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Apple: Wann kommen neue Impulse?

Der wertvollste Konzern der Welt steckt fest – zumindest an der Wall Street. Seit zweieinhalb Jahren befinden sich die Anteilsscheine von Apple in einer engen Range. Was könnte die Aktie beflügeln – eine Datenbrille oder eine neue, bahnbrechende Apple Watch?

Glänzende Apple-Produkte: Bald Platz für eine neue Kategorie? (Foto: REUTERS/Carlos Barria)
Glänzende Apple-Produkte: Bald Platz für eine neue Kategorie? (Foto: REUTERS/Carlos Barria) (Carlos Barria / reuters)

Die guten Zeiten sind zurück. Um mehr als 20 Prozent liegt die Apple-Aktie seit Jahresbeginn vorne. Nach einem Vorjahr zum Vergessen, in dem Technologietitel so massiv verloren haben wie seit mindestens eineinhalb Jahrzehnten nicht mehr, lässt der wertvollste Konzern der Welt die Muskeln spielen – ganz so, als wäre nichts gewesen.

Zumindest fast: Im vergangenen Jahr hatte Apple noch knapp 29 Prozent an Wert verloren. Bei nunmehr wieder Kursen von 151 Dollar trennen den Techpionier aus Cupertino lediglich 17 Prozent von einem Allzeithoch, das Apple am ersten Handelstag 2022 bei Notierungen von 181 Dollar aufgestellt hatte, als der iPhone-Hersteller sich für wenige Handelsstunden als 3-Billionen-Dollar-Konzern fühlen durfte.

Apple weiter Fels in der Big-Tech-Brandung

Vom Fabelwert befindet sich Apple in der Marktkapitalisierung heute rund 600 Milliarden Dollar entfernt. Doch angesichts der Abschläge, die andere Big-Tech-Konzerne verkraften mussten, erweist sich der knapp 47 Jahre alte US-Konzern, den Steve Jobs einst in einer Garage in Los Altos erfunden hatte, als Fels in der GAFAM-Brandung.

Statistik: Absatz von Apple iPads weltweit in den Jahren 2010 bis 2022 (in Millionen Stück) | Statista
Statistik: Absatz von Apple iPads weltweit in den Jahren 2010 bis 2022 (in Millionen Stück) | Statista


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Erzrivale Microsoft, im vergangenen Jahr mit Abschlägen von 28 Prozent sogar minimal resilienter als Apple, konnte 2023 lediglich 5 Prozent an verlorenem Terrain zurückgewinnen und notiert 27 Prozent oder knapp 700 Milliarden Dollar unter den Allzeithochs. Internetpionier Amazon hat unterdessen mehr als die Hälfte seines Unternehmenswerts und dabei fast eine Billion Dollar seines Börsenwerts eingebüßt.

Wall Street bleibt bei Apple weiter optimistisch

So grundsolide sich Apple auch im Sturm der Techwerte in den vergangenen eineinhalb Jahren gehalten hat, so dürfte doch gerade bei den erfolgsverwöhnten älteren Apple-Aktionären die Frage aufkommen, wann eine der erfolgreichsten Aktien der vergangenen zwei Dekaden, die Aktionären seit März 2003 eine Jahrhundert-Wertsteigerung von 60.000 Prozent beschert hätte, endlich in den Rallye-Modus schwenkt. Tatsächlich ist AAPL, wie das Tickersymbol an der Technologiebörse Nasdaq lautet, so eng in einer Handelsspanne gefangen wie seit den frühen 10er-Jahren nicht mehr.

