Yahoo Finanzen Der Aufstieg und Fall des einstigen Krypto-Milliardärs Sam Bankman-Fried, der jetzt zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde
Innerhalb kürzester Zeit kann sich das Leben komplett auf den Kopf stellen. Noch im Oktober 2022 war der heute 32-jährige Sam Bankman-Fried Multimilliardär mit laut Bloomberg geschätzten 15,6 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 14,4 Milliarden Euro) Vermögen.
Sam Bankman-Fried, oft kurz SBF abgekürzt, ist Mitgründer der Kyptobörse FTX und des Handelsunternehmens Alameda Research. In nur vier Jahren war Bankman-Fried die Milliardärsleiter hochgeklettert und hatte sich in der Finanzwelt einen Namen gemacht. Doch das Blatt für den jungen Milliardär hat sich gewendet. Im November 2022 bracht alles spektakulär zusammen, ein Jahr später wurde er wegen Betrugs verurteilt und nun muss er für 25 Jahre ins Gefängnis.
Hier erfahrt ihr, wie Bankman-Fried vom Aushängeschild der Kryptoszene zu ihrem größten abschreckenden Beispiel wurde:
Aufstieg und Fall von Sam Bankman-Fried, der einstige Krypto-Millionär, der gerade zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde
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Bankman-Fried ist in Silicon Valley aufgewachsen, als der Sohn zweier Juraprofessoren der Stanford University.
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Er verbrachte seine Kindheit mit Spielen wie Schach und Bridge. Sein Bruder Gabe erzählte Business Insider: "Wenn ein Brettspiel Spaß macht, sollte man zwei Spiele gleichzeitig spielen, mit einem Timer".
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Bankman-Fried studierte Physik am Massachusetts Institute of Technology und jonglierte neben seinen akademischen auch verschiedene außerschulische Aktivitäten. "Ich habe insgesamt etwa anderthalb Stunden am Tag gearbeitet und hatte Probleme, pünktlich zu erscheinen", sagte Bankman-Fried Business Insider. "Ich war ein wirklich nachlässiger Student."
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Während des Studiums begann Bankman-Fried, seinen moralischen Kompass zu schärfen. Er interessierte sich besonders für effektiven Altruismus, eine philosophische Bewegung, die Berechnungen anstellt, um zu verstehen, wie Menschen ihre Zeit, ihr Geld und ihre Ressourcen am besten einsetzen können, um anderen zu helfen.
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Nach dem College arbeitete Bankman-Fried für das globale Handelsunternehmen Jane Street. Dort lernte er die Kunst der Arbitrage – eine Form des Handels, bei der Händler einen Vermögenswert zu einem niedrigen Preis auf einem Markt kaufen und ihn zu einem höheren Preis auf einem anderen Markt verkaufen.
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Während seiner drei Jahre bei Jane Street spendete Bankman-Fried laut Bloomberg die Hälfte seines Gehalts an Tierschutzgruppen und Wohltätigkeitsorganisationen. Er verließ das Unternehmen, um für MacAskills Centre for Effective Altruism zu arbeiten, das von William MacAskill gegründet wurde, einem der führenden Vertreter der Bewegung für effektiven Altruismus.
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Im Jahr 2017 boomte die Kryptowährung, und Anleger handelten auf privaten Börsen. Bankman-Fried bemerkte, dass gewisse Coins auf einigen Börsen zu höheren Preisen verkauft wurden als auf anderen. Er erkannte, dass er seine Arbitrage-Fähigkeiten nutzen konnte, um die Preisunterschiede auszunutzen.
FTX
Im Oktober 2017 hatte Bankman-Fried seine eigene Krypto-Handelsfirma, Alameda Research, in Berkeley, Kalifornien, gegründet. Seine Alameda-Kollegen berichteten Business Insider, dass er geschickt Wege fand, schneller als andere Händler zu sein.
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Zu Spitzenzeiten bewegte Alameda laut "Bloomberg" fast 15 Millionen Dollar pro Tag zwischen den Märkten. Bankman-Fried verdiente sich bald den Spitznamen "Moby Dick der Krypto-Wale" im Hinblick auf die Wellen, die er in der Krypto-Industrie schlug.
