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Auslandsüberweisungen können teuer werden – Was Sie wissen sollten

Wer Geld ins Ausland überweisen will, sollte vorsichtig sein. Sobald Geld über die EU-Grenze geht, steigen die Gebühren. Eine Beispielrechnung.

Kunden können mit einem Ausdruck oder auch online ins Ausland überweisen. Foto: dpa
Kunden können mit einem Ausdruck oder auch online ins Ausland überweisen. (Foto: dpa)

In ganz Deutschland laufen pro Tag 18 Millionen Überweisungen ab. Das ergibt pro Jahr mehr als 6,5 Milliarden Überweisungen, das zeigen die Zahlen der Bundesbank. Davon gehen aber nur drei Prozent ins Ausland - Tendenz steigend. Denn wer Geld aus der EU schaffen möchte, braucht Geduld und muss mit Gebühren rechnen. Doch wie lange dauerte eine Auslandsüberweisung und wieviel kostet sie? Die Fakten im Überblick.

Wie funktioniert eine Auslandsüberweisung?

Seit dem 1. März 2012 ist eine Auslandsüberweisung sehr viel einfacher geworden. Denn da wurde der Europäischer Zahlungsraum (SEPA) eingeführt, um den Zahlungsverkehr zu vereinheitlichen. Teil davon sind die Mitgliedsländer der EU, aber auch Tschechien, Rumänien oder Schweden. Hinzu kommen weitere Vertragsländer außerhalb der EU, wie beispielsweise die Schweiz, Island oder Liechtenstein. Diese Vereinbarung gilt für alle Banken bundesweit. Eine Überweisung ist ausschließlich in der Währung Euro möglich.

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Bankkunden haben für eine Überweisung ins Ausland drei Zahlungswege:

  • Online-Banking: funktioniert online via PC, Laptop oder Smartphone

  • SB-Überweisungsschalter: Service-Terminals in der Bank vor Ort

  • Überweisungsvordruck: schriftliches Formular

Bei einigen Banken kann es jedoch sein, dass Kunden die SEPA-Lastschrift ins Ausland erst freischalten müssen. Alle anderen Überweisungen, in denen dieser Vertrag nicht greift, sind keine SEPA-fähigen Auslandsüberweisungen. Für sie gilt ein anderes System namens SWIFT. Diese Abkürzung steht für Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication. Dazu zählen auch Überweisungen, die in einer anderen Währung als dem Euro erfolgen.

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Für Kunden gibt es jedoch kaum einen Unterschied: Wie bei einer SEPA- Überweisung, kann der Kunde einen Auftrag in der Bank mittels Formular, über das Online Banking oder auch telefonisch aufgeben. Die Bank braucht die internationale Bankkontonummer (IBAN) und weitere Daten wie den Namen und einen Verwendungszweck. Bis Februar 2016 war zudem der BIC erforderlich. BIC steht für „Business Identifier Code“ und diente als internationale Bankleitzahl, um Zahlungsdienstleister weltweit zu identifizieren.

In Embargoländer, also Länder, die politisch blockiert werden wie etwa den Irak, Libanon oder Nordkorea, sind Überweisungen verboten. Zahlungsübermittlungen in diese Länder prüft die Deutsche Bundesbank.

Wie lange dauert eine Überweisung ins Ausland?

Es gibt gesetzliche Fristen für Überweisungen ins Ausland, an die sich alle Banken deutschlandweit halten müssen. Die Dauer hängt mit dem Land zusammen, in dem das Geld ankommen soll.

Innerhalb des Europäischen Zahlungsraums benötigt eine Überweisung in Euro einen Geschäftstag und unterscheidet sich somit nicht von einer Überweisung innerhalb Deutschlands. Das gilt allerdings nur für den Online Zahlungsverkehr oder der Überweisung mittels Terminal in der Bank. Geht also ein Auftrag am Montag raus, sollte spätestens am Dienstag Geld auf dem Konto des Zahlungsempfängers eingehen.

Tipp: Angaben bei Überweisungen prüfen

Wenn eine Überweisung mittels Überweisungsvordrucks in Auftrag gegeben wird, kann es zwei Geschäftstage dauern. Im europäischen Wirtschaftsraum in nicht-Euro Länder kann der Überweisungsvorgang bis zu vier Geschäftstage dauern. Vereinzelt fünf Tage, wenn die Überweisung schriftlich in der Bank erfolgt.

In Länder außerhalb des europäischen Zahlungsraumes gilt keine gesetzliche Frist. Somit gibt es für diesen Überweisungsvorgang keine klare Dauer und kann von Land zu Land sehr unterschiedlich sein. Dieser Punkt sollte unbedingt beachtet werden.