Apple-Charts (10.3.)
Apple-Charts (10.3.) (Yahoo Finanzen)

Wer Apple-Aktien im September 2020 kaufte, hätte mehr als zwei Jahre später, zu Jahresbeginn 2023, auf dem gleichen Kurs von 125 Dollar gesessen. In der Zwischenzeit versuchte Apple immer wieder neue Allzeithochs aufzustellen, nur um immer tiefer in der Aufwärtsbewegung abzuprallen: Mal zwischen 170-75 Dollar (April und August 2022), mal bei 155 Dollar (Oktober 2022 und Februar 2023). Trotzdem bleibt die Wall Street optimistisch für Apple: die Investmentbank Wedbush erhöhte das Kursziel für die Apple-Aktie zuletzt um 10 auf 190 Dollar, während Goldman Sachs gar komplett seine Einschätzung revidierte und die Zielmarke von 130 auf 199 Dollar anhob.

Kommt Apples VR/AR-Datenbrille noch in diesem Jahr auf den Markt?

Wohl und Wehe von Apple an der Wall Street wird seit dem Launch im Jahr 2007 maßgeblich vom Kassenschlager iPhone bestimmt, den CEO Tim Cook von Generation zu Generation immer weiter ausreizte. Zuletzt allerdings lahmten die Verkäufe. Im jüngsten Quartal gingen die mit dem iPhone erzielten Absätze um fast 6 Milliarden Dollar zurück, auch wenn Cook dafür in erster Linie Schwierigkeiten bei der Komponentenbeschaffung und Produktionsfertigung anführte.

Fest steht indes: Mehr als eineinhalb Jahrzehnte nach der Markteinführung des ersten iPhones benötigt Apple ein neues „One more Thing“, um die drohende Umsatzstagnation auszugleichen und die Wall Street wieder einmal zu elektrisieren. Nach übereinstimmenden Medienberichten dürfte dieses neue Produkt eine mit Spannung erwartete Datenbrille für VR/AR-Anwendungen sein, die nach Einschätzung des gut informierten Bloomberg-Techreporters Mark Gurman im Juni auf der Entwicklerkonferenz WWDC präsentiert werden soll.

VR/AR-Brille wird für Apple zum Wagnis

Mit einer Mixed-Reality-Brille würde Apple ein Wagnis wie lange nicht mehr eingehen. In der Vergangenheit hatte der Kultkonzern einen bereits bestehenden Markt mit einem ikonisch designten Produkt stets neu aufgerollt – wie etwa beim iPhone, das den Smartphone-Markt revolutionierte oder mit der Apple Watch, die 2015 das junge Smartwatch-Segment umkrempelte. VR/AR-Headsets werden bislang etwa von Meta mit Headset Occulus Quest angeboten – mit äußerst überschaubarem Erfolg.

Nach Angaben von Gurman soll Apples Datenbrille, die "Reality Pro" heißen könnte, zunächst in den USA zu stolzen Preisen von rund 3000 Dollar angeboten werden und erst ab 2025 in der zweiten Generation zu erschwinglicheren Preisen auf den Massenmarkt kommen.

Wird die Apple Watch zum Diabetes-Messegerät?

Greifbarere Perspektiven scheint da das letzte „One more Thing“ zu haben: Die 2014 vorgestellte Apple Watch, die ihr Potenzial bis heute immer noch nicht hinreichend entfaltet zu haben scheint. Nach einem Bloomberg-Bericht arbeitet Apple mit Hochdruck an einer zukünftigen Apple-Watch-Generation, die nicht-invasives Blutzuckermessen möglich machen soll. Die Initiative zur Diabetes-Erkennung geht bis zu den letzten Tagen des 2011 verstorbenen Apple-Gründers Steve Jobs zurück.

Aktuell befinde sich die Entwicklung in der „Proof-of-Concept“-Phase, nach der jedoch noch Jahre bis zur Marktreife vergehen könnten. Der Markt scheint immens: Mehr als eine halbe Milliarde Menschen leben bereits mit der Volkskrankheit Diabetes. Tendenz: wegen der ungesunden Lebensweise deutlich steigend. Eine Apple Watch, die die Blutzuckerspiegel so zuverlässig wie komfortabel misst wie aktuell den Herzschlag, könnte einen potenziellen Gamechanger für den Techpionier darstellen. Bis es soweit ist, hängt das künftige Wachstum indes wieder einmal am iPhone…