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Im Jahr 2018 verlegte er das Alameda-Team kurzerhand nach Hongkong, nachdem er festgestellt hatte, wie lasch die Regeln im Vergleich zu den Vereinigten Staaten waren. "Ich denke, wir verlieren 50.000 Dollar (ca. 48.500 Euro) pro Tag, wenn wir von Berkeley aus arbeiten statt von Hongkong", sagte er zu einem seiner Kollegen.
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Als Bankman-Fried weiter Geld mit dem Handel verdiente, wuchsen auch seine Ambitionen. Er begann mit dem Gedanken zu spielen, eine Alternative zu den, wie er es nannte, "Scheißbörsen" aufzubauen, an denen er zwischen 2017 und 2018 gehandelt hatte.
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Anfang 2019 arbeiteten Bankman-Fried und sein Team eifrig am Aufbau ihrer eigenen Kryptobörse. Nach vier Monaten Programmierarbeit starteten sie FTX im Mai.
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FTX war ein Erfolg. Die Plattform zeichnete sich durch kosteneffiziente Merkmale wie niedrige Handelsgebühren aus und bot den Händlern mehrere Münzarten zum Wetten an. FTX ermöglichte es Händlern sogar, Bargeld als Sicherheit für Münzen einzutauschen.
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Im Jahr 2020 eröffnete Bankman-Fried auch eine kleine US-Niederlassung von FTX. Er hatte die Absicht, sich einen großen Anteil am US-Kryptomarkt zu sichern und begann, mehrmals im Jahr Lobbyarbeit für neue Kryptoregeln im Kongress zu betreiben. Laut "Politico" spendete er außerdem Millionen an den Pro-Krypto-Super-PAC GMI PAC, eine Wahlkampforganisation.
Der GMI PAC unterstützt US-Politiker und Politikerinnen beziehungsweise Kandidierende, die sich im Parlament für mehr Sicherheit, Innovation und Wettbewerb im digitalen Handel einsetzen.
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Im September 2021 beschloss Bankman-Fried, den Betrieb von FTX auf die Bahamas zu verlegen. Das war nur einen Flug von Miami entfernt, aber die Plattform konnte weiterhin außerhalb des Zuständigkeitsbereichs der SEC, der US-Börsenaufsichtsbehörde, operieren.
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FTX erhält nur einen geringen Anteil an jedem Handel, aber bis 2020 wurden laut "Bloomberg" täglich durchschnittlich eine Milliarde Dollar über die Plattform gehandelt. Allein im Jahr 2021 erzielte Bankman-Fried laut "Bloomberg" mit FTX einen Gewinn von 350 Millionen Dollar (umgerechnet 340 Millionen Euro) und mit Alameda eine weitere Milliarde Dollar (umgerechnet 970 Millionen Euro).
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Große Investoren wie SoftBank Vision Fund, Tiger Global, Sequoia Capital und Blackrock setzten in Finanzierungsrunden auf FTX. Anfang 2022 wurden FTX und sein US-Geschäft laut Forbes von den Investoren mit insgesamt 40 Milliarden Dollar (umgerechnet 38.8 Milliarden Euro) bewertet.
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Auf seinem Höhepunkt betrug Bankman-Frieds persönliches Vermögen, laut "Bloomberg", 26 Milliarden Dollar (etwa 23,2 Milliarden Euro).
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Er hat diesen Reichtum für Sponsoring, die Finanzierung politischer Führer und die Förderung seiner moralischen Ziele verwendet.
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Laut "Politico" tauchte er im Jahr 2020 plötzlich als wichtiger politischer Spender auf und gab über zehn Millionen Dollar (etwa 9,7 Millionen Euro) für die Präsidentschaftskampagne von Joe Biden aus. Seine erste politische Spende machte Bankman-Fried im Jahr 2010 an den demokratischen Senator Michael Bennet aus Colorado, berichtete "Politico".