Wie viel darf ich ins Ausland überweisen und ab wann gilt eine Meldepflicht?

Nach der Außenwirtschaftsverordnung gilt zunächst einmal keine Meldepflicht für Auslandsüberweisungen. Erst ab einem Betrag von 12.500 Euro sind Kunden dazu verpflichtet die Überweisung bei der Deutschen Bundesbank zu melden. Das gilt sowohl für eingehende Zahlungen, als auch ausgehende. Hierbei wird auf dem Kontoauszug der Bank eine „AWV Meldepflicht“ vermerkt. Unter Umständen kann dieser Vermerk auch bei Zahlungen unterhalb dieser Obergrenze bestehen. Dieser Vermerk kann in diesem Fall jedoch ignoriert werden.

Gebühren für die Auslandsüberweisung: Was kostet es?

Eine Überweisung ins Ausland kann Sie einiges kosten. Für SEPA Überweisungen gilt: Die Kosten der Ausführung sind wie im Inland. Hier kommt es auf die jeweiligen Vertragsbedingungen des Girokontos an. Das heißt, es fallen keine extra Gebühren an.

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Bei den nicht SEPA-fähigen Transaktionen sieht es anders aus. Die Gebühren für die jeweilige Überweisung sind abhängig von dem Kreditinstitut. Kunden finden diese im Preis- und Leistungsverzeichnis ihrer Bank, die dazu verpflichtet ist sie zu veröffentlichen. Zusätzlich könnte es nach Land eine Zusatzgebühr geben.

Hier folgt eine Liste der größten Banken Deutschlands mit den jeweiligen Gebühren. Festgehalten sind nur die beleglosen Überweisungsaufträge, bei voller Entgeltübernahme (OUR).

Kosten für Auslandsüberweisungen der größten deutschen Banken:

  • Deutsche Bank: 1,5‰ vom Auftragswert, mind. 10,00 EUR, zzgl. SWIFT 1,55 EUR, zzgl. Fremdspesenpauschale 25,00 EUR

  • Commerzbank: Bis 250,00: 10,00 EUR, ab 250,01: 1,5‰ vom Auftragswert, mind. 12,50 EUR

  • Postbank: 1,5‰ vom Auftragswert, mind. 12,00 EUR

  • Berliner Sparkasse: Bis 10.000,00 EUR: 10 EUR, ab 10.000,01 EUR: mind. 1,0‰, max. 500,00 EUR

  • IngDiba: Bis 500,00 EUR: 10,00 EUR, ab 500,01 EUR: 1,50‰ vom Auftragswert, mind. 20 EUR Zzgl. Fremdspesenpauschale 12,00 EUR

  • Berliner Volksbank: Bis 2.500,00 EUR: 10,00 EUR, ab 2500,01 EUR: 1,5‰ vom Auftragswert, mind. 13,00 EUR

  • Sparda Bank München: 1,5‰ vom Auftragswert, mind. 8,00 EUR

  • Santander: Bis 100,00 EUR: 6,00 EUR, ab 100,01: 1,5‰ vom Auftragswert, mind. 12,00 EUR Zzgl. 0,25‰ Courtage, mind. 2,50 EUR

  • Targobank: 0,15% vom Auftragswert, mind. 12,50 EUR, max. 999,00 EUR

  • DKB: Bis 12.500,00 EUR: 12,50 EUR, ab 12.500,01 EUR: 1,0‰ vom Auftragswert, max. 150,00 EUR

Eine Beispielrechnung: Eine Person will via die Deutsche Bank 8000 Euro in die USA überweisen. Dann kommen folgende Gebühren dazu: 12 Euro Gebühren (1,5‰) + 1,55 Euro Swift + 25,00 Euro ergeben Gebühren in Höhe von 38,55 Euro. Hinzu kommt noch der aktuelle Wechselkurs.

Es können außerdem sonstige Entgelte anfallen, wie bei der telefonischen oder formlosen Übermittlung. Die Gebühren variieren von Bank zu Bank. Kunden sollten nachfragen und sich die Kosten schriftlich geben lassen.

Wer letztlich die Kosten der Überweisung trägt, wird vorher festgelegt. Entweder übernimmt der Sender (OUR) oder Empfänger (BEN) die Gebühren, oder es wird geteilt (SHARE). Wichtig zu wissen ist, dass gegebenenfalls eine zusätzliche Gebühr von dem ausländischen Kreditinstitut anfallen kann.

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