Bank of America: Auswirkungen der "Funflation" werden über Taylor Swift und Beyoncé hinaus anhalten

Taylor Swift auf der "Eras Tour" im März dieses Jahres in Las Vegas, Nevada. - Copyright: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Casey Flanigan
Taylor Swift auf der "Eras Tour" im März dieses Jahres in Las Vegas, Nevada. - Copyright: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Casey Flanigan

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Vielleicht war der epische Sommer mit Taylor Swift, Beyoncé und "Barbenheimer" nur der Anfang und nicht nur ein einmaliger Ausreißer. Das behaupten zumindest die Analysten der Bank of America in einem Bericht vom 13. September mit dem Titel "Funflation in Full Force", der sich auf den jüngsten Anstieg der Ausgaben für Unterhaltung und Live-Erlebnisse bezieht.

Die Analysten bezeichnen Live-Entertainment als den "größten Star" im Medien- und Unterhaltungsuniversum und führen mehrere Faktoren an, die den Schwung über Jahre hinweg aufrechterhalten und die Gewinne der an diese Veranstaltungen gebundenen Unternehmen steigern könnten.

Laut Bank of America sind dies die fünf "nachhaltigen und längerfristigen Schlüsselfaktoren, die ein solides Wachstum für eine Reihe von Jahren ermöglichen werden".

  1. Verbraucherausgaben verlagern sich auf Erlebnisse.

  2. Eine starke Nachfrage auf der Grundlage aktueller Preismodelle könnte zu mehr Möglichkeiten für eine dynamische Preisgestaltung führen.

  3. Mehr Angebot und Nachfrage, da Künstler immer besser in der Lage sind, Social-Media-Plattformen zu nutzen und sich weltweit zu vermarkten, insbesondere in Entwicklungsländern, um eine Fangemeinde aufzubauen.

  4. Live-Veranstaltungen sind "relativ störungsfrei", da virtuelle Veranstaltungen im Vergleich zum persönlichen Besuch verblasst sind.

  5. Starkes Sponsoring und erfahrungsbasiertes Marketing.

Oberflächlich betrachtet widerspricht dies einigen früheren Warnungen, dass die Ausgaben für Unterhaltung zwar die Wirtschaft ankurbeln, dies aber nur von kurzer Dauer sein würde. Mit dem Ende der sommerlichen Konzerttourneen argumentierten die "Bloomberg"-Analysten, dass der Unterhaltungsaufschwung nicht von Dauer sein wird. Die Analysten bezeichneten die Ausgaben als ein "einmaliges" Phänomen.

"Ein großer Teil dieser Stärke kommt von temporären Faktoren", schrieben die Analysten. "Diese Faktoren erwecken den Anschein eines robusten Konsums, während ihm in Wirklichkeit die Luft ausgeht"

Beyoncé tritt während ihrer Renaissance World Tour am 10. Mai in Stockholm auf. - Copyright: Kevin Mazur/Getty Images for Parkwood
Beyoncé tritt während ihrer Renaissance World Tour am 10. Mai in Stockholm auf. - Copyright: Kevin Mazur/Getty Images for Parkwood

Beide Ansichten könnten richtig sein

Bei näherer Betrachtung sind die beiden Einschätzungen vielleicht gar nicht so widersprüchlich. Wir könnten im Herbst und Winter eine Flaute mit weniger großen Tourneen und Blockbuster-Filmen erleben, gefolgt von einem erneuten Boom in den wärmeren Monaten des nächsten Jahres.

Das ist natürlich nicht gerade förderlich für die Wirtschaft, und es gibt bereits Anzeichen dafür, dass die Ausgaben gegen Ende des Jahres zurückhaltender sind. Es gibt auch einige sich abzeichnende Faktoren, die den Druck auf die Ausgaben erhöhen werden, wie beispielsweise die Wiederaufnahme der Zahlungen für Studiendarlehen in den USA, steigende Benzinpreise, steigende Versicherungsprämien und sinkende persönliche Ersparnisse.