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Nach Angaben des Federal Election Committee, die von "Politico" eingesehen wurden, gab er 2022 über 40 Millionen Dollar (etwa 38,8 Millionen Euro) für Kampagnen aus.
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Er hat auf beiden Seiten des politischen Spektrums gespendet, obwohl der Großteil seiner Gelder den Demokraten zugute kam. Die "Los Angeles Times" berichtete, dass Bankman-Fried dem Senate Majority PAC eine Million Dollar (ca. 972.000 Euro) und dem House Majority PAC sechs Millionen Dollar (etwa 5,8 Millionen Euro) gespendet hat.
Zwei Super PACs, die sich dafür einsetzen, dass der Kongress in den Händen der Demokraten bleibt. Laut „Politico“ finanzierte er auch Protect Our Future, ein Super PAC, das sich ausschließlich auf demokratische Vorwahlen zum Repräsentantenhaus konzentriert.
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Dem Medium zufolge hat er die Covid-19-Prävention von Guarding Against Pandemics, einer gemeinnützigen Organisation, die von seinem Bruder Gabe geleitet wird, zu einem seiner Hauptanliegen gemacht.
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Bankman-Fried hat gesagt, dass er mit seinen Spenden seinen Glauben an effektiven Altruismus fördern will. Er sagte Bloomberg, dass er letztendlich nur einen Prozent seines Einkommens oder mindestens 100.000 Dollar (etwa 97.000 Euro) pro Jahr behalten würde.
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Auch sein einfacher Lebensstil folgte den Ideen des effektiven Altruismus. Er fuhr einen Toyota Corolla, lebte mit Mitbewohnern zusammen und ernährt sich vegan.
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Gleichzeitig hat er Geld in auffällige Firmensponsorings gesteckt. Am bemerkenswertesten ist der Erwerb der Namensrechte für die Arena der Miami Heat, die ihn laut "Bloomberg" über einen Zeitraum von 19 Jahren etwa 135 Millionen Dollar (etwa 131 Millionen Euro) kosten werden.
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Laut "Bloomberg" gab er außerdem rund 30 Millionen Dollar (etwa 29 Millionen Euro) für einen Werbespot im Super Bowl 2022 mit dem Komiker Larry David aus.
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Über FTX hat Bankman-Fried auch Verträge mit großen Basketballteams wie den Washington Wizards und den Golden State Warriors geschlossen. FTX hat auch Verträge mit einzelnen Sportlern wie dem Basketballspieler Steph Curry und dem Quarterback Tom Brady geschlossen.
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Bankman-Fried schien unaufhaltsam zu sein – bis er es nicht mehr war. Im November 2022 berichtete die Krypto-Publikation „CoinDesk“ über eine durchgesickerte Bilanz, die zeigte, dass Alameda Research auf wackligen Beinen stand.
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Der Bericht enthüllte, dass der Großteil des Alameda-Vermögens in FTXs hauseigenem Token, FTT, gebunden war. Da der breitere Kryptomarkt bereits ins Taumeln geraten war, machten sich Händler Sorgen über einen plötzlichen Wertverfall von FTT.
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Changpeng Zhao – Gründer von Binance, einer konkurrierenden Börse von FTX – kündigte kurz darauf an, dass Binance seine FTT-Bestände verkaufen würde. Daraufhin begannen Händler auf der ganzen Linie, ihre eigenen Bestände von der FTX-Plattform abzuziehen. Bankman-Fried hatte keine andere Wahl, als Binance zu bitten, FTX aus der Patsche zu helfen.
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Schon am 9. November 2022 allerdings war Binance von dem Geschäft zurückgetreten. Bankman-Frieds eigenes Vermögen war laut Bloomberg um 94 Prozent zurückgegangen und sein Nettovermögen auf etwa eine Milliarde Dollar (etwa 971 Millionen Euro) geschrumpft.
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Am elften November 2022 gab FTX bekannt, dass Bankman-Fried von ihrem Amt als CEO zurücktritt, aber bei einem geordneten Übergang" auf den neuen CEO John J. Ray III behilflich sein wird.
