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Asiens Börsen setzen den Sturz an der Wall Street fort

Die Sorge um eine zweite Virenwelle in den USA lässt auch die Anleger in Asien nicht kalt. Alle großen Märkte starten mit Verlusten in den Tag.

Der fast siebenprozentige Einbruch des amerikanischen Dow-Jones-Indexes hat in Asien auf breiter Front die Aktienkurse gedrückt. Der japanische Nikkei-225-Index, der am Vortag bereits 2,8 Prozent verloren hatte, startete mit einem Verlust von fast drei Prozent in den Tag und ging dann mit 22.131 Punkten noch immer 1,5 Prozent unter dem Vortag in die Mittagspause. Man könne sagen, dass der Markt in eine Phase der Korrektur eingetreten ist, zitiert die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei einen Händler.

An anderen wichtigen Märkten sieht es nicht besser aus. Südkoreas Kospi-Index wurde in den ersten Handelsstunden ebenfalls um drei Prozent unter dem Vortagsniveau genhandelt. Der singapurische Straits-Times-Index sank bis 9.47 Uhr Ortszeit um 2,2 Prozent, der Hongkonger Hangseng-Index um 1,7 Prozent und der Shanghai Composite Index immer noch um ein Prozent.

Auslöser des Kursrutsches war die plötzliche Sorge in den USA vor einer zweiten Welle, die vom Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, noch geschürt hatte. „Vor der Wirtschaft liegt ein sehr unsicherer Weg“, warnte Powell. Ein „erheblicher Teil“ der Menschen werde auf längere Zeit arbeitslos bleiben.

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Nicht einmal sein Signal, die Zinsen langfristig niedrig zu halten, beruhigte die Märkte. Die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei warnte ihre Leser über Nacht, dass nun möglicherweise die „Corona-Blase“ platzen könnte. Tatsächlich haben die globalen Aktienmärkte sich nach dem ersten Sturz wieder deutlich erholt.

Der Dow-Jones hat seit Ende März 40 Prozent an Wert gewonnen, Japans Nikkei immer noch mehr als 30 Prozent. In einer Zeit, in der sich Japan auf den stärksten Wirtschaftseinbruch der Nachkriegsgeschichte einstellt, werden die Aktien damit nur noch knapp unter dem Kurs vom Jahresanfang gehandelt, der mit über 24.000 Punkten einen der höchsten Werte nach dem Platzen der japanischen Aktien- und Immobilienblase im Jahr 1990 erreicht hatte.

Doch nun sei der Aufschwungsalarm aufgelöst worden, meint Masakatsu Saito, Präsident und CEO von au kabu.com Securities, in einem Online-Kommentar. Am Morgen waren alle Industriezweige rückläufig. Besonders hart betroffen waren dabei wie in den USA Ressourcen und Materialien, einschließlich Bergbau, Schifffahrt. Werte wie der Videospielhersteller Nintendo, Versorgungsunternehmen und der IT-Sektor fielen derweil unterdurchschnittlich.

Die leichte Erholung der Kurse im Vormittagshandel deutet allerdings daraufhin, dass die Stimmung am Markt noch positiv ist. Besonders Privatleute haben sich von der jüngsten Hausse mitreißen lassen. Aber auch Profis wie der in Tokio ansässige bekennende „Japan-Optimist“ Jesper Koll, Berater von Wisdomtree Investments, rät auf längere Sicht: „Wetten Sie nicht gegen das post-pandemische Japan.“

Japan habe das Zeug dazu, als Gewinner aus der großen globalen Rezession des Jahres 2020 hervorzugehen, urteilt Koll. Die Firmen gingen auf breiter Front mit Rekordersparnissen in die Krise. Er erwartet daher trotz Krise keine drastischen Kürzungen von Dividenden, dafür mehr Fusionen, Firmenkäufe in Übersee und die Unterstützung von Startups. Doch derzeit regiert die Sorge vor einer zweiten Welle in den USA und anderen Ländern die Aktionäre.