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Q1-Bilanz: Apple enttäuscht die Wall Street mit Umsatz- und Gewinnrückgang

Lange Gesichter in Cupertino: Im abgelaufenen Dezember-Quartal blieb der wertvollste Konzern der Welt deutlich hinter den Analystenschätzungen zurück. Die Umsätze geben um 5, der Gewinn gar um 14 Prozent nach.

Apple CEO Tim Cook gestures at an Apple event at their headquarters in Cupertino, California, U.S. September 7, 2022. REUTERS/Carlos Barria
Ungläubiger Blick: Apple-CEO Tim Cook muss den ersten Umsatzrückgang seit 2019 verkraften (Foto: REUTERS/Carlos Barria) (Carlos Barria / reuters)

Apple hat sich bei Vorlage seiner Geschäftsbilanz für das vierte Kalenderquartal 2022, das bereits das erste des neuen Geschäftsjahres des Kultkonzerns aus Cupertino ist, eine rare Verfehlung erlaubt.

In den 92 Tagen zwischen Anfang Oktober und Ende Dezember erlöste der iKonzern mit 117,15 Milliarden Dollar rund 5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, als noch Umsätze von 123,95 Dollar angefallen waren. Apple blieb dabei erstaunlich deutlich unter den Analystenschätzungen, die noch bei 121,1 Milliarden Dollar gelegen hatten. Es war der größte Umsatzrückgang seit vier Jahren und gleichzeitig der deutlichste Erlöseinbruch seit 2016.

Gewinn bricht um fast 5 Milliarden Dollar ein

Das Konzernergebnis entwickelte sich ebenfalls deutlich unter den Erwartungen: Die Konsensschätzungen, die noch bei einem Gewinn je Aktie von 1,94 Dollar gelegen hatten, wurden mit 1,88 Dollar deutlich unterboten. Gegenüber dem Vorjahresquartal, als der iPhone-Hersteller noch 2,10 Dollar je Aktie verdient hatte, reduzierte sich der Profit damit um mehr als 10 Prozent.

In Dollar und Cent gingen die Gewinne noch deutlicher zurück: Nach 34,63 Milliarden Dollar im vierten Kalenderquartal des Vorjahres musste der Techpionier aus Cupertino im Weihnachtsquartal zwölf Monate später einen Rückgang des Nettogewinns um fast fünf Milliarden Dollar auf 29,99 Milliarden Dollar hinnehmen – ein Minus von 14 Prozent.

iPhone-Absätze brechen um 8 Prozent ein

Maßgeblichen Anteil an der schwächer als erwarteten Umsatzentwicklung hatte ausgerechnet die langjährige Lebensversicherung des iKonzerns: das iPhone, mit dem Apple erstmals seit 2019 nicht mehr wächst.

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Nach 71,62 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum konnte Apple mit dem iPhone im Dezember-Quartal nunmehr „nur“ noch 65,77 Milliarden Dollar umsetzen – ein Absatzeinbruch von mehr als 8 Prozent, während die Wall Street mit 2,5 Milliarden Dollar mehr Umsatz gerechnet hätte – nämlich mit 68,29 Milliarden Dollar.

Konzernchef Tim Cook betonte gleichzeitig in der anschließenden Analystenkonferenz, dass vor allem Probleme in der Lieferkette für die Absatzschwäche verantwortlich gewesen seien – und die iPhone-Absätze im abgelaufenen Quartal ansonsten zugelegt hätten.

Internetdienste stemmen sich gegen Abwärtstrend

Punkten konnte Apple dagegen mit seinem Hoffnungsträger für die Zukunft. Die Servicesparte konnte erneut einen Umsatzzuwachs ausweisen, wenn auch deutlich weniger dynamisch als in den Vorjahren. Die Erlöse zogen von 19,51 Milliarden Dollar auf nunmehr 20,77 Milliarden Dollar an – ein Plus von 6 Prozent, das marginal über den Analystenschätzungen von 20,67 Milliarden Dollar gelegen hatte.

Das Geschäft mit iTunes, dem App Store, Apple Music, der iCloud, Apple Care, Apple Pay, Lizenzgebühren (wie durch Googles vorinstallierte Suche auf iOS-Geräten), dem Gaming-Angebot Apple Arcade und dem Streaming-Dienst Apple TV+, das längst zum zweitgrößten Unternehmensbereich angewachsen ist, macht wegen der hohen iPhone-Umsätze im Weihnachtsquartal diesmal lediglich 18 Prozent der gesamten Konzernumsätze aus.

Wearables-Boom endet

Zum Wachstumstreiber in Apples Bilanz avancierte in den vergangenen Jahren der relativ junge Geschäftsbereich “Wearables, Home and Accessories”, hinter dem sich in erster Linie das Geschäft mit der Apple Watch und den boomenden Drahtlos-Kopfhörern AirPods sowie dem smarten Lautsprecher HomePod verbirgt. (Ältere Apple-Produkte wie Apple TV sind ebenfalls in dem Segment zusammengefasst.)

Weil die Upgrades der Apple Watch Series 8 und des AirPods-Segments aber immer marginaler ausfallen, scheint das Wachstum des jüngsten Konzernbereich fürs Erste ausgereizt. Im vierten Kalenderquartal gingen die Umsätze von 14,70 Milliarden Dollar auf nunmehr 13,48 Milliarden Dollar zurück – ein Minus von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Analystenschätzungen, die noch bei 15,23 Milliarden Dollar gelegen hatten, wurden damit erstaunlich deutlich verfehlt.

Mac-Absätze brechen ein, iPads legen zu

Ebenfalls überraschend massiv auf Schrumpfkurs befindet sich Apples älteste Konzernsparte – die Mac-Unit. Apples Computergeschäft hatte im Vorjahresquartal noch deutlich zugelegt, brach nun aber mit einem Minus von 29 Prozent auf nur noch 7,73 Milliarden Dollar so massiv ein wie keine zweite Konzernsparte. Analysten hatten mit Absätzen von 9,63 Milliarden Dollar gerechnet.

Einzig die iPad-Sparte, deren Absätze im Vorjahreszeitraum nachgegeben hatten, entwickelte sich deutlich stärker als von Banken im Vorfeld erwartet. Statt 7,17 Milliarden Dollar erlösten Apples Tablet-Macs im letzten Geschäftsviertel 2022 tatsächlich 9,4 Milliarden Dollar – ein Plus von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

In der anschließenden Telefonkonferenz mit Analysten erklärte Apple-CEO Tim Cook zudem, wegen der Engpässe bei der Komponentenzulieferung erneut keine Prognose für das laufende Geschäftsquartal abgeben zu können. Trotzdem ließ Apple-CFO Luca Maestri durchblicken, dass sich die Geschäftsentwicklung im laufenden Quartal wieder verbessere. Die Apple-Aktie begrenzte daraufhin die Verluste im nachbörslichen Handel auf drei Prozent.