Ray hatte in der Vergangenheit mehrere leitende Funktionen in anderen Unternehmen inne, unter anderem bei Enron, wo er die Umstrukturierungsbemühungen leitete.
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Nachdem es FTX, Alameda Research und 130 weitere verbundene Unternehmen nicht gelungen war, ein Rettungspaket zu erhalten, eröffneten sie freiwillig ein Konkursverfahren nach Chapter 11.
„Die sofortige Befreiung von Chapter 11 ist angemessen, um der FTX Group die Möglichkeit zu geben, ihre Situation zu bewerten und einen Prozess zu entwickeln, um die Rückflüsse für die Beteiligten zu maximieren“, sagte der neue CEO Ray. „Die FTX Group verfügt über wertvolle Vermögenswerte, die nur in einem organisierten, gemeinsamen Prozess effektiv verwaltet werden können. Ich möchte allen Mitarbeitern, Kunden, Gläubigern, Vertragspartnern, Aktionären, Investoren, Regierungsbehörden und anderen Interessengruppen versichern, dass wir diese Bemühungen mit Sorgfalt, Gründlichkeit und Transparenz durchführen werden.“
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Im Rahmen des Konkursverfahrens von FTX sagte der neue CEO, er habe "noch nie ein so vollständiges Versagen der Unternehmenskontrolle und ein so vollständiges Fehlen vertrauenswürdiger Finanzinformationen gesehen" wie bei diesem Unternehmen.
Quelle: Business Insider
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Am 22. November 2022, dem ersten Tag der Konkursanhörung von FTX, erklärte der Anwalt des Unternehmens, dass eine seiner US-Niederlassungen Immobilien auf den Bahamas im Wert von fast 300 Millionen Dollar (umgerechnet 277,9 Millionen Euro)gekauft habe.
„Vorläufigen Untersuchungen zufolge handelte es sich bei den meisten dieser Immobilienkäufe um Eigenheime und Ferienimmobilien, die von leitenden Angestellten des Unternehmens genutzt wurden“, sagte James Bromley, ein Restrukturierungspartner bei Sullivan & Cromwell, der dem Konkursteam von FTX angehört.
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Bankman-Fried erschien am 30. November 2022 zu einem Interview mit Andrew Ross Sorkin auf dem DealBook Summit in einem Beitrag mit dem Titel "What Happened?"
Bankman-Fried sagte, er mache sich keine Sorgen darüber, für den Zusammenbruch von FTX strafrechtlich zur Verantwortung gezogen zu werden, sondern wolle den Millionen von Kunden und Beteiligten, die ihr Geld verloren haben, „helfen“.
Er erschien praktisch von den Bahamas aus und sagte, er habe „darüber nachgedacht“, in die USA zurückzukehren – und bestritt, dass der Grund dafür, dass er nicht zurückgekehrt sei, die Angst vor einer Verhaftung sei.
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Er wies Berichte über unangemessenen Drogenkonsum und "wilde Partys" mit seinen Mitarbeitern zurück.
Während seines Auftritts auf dem DealBook Summit sagte Bankman-Fried zu Sorkin, dass die von ihm eingenommenen Medikamente „völlig unbedenklich“ seien und ihm für „Fokus und Konzentration“ verschrieben wurden.
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Entgegen dem Rat seiner Anwälte sprach Bankman-Fried auch mit anderen Nachrichtenmedien.
Zusätzlich zu seinem Auftritt beim DealBook Summit hat Bankman-Fried Interviews mit Intelligencer und Good Morning America gegeben und sein Gespräch mit einem Vox-Reporter, der ebenfalls ein „langjähriger Freund“ ist, veröffentlichen lassen. Auf dem DealBook Summit sagte Bankman-Fried, er habe „dummerweise vergessen“, dass sein Freund „auch ein Reporter“ sei.
