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Amazon: Was Kunden gut finden, kann bei der Stiftung Warentest durchfallen

Beim Shoppen im Internet eine Kaufentscheidung zu treffen kann ziemlich schwierig sein. Als Orientierungshilfe bieten sich da Kundenbewertungen sowie die Untersuchungen der Stiftung Warentest an. Verwirrend: Kunden und Experten kommen oft zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen.

Die Amazon-Rezensionen widersprechen oft Stiftung Warentest (Bild: Getty Images)
Die Amazon-Rezensionen widersprechen oft Stiftung Warentest (Bild: Getty Images)

Der im “Journal of Marketing Behaviour“ veröffentlichte Artikel “Should we reach for the stars?“ (“Sollten wir nach den Sternen greifen?“) ist dazu angetan, Online-Shopper nachhaltig zu verwirren. Darin haben die beiden Studenten Sarah und Sören Köcher, die an der TU Dortmund Wirtschaftswissenschaften studieren, den Zusammenhang zwischen Kunden-Bewertungen und den Testurteilen der Stiftung Warentest untersucht.

1322 Produkte wurden verglichen

Als Kunde könnte man davon ausgehen, dass ein bei Amazon mit fünf Sternen als sehr gut bewertetes Produkt auch bei den Experten der Stiftung Warentest gut abschneidet. Falsch gedacht.

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Nachdem die Wissenschaftler insgesamt 1322 Elektronikprodukte hinsichtlich ihrer Bewertungen analysiert hatten, kam heraus, dass das eine mit dem anderen so gut wie gar nichts zu tun hat. Jeder dritte Artikel hatte bei schlechten Kunden-Bewertungen sogar eine gute Stiftung-Warentest-Note oder umgekehrt.

Je älter der Artikel, desto mehr gehen die Bewertungen auseinander

Ein Umstand fiel den Wissenschaftlern besonders auf: Die Bewertungen stimmten umso weniger überein, je länger die Markteinführung eines bestimmten Produkts zurücklag. Sarah und Sören Köcher erklären sich das mit dem unterschiedlichen Kaufverhalten bestimmter Kunden. Diejenigen, die gleich nach der Markteinführung zugreifen, kennen sich oft besser mit den Feinheiten aus als solche, die erst später zuschlagen.

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Bewertungen spiegeln oft extreme Meinungen

Neben der grundsätzlichen Frage, ob für professionelle Tester immer dieselben Faktoren entscheidend sind wie für die Verbraucher, gibt es bei den Amazon-Bewertungen noch ein anderes Problem. Diese seien nie repräsentativ, meinen die Forscher. Das liegt daran, dass Kunden, die ein Produkt okay finden und normal damit zufrieden sind, ein solches viel weniger oft bewerten als solche, die mit dem Kauf besonders zufrieden oder unzufrieden sind.

Das Fazit der Studie ist relativ eindeutig: Die Sterne-Bewertungen bei Amazon sagen über die tatsächliche Qualität der dort angebotenen Produkte oft wenig bis gar nichts aus.