Archäologen entdecken eine verlorene Welt mit 417 alten Maya-Städten, die im Dschungel begraben und durch kilometerlange "Superhighways" verbunden sind
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Wissenschaftler in Guatemala haben "das erste Autobahnsystem der Welt" entdeckt, berichtet die Washington Post. In einem Interview mit der Washington Post sagten die Forscher einer gemeinsamen amerikanisch-guatemaltekischen archäologischen Studie, die im Dezember in der Cambridge University Press veröffentlicht wurde, dass sie 417 Städte entdeckt hätten, die etwa 3.000 Jahre alt und durch 177 Kilometer "Superhighways" miteinander verbunden seien.
Diese Entdeckung veranlasst die Historiker, ihr Wissen über die alte Maya-Zivilisation zu überdenken. Die Entdeckung eines Netzes von Straßen und Städten, hydraulischen Systemen und landwirtschaftlicher Infrastruktur deutet darauf hin, dass die in Mittelamerika lebenden Gemeinschaften weiter fortgeschritten waren, als man ihnen zugetraut hat, berichtet die Washington Post.
Laut der Zeitung spiegeln diese Funde "sozioökonomische Organisation und politische Macht" wider. Die verlorene Welt datiert bis 1.000 v. Chr. in die vorklassische Epoche der Maya, die bisher als nomadische Jäger- und Sammlergesellschaft angesehen wurden.
Diese Entdeckung in der Dschungelregion El Mirador im Süden Guatemalas ist ein "Wendepunkt", so Richard Hansen, Hauptautor der Studie und Forschungsprofessor für Archäologie an der Idaho State University, gegenüber der Post.
Der Fund befindet sich in einem abgelegenen tropischen Dschungel an der Grenze zwischen Mexiko und Guatemala. Er ist nur mit dem Hubschrauber nach einer anspruchsvollen 40-Meilen-Wanderung durch dichten, von Jaguaren und Schlangen bevölkerten Regenwald erreichbar, so die Washington Post.
"Wir wissen jetzt, dass die vorklassische Periode von außerordentlicher Komplexität und architektonischer Raffinesse war, mit einigen der größten Gebäude der Weltgeschichte, die in dieser Zeit errichtet wurden", sagte Hansen. Die Entdeckungen haben "ein ganzes Volumen der menschlichen Geschichte enthüllt, das wir bisher nicht kannten", so Hansen gegenüber der Post.
Das Team, dem Wissenschaftler aus den USA und Guatemala angehören, hat die Gebiete in Mittelamerika seit 2015 kartiert und Lidar-Technologie – eine wichtige archäologische Laser-Mapping-Technik – eingesetzt, um feinste Details, wie etwa die alte Vegetation, zu erkennen. Dadurch konnten die Wissenschaftler laut der Studie alte Dämme, Stauseen, Pyramiden, Plattformen, Dammnetze und sogar Ballspielplätze erkennen.
Der Archäologe an der Universität San Carlos in Guatemala-Stadt und Mitverfasser der Studie, Enrique Hernández, sagte der Post, dass dieses Projekt nach weiteren Arbeiten eine ebenso einflussreiche historische Entdeckung sein könnte wie die ägyptischen Pyramiden.
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