Er sagte auf dem Gipfel auch, dass seine Anwälte nicht wollen, dass er redet, aber: „Ich habe die Pflicht, mit den Leuten zu reden… Ich habe die Pflicht, alles zu tun, was ich kann, um zu versuchen, das Richtige zu tun.“
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Bankman-Fried erschien im Dezember bei Good Morning America. Er hätte die Implosion von FTX verhindern können, wenn er "eine Stunde am Tag" auf das Risikomanagement verwendet hätte, sagte er.
Quelle: Good Morning America
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Dann wurde Bankman-Fried am zwölften Dezember 2022 auf den Bahamas verhaftet.
Die bahamaischen Behörden nahmen Bankman-Fried auf Ersuchen der US-Regierung fest.
„Die Bahamas und die Vereinigten Staaten haben ein gemeinsames Interesse daran, alle Personen, die mit FTX in Verbindung stehen und möglicherweise das Vertrauen der Öffentlichkeit missbraucht und gegen das Gesetz verstoßen haben, zur Rechenschaft zu ziehen“, erklärte der bahamaische Premierminister Philip Davis in einer Pressemitteilung.
Stunden vor seiner Verhaftung gab Bankman-Fried ein Interview in Twitter Spaces mit Unusual Whales und sagte, er „glaube nicht“, dass er verhaftet werden würde, wenn er in die USA zurückkäme.
Während des Interviews spielte er ein Videospiel namens „Storybook Brawl“ – ein Spiel, das sein inzwischen zusammengebrochenes Unternehmen FTX im März erworben hatte.
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Stunden nach seiner Verhaftung kündigte die US-Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde an, dass sie Anklage gegen Bankman-Fried wegen seiner Verstöße gegen das Wertpapierrecht erheben werde.
„Wir loben unsere Strafverfolgungspartner dafür, dass sie die Verhaftung von Sam Bankman-Fried aufgrund von Bundesstrafverfahren erreicht haben“, schrieb Gurbir Grewal, der Direktor für Strafverfolgung bei der SEC, in einer Twitter-Erklärung.
Die SEC wirft Bankman-Fried vor, gegen das Wertpapiergesetz verstoßen zu haben, indem er FTX-Kundengelder zu seinem eigenen Vorteil missbraucht und die Schulden gegenüber den Anlegern nicht transparent gemacht hat.
Bankman-Fried „orchestrierte einen massiven, jahrelangen Betrug, indem er Milliarden von Dollar an Kundengeldern der Handelsplattform zu seinem eigenen persönlichen Vorteil und zum Ausbau seines Krypto-Imperiums abzweigte“, so die SEC in ihrer Klage gegen ihn.
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Bankman-Fried wurde von US-Bundesstaatsanwälten in New York formell mit acht Strafanzeigen belastet. Die Anklage wurde am 13. Dezember 2022 veröffentlicht.
Zu den Anklagepunkten gehörten Betrugsvorwürfe wegen der Verwendung von FTX-Geldern zur Unterstützung seines Hedgefonds Alameda Research, Überweisungsbetrug, Verschwörung zum Wertpapierbetrug, Geldwäsche, Betrug an den USA und Verstoß gegen die Gesetze zur Wahlkampffinanzierung.
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An diesem Tag erschien Bankman-Fried zusammen mit seinen Eltern vor Gericht auf den Bahamas. Bankman-Fried gab an, dass er nicht auf sein Recht verzichten werde, seine Auslieferung an die Vereinigten Staaten anzufechten. Der Richter lehnte eine Kaution für ihn ab und verwies ihn zunächst bis Februar 2023 in Untersuchungshaft.
Quelle: Business Insider
Reuters
Laut Bloomberg verbrachte Bankman-Fried neun Tage in Fox Hill, einem Gefängnis auf den Bahamas, und spielte Kreuzworträtsel, las Zeitungen und aß veganes Essen.
Ein amtierender Beauftragter für das Gefängniswesen auf den Bahamas sagte, dass Bankman-Fried „keine Sonderbehandlung im Vergleich zu anderen Häftlingen erfährt“.
Quelle: Business Insider; Bloomberg
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In der folgenden Woche stimmte Bankman-Fried seiner Auslieferung an die Vereinigten Staaten zu. Er wurde am 21. Dezember 2022 nach New York ausgeflogen.
