft um die Macht über sein Milliardenreich

(Bloomberg) -- Während des Immobilienbooms der letzten zehn Jahre sammelte René Benko prominente Investoren und Trophäen-Gebäude wie die Luxustempel KaDeWe in Berlin oder Selfridges in London. Doch jetzt muss er um die Macht über sein Unternehmen kämpfen.

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Steigende Zinsen, sinkende Bewertungen und knapp werdende Liquidität haben dazu geführt, dass seine einst treu ergebenen Investoren zunehmend ungedultig bei Benkos Signa Holding und den zahlreichen mit ihr verbundenen Unternehmen an die Tür klopfen. Inhaber einer Anleihe seines Bauträgers Signa Development Selection haben für Verhandlungen einen Rechtsberater angeheuert. Langjährige Aktionäre und Gesellschafter rufen ihn laut Handelsblatt auf, die Zügel an einen Restrukturierungsexperten abzugeben.

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Der 46-jährige Benko trotzte lange dem Gegenwind, der der Gewerbeimmobilien-Branche auf der ganzen Welt ins Gesicht bläst. In Hamburg baute er ungerührt weiter am Elbtower-Hochhaus, ein Projekt, das Bundeskanzler Olaf Scholz noch als Hamburger Bürgermeister mit auf den Weg gebracht hatte. Doch inzwischen ruhen die Bauarbeiten wegen Zahlungsrückständen dort und auf anderen Signa-Baustellen. Die Hansestadt droht bereits damit, die Kontrolle zu übernehmen. Renovierungsprojekte wie das berühmte Hotel Bauer in Venedig stehen in Frage.

Es ist eine rasante Kehrtwende für den Schulabbrecher und Selfmade-Mogul, dessen exponentielles Wachstum und komplexen Geschäftsstrukturen schon seit geraumer Zeit Fragen aufwerfen. Benko legt seit Jahren eine verblüffende Fähigkeit an den Tag, Kapital zu beschaffen und seine Geldgeber bei Laune zu halten. Doch der europäische Immobilienmarkt leidet stark unter dem Ende der Ära des billigen Geldes — und Entwickler im besonderen.

Benko ist immer noch der Dreh- und Angelpunkt der Gruppe, obwohl er 2013 alle formellen Funktionen niederlegte, nachdem er in Österreich wegen eines Korruptionsdelikts verurteilt worden war. Die Privatstiftungen seiner Familie besitzen jedoch weiterhin mehr als die Hälfte der Signa Holding und er ist Vorsitzender des Beirats der Gruppe.

Die Anzeichen für eine angespannte Lage häufen sich. Letzten Monat zog Signa eine Eigenkapitalzusage für sein Online-Sportgeschäft Signa Sports United zurück, das Ende 2021 über ein Spac an die New Yorker Börse gegangen war. Die Sparte musste daraufhin Insolvenz beantragen.

Weder Signa noch Benko reagierten auf die Bitte von Bloomberg News um eine Stellungnahme.

Signas Edel-Immobilien und besonders prestigeträchtige Bauprojekte wie der Elbtower gehören der Signa Prime Selection, der größten seiner Gesellschaften. Das einzige relevante öffentlich gehandelte Instrument ist hingegen die Anleihe seines Bauträgers Signa Development Selection — und die haben diese Woche zwei Drittel ihres Wertes verloren, nachdem Signa Development einen Liquiditätsengpass eingeräumt hat.

Inhaber der 2026 fälligen Signa-Development-Anleihe im Wert von 300 Millionen Euro haben Kirkland & Ellis angeheuert, um sie in den Gesprächen mit dem Unternehmen zu beraten, so mit der Angelegenheit vertraute Personen, die nicht genannt werden wollten, weil sie nicht befugt waren, öffentlich zu sprechen.

Zu den Gesellschaftern, die Benkos Abtritt fordern, gehören der österreichische Baumagnat Hans Peter Haselsteiner, der Lindt-&-Sprüngli-Präsident Ernst Tanner, berichtete das Handelsblatt unter Berufung auf den Brief an Benko. Ein “Krisenmanagement zur Rettung des Unternehmens” sei nur möglich, wenn Benko einen Rückzieher mache, heißt es dort. Die Gesellschafter haben die Hoffnung auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit verloren, so das Handelsblatt.

Überschrift des Artikels im Original:Signa Investors Ask Founder Benko to Resign, Handelsblatt Says

(Durchgehend aktualisiert)

©2023 Bloomberg L.P.