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Asiens Börsen legen deutlich zu – und hoffen auf die USA

Die Märkte in Fernost schließen am Freitag teils mit kräftigem Plus. In Japan wächst jedoch die Angst vor Ausgangssperren in der Hauptstadtregion.

Ein Lockdown Light könnte Japans Börsen in eine Talfahrt stürzen. Foto: dpa
Ein Lockdown Light könnte Japans Börsen in eine Talfahrt stürzen. Foto: dpa

Die Reaktion der USA auf die Coronavirus-Epidemie war am Freitag das bestimmende Moment im asiatischen Handel. Die Verabschiedung eines großen Hilfspakets und der folgende 6,4-prozentige Anstieg des US-Aktienindex Dow Jones hoben auch die Stimmung in Asien an.

In Japan, Korea und Singapur stiegen die Kurse. Anleger blickten trotzdem weiter gespannt in die Vereinigten Staaten. „Letztlich ist es an den USA, den nächsten Schritt zu machen“, kommentierte Toshihiro Nagahama, Chefvolkswirt am japanischen Daiichi Life Research Institute.

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Am besten war die Stimmung in Südkorea, wo die Notenbank angekündigt hatte, in den kommenden drei Monaten „unbegrenzt Liquidität“ zur Verfügung zu stellen. Der Kospi-Index stieg um 1,9 Prozent bei 1717 Zählern.

Selbst Chinas Shanghai Composite Index, der weniger von den USA als vom chinesischen Binnenmarkt abhängt, stieg um 0,35 Prozent, der Hongkonger Hangseng Index 0,8 Prozent und der singapurische Strait Times Index um rund zwei Prozent. Ein Stratege in Japan spürte „ein Gefühl der Erleichterung“ aufsteigen, angetrieben durch die großen Hilfsprogramme von Notenbanken und Regierungen.

Auch der Dollar-Kurs spiegelte diese Entwicklung wider. Während er in den vergangenen Wochen zur wichtigsten Fluchtwährung wurde und deutlich an Wert gewann, gab er am Freitag gegenüber dem japanischen Yen wieder nach. Der Dollar sackte um 1,9 Prozent auf 108,38 Yen ab. „Der starke Ansturm auf den Dollar aufgrund der Sorgen um die Liquidität legt sich“, sagte Yukio Ishizuki, Devisenstratege von Daiwa Securities in Tokio zu Reuters.

Allerdings lastet die Pandemie weiterhin auf den Märkten. In Australien sank der All Ordinaries Index nach starkem Beginn im späteren Verlauf unter den Schlusskurs vom Vortag. In Japan ging der Leitindex Nikkei 3,9 Prozent im Plus bei 19.389 Punkten aus dem Handel.

Japan wartet auf den Lockdown Light

Während in anderen asiatischen Märkten moderate Corona-Fallzahlen und Chinas Neustart die Stimmung heben, steigt in Japan die Anspannung. Dieses Wochenende geht der gesamte Großraum Kanto mit seinen rund 36 Millionen Menschen in einen Lockdown Light, um den jüngsten Anstieg an Erkrankungen in Tokio zu bremsen.

Doch könnten härtere Maßnahmen folgen, warnt ein Fondsmanager in der Wirtschaftszeitung Nikkei: „Falls in Tokio eine Ausgangssperre verhängt wir, könnte dem Nikkei eine längere Abwärtsbewegung mit zwei Talsohlen bevorstehen.“ Er fokussiere sich daher auf defensive Unternehmen, die nicht so stark von der Konjunkturentwicklung abhängen.

Auslöser der erneuten Pandemie-Panik in Japan war die Bitte der Tokioter Gouverneurin Yuriko Koike an die Bürger am Mittwoch, an Wochentagen abends nicht mehr auszugehen und am Wochenende die Wohnungen nur in dringenden Fällen zu verlassen. Die Gouverneure der vier angrenzenden Präfekturen schlossen sich dem Appell am Donnerstag an. Viele Geschäfte der Hauptstadt kündigten zudem an, am Wochenende zu schließen.

Die Sorge ist große, dass härtere Ausgangssperren folgen könnten. Koike warnte bereits, dass ein explosionsartiges Wachstum von Covid-19-Fällen möglich sei. Gleichzeitig steigen die Zweifel an Japans Teststrategie, die sich bisher auf schwerkranke Fälle konzentriert.

Offiziell haben Japans Behörden erst 1.387 Fälle identifiziert. Aber die deutsche Botschaft in Tokio schreibt dazu auf ihrer Homepage: „Das Infektionsrisiko in Japan ist nicht seriös einzuschätzen. Von einer hohen Dunkelziffer von Infektionen, bedingt durch die geringe Zahl durchgeführter Tests, ist auszugehen.“