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Bain-Studie: Genossenschaftsbanken arbeiten am profitabelsten

Niedrige Zinsen und weiter steigende Regulierungsanforderungen sorgen dafür, dass deutsche Banken ihre Geschäftsmodelle neu ausrichten - mit sehr unterschiedlichem Erfolg. Bain hat den deutschen Banken-Markt analysiert. Wichtigste Erkenntnis: Die Senkung der Kosten wird für die Kreditinstitute zum entscheidenden Hebel.

Die Managementberatung Bain & Company hat die Entwicklung des deutschen Bankenmarktes im Detail analysiert und kommt zu überraschenden Ergebnissen. Positive Erkenntnis: Seit 2011 hat sich die nach wie vor angespannte Ertragssituation bis zum Jahr 2014 leicht verbessert. Beim Wachstum des Zinsüberschusses auf rund 90 Milliarden Euro profitierten die Finanzinstitute unter anderem von günstigen Refinanzierungskosten. Zudem schafften es viele Institute, durch Gebührenerhöhungen und mithilfe von Bewertungseffekten im Wertpapiergeschäft ihre Provisionsüberschüsse um durchschnittlich vier Prozent auf rund 30 Milliarden Euro zu steigern.
Negativ überrascht jedoch die Entwicklung der Kostenseite. Zwar schlossen die Banken 1.100 Filialen und setzten rund 5.000 Mitarbeiter frei. Doch der Verwaltungsaufwand der deutschen Kreditinstitute stieg trotz aller Restrukturierungsbemühungen weiter an. Treiber waren vor allem die Kosten für die steigenden regulatorischen Anforderungen, die sich für die gesamte Branche auf mehr als zwei Milliarden Euro pro Jahr belaufen. Dies wird vor allem für kleine und mittelgroße Finanzhäuser zu einer ernst zu nehmenden Herausforderung, da die hohen Belastungen von einem geringeren Geschäftsvolumen getragen werden müssen.

Ergebnislücke von 25 Milliarden Euro

Die niedrige Profitabilität könnte für viele Institute zum Problem werden. Nur knapp sechs Prozent der Kreditinstitute verdienen ihre Eigenkapitalkosten. Die Eigenkapitalrendite nach Steuern lag im Schnitt bei 2,1 Prozent. Verglichen mit Eigenkapitalkosten von durchschnittlich 7,7 Prozent ergibt sich für das Jahr 2014 eine Ergebnislücke nach Steuern von insgesamt 25 Milliarden Euro. Dazu beigetragen hat auch die regulierungsbedingte Erhöhung der Eigenkapitalquote von durchschnittlich 5,4 Prozent im Jahr 2013 auf 5,9 Prozent im Jahr 2014.

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Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen

Gleichzeitig ist Bewegung im Markt zu erkennen: Der Abstand zwischen den renditestärksten und renditeschwächsten Banken hat sich laut Bain im Verlauf der vergangenen fünf Jahre weiter vergrößert und ist heute durchaus beachtlich. Dabei schneiden vor allem die Banken immer besser ab, die über die Jahre hinweg ihre Kosen konsequent gesenkt haben. Das (Other OTC: DASX - Nachrichten) gilt auch für den Vergleich zwischen und innerhalb der Institutsgruppen, in denen sich die führenden Finanzinstitute immer weiter absetzen. Während die Genossenschaftsbanken mittlerweile die höchste Eigenkapitalrendite erwirtschaften, kämpfen insbesondere Vermögensverwalter mit hohen Kostenpositionen. Die Eigenkapitalrendite ist hier im Durchschnitt in den vergangenen beiden Jahren sogar gesunken. Die Auslese im Markt hat nachweislich begonnen.

Quelle Grafik: Bain & Company

Radikale Kostensenkung als Erfolgsrezept

Bain hat für den deutschen Markt analysiert, wie sich die Ergebnislücke in den kommenden zehn Jahren entwickeln wird. Das Ergebnis: Da die Wachstumspotenziale auf der Ertragsseite stark limitiert sind und die Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung weiter steigen, wird die Verbesserung der Kostenposition für die Kreditinstitute zum entscheidenden Hebel.

Das Beratungsunternehmen geht davon aus, dass Deutschlands Banken die Möglichkeiten besitzen, ihre derzeitige Kostenbasis um rund 30 Prozent und damit um 25 Milliarden Euro zu senken. Dies erfordert unter anderem den Abbau von 11.000 Filialen und 125.000 Arbeitsplätzen. Bis zu 115.000 weitere Arbeitsplätze können nach Bain-Einschätzung an Dienstleister ausgelagert werden. Fest steht: Solch ein Kostenabbau ist eine enorme Herausforderung. Die Banken werden nicht darum herumkommen, die eigenen Geschäftsmodelle neu zu denken und sich strukturell neu aufzustellen.

Die komplette Studie als PDF-Dokument

(MVA)