Quelle: Business Insider
Jane Rosenberg/Reuters
Bankman-Fried wurde am 22. Dezember 2022 gegen eine Kaution von 250 Millionen US-Dollar (bzw. 231,6 Millionen Euro) freigelassen. Er wurde angewiesen, seinen Reisepass abzugeben und bis zum FTX-Verfahren bei seinen Eltern in deren Haus in Palo Alto, Kalifornien, zu wohnen. US-Magistratsrichter Gabriel W. Gorenstein, der den Vorsitz bei der Kautionsanhörung führte, ordnete außerdem an, dass Bankman-Fried eine Fußfessel angelegt wird.
Gorenstein sagte, Bankman-Fried dürfe das Haus seiner Eltern nur zu Gerichtsterminen und mit „Erlaubnis des Ermittlungsdienstes“ zum Sport verlassen. Er verbot Bankman-Fried auch, neue Unternehmen zu gründen oder neue Finanzkonten zu eröffnen.
Nach New Yorker Recht müssen Angeklagte in Strafsachen in der Regel nicht für den vollen Kautionsbetrag aufkommen, es sei denn, sie unternehmen nennenswerte Fluchtversuche oder verstoßen gegen die Kautionsbedingungen.
„Ich glaube nicht, dass die Sicherheit gefährdet ist oder weitere Straftaten begangen werden“, sagte Gorenstein. „Der Angeklagte hat eine große Bekanntheit erlangt.“
Dennoch mussten die Eltern von Bankman-Fried ein Pfandrecht an ihrem Haus bestellen. Mehrere andere unbekannte „verantwortliche“ Personen mussten ebenfalls Geldmittel hinterlegen, wie Gorenstein bei der Anhörung am Donnerstag feststellte.
Source: Business Insider
Insider Illustration.
Zuvor hatte Damien Williams, der US-Staatsanwalt für den südlichen Bezirk von New York, bekannt gegeben, dass Bankman-Frieds frühere Kollegin und ehemalige Freundin Caroline Ellison sich in sieben Anklagepunkten schuldig bekannt hat und mit der Staatsanwaltschaft kooperiert.
Ellisons Zustimmung bedeutete, dass sie auf jegliche Verteidigung gegen die gegen sie erhobenen Vorwürfe verzichtete. Aufgrund ihrer Kooperation wird sie jedoch höchstwahrscheinlich nicht einmal annähernd die Höchststrafe von 110 Jahren Haft für diese Anklagen verbüßen müssen.
Als Teil der Vereinbarung musste Ellison aussagen und der Staatsanwaltschaft Dokumente, Unterlagen und Beweise übergeben. Ellison erklärte sich auch bereit, eine Entschädigung zu zahlen, deren Höhe noch vom Gericht festgelegt wird.
Gary Wang, ein weiterer ehemaliger Kollege von Bankman-Fried, bekannte sich ebenfalls der Betrugsvorwürfe für schuldig.
Source: Business Insider
Michael M. Santiago / Staff/ Getty Images
In einer kurzen Gerichtsverhandlung am dritten Januar 2023 plädierte Bankman-Fried auf nicht schuldig in Bezug auf die gegen ihn erhobenen Vorwürfe.
Quelle: Business Insider
AP Photo/Craig Ruttle
In einem Interview mit Puck News, das am zehnten Januar 2023 veröffentlicht wurde, sagte Bankman-Fried: "Die meisten Leute, mit denen ich befreundet war, reden nicht mehr mit mir."
Er fügte hinzu: „Ich kann es den Leuten nicht verübeln, wenn sie versuchen, so gut wie möglich zu vermeiden, in die Scheiße hineingezogen zu werden.“
Source: Business Insider
Substack
Am 12. Januar 2023 startete Bankman-Fried einen Newsletter auf Substack. "Ich habe keine Gelder gestohlen und schon gar nicht Milliarden gebunkert", schrieb er in seinem ersten Beitrag. "Fast mein gesamtes Vermögen war und ist für die Absicherung der FTX-Kunden bestimmt." Er bekräftigte weitere Punkte, darunter die Tatsache, dass er Alameda Research seit Jahren nicht mehr leitet.
Quelle: SBF’s Substack
REUTERS/Mike Segar
Am 15. Februar 2023 enthüllte ein Bundesrichter die Namen von zwei Personen, die für Bankman-Frieds 250 Millionen US-Dollar (231,6 Millionen Euro) Kaution bürgen, nachdem Medienorganisationen, darunter BI, dafür plädiert hatten, die Namen zu veröffentlichen.
Quelle: Business Insider
Stanford Law School
Bei den beiden Personen handelte es sich um Larry Kramer, einen ehemaligen Dekan der Stanford Law School, und Andreas Paepcke, einen Forscher in Stanford. Kramer steuerte 500.000 US-Dollar (463.250 Euro) und Paepcke 200.000 US-Dollar (185.200 Euro) bei.
Quelle: Business Insider
om Williams/CQ-Roll Call Inc via Getty Images
Am 23. Februar 2023 behauptete die Bundesstaatsanwaltschaft, dass Bankman-Fried politische Spenden über zwei Führungskräfte von FTX leitete, um in Washington DC überparteilichen Einfluss zu erlangen. Die Staatsanwälte sagten in der Akte, dass Bankman-Fried "nicht als linker Parteigänger bekannt sein oder seinen Namen öffentlich mit republikanischen Kandidaten in Verbindung bringen wollte".
Die Staatsanwaltschaft schrieb in der Anklageschrift, dass Bankman-Fried „seine Wahlkampffinanzierung zumindest zum Teil aufrechterhielt, um sein persönliches Ansehen in Washington, D.C., zu verbessern, das Profil von FTX zu schärfen und sich bei Kandidaten beliebt zu machen, die zur Verabschiedung von Gesetzen beitragen könnten, die FTX oder Bankman-Frieds persönliche Ziele begünstigen, einschließlich von Gesetzen, die die Regulierungsaufsicht über FTX und seine Branche betreffen“.
Mit der aktualisierten Anklageschrift erhöhte sich die Zahl der strafrechtlichen Vorwürfe gegen Bankman-Fried von ursprünglich acht auf zwölf.
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Amr Alfiky/Reuters.
Im Juli forderte die Staatsanwaltschaft die Inhaftierung von Bankman-Fried, nachdem es in dem Fall zu einer Kontroverse über das Durchsickern von Ellisons Google Doc-Einträgen an die „New York Times“ gekommen war.
Die Staatsanwaltschaft forderte eine Gefängnisstrafe für den FTX-Gründer, weil er ihrer Meinung nach die Grenzen überschritten habe, indem er Ellisons Google Docs an die New York Times weitergegeben habe und auch in seiner sonstigen Kommunikation vor seinem Prozess.
Der Richter stellte sich auf die Seite der Staatsanwälte und schickte SBF in dieser Angelegenheit ins Gefängnis.
Chelsea Jia Feng/Insider
Der Prozess gegen SBF begann am dritten Oktober 2023. Im Laufe von fünf Wochen sagten wichtige Zeugen, darunter seine ehemaligen Kollegen Caroline Ellison, Gary Wang und Nishad Singh, gegen ihn aus, während SBF bestritt, Betrug begangen oder Kundengelder gestohlen zu haben, räumte aber Fehler ein.
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Am Ende brauchten die Geschworenen nur etwa vier Stunden, um sich zu beraten. Die SBF wurde im November 2023 in sieben Anklagepunkten wegen Betrugs und Verschwörung verurteilt.
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Am 28. März 2024 verurteilte ihn der US-Bezirksrichter Lewis Kaplan zu 25 Jahren Gefängnis.
„Und das tut mir leid. Kaplan sagte, er werde dem Federal Bureau of Prisons empfehlen, Bankman-Fried in eine Einrichtung in der Nähe von San Francisco zu schicken, damit seine Familie ihn besuchen könne.
Dieser Artikel wurde aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.
