Werbung
Deutsche Märkte schließen in 7 Stunden 1 Minuten
  • DAX

    18.321,22
    +85,77 (+0,47%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.949,01
    +54,99 (+1,12%)
     
  • Dow Jones 30

    39.118,86
    -45,24 (-0,12%)
     
  • Gold

    2.333,50
    -6,10 (-0,26%)
     
  • EUR/USD

    1,0768
    +0,0052 (+0,48%)
     
  • Bitcoin EUR

    58.579,02
    +1.540,52 (+2,70%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.311,90
    +9,83 (+0,76%)
     
  • Öl (Brent)

    82,27
    +0,73 (+0,90%)
     
  • MDAX

    25.361,75
    +185,69 (+0,74%)
     
  • TecDAX

    3.319,35
    -7,28 (-0,22%)
     
  • SDAX

    14.481,08
    +163,53 (+1,14%)
     
  • Nikkei 225

    39.631,06
    +47,98 (+0,12%)
     
  • FTSE 100

    8.202,88
    +38,76 (+0,47%)
     
  • CAC 40

    7.615,33
    +135,93 (+1,82%)
     
  • Nasdaq Compositive

    17.732,60
    -126,10 (-0,71%)
     

Amazon führt in den USA Listen, welche Mitarbeiter wie oft ins Büro kommen – und verschickt Warn-Mails an diejenigen im Home Office

Mit einer provokanten E-Mail wandte sich Amazon an die eigenen Mitarbeiter.
Mit einer provokanten E-Mail wandte sich Amazon an die eigenen Mitarbeiter.

Über Amazons Zurück-ins-Büro-Richtline (original: return-to-office-Richtlinie — oder kurz: RTO-Richtlinie) verbreitet eine E-Mail-Panne noch mehr Unruhen unter den Mitarbeitern des Unternehmens.

Am Mittwoch haben einige Amazon-Mitarbeiter eine E-Mail bekommen. In der wurden sie beschuldigt, die RTO-Richtlinie des Unternehmens nicht einzuhalten. Laut einer Kopie der E-Mail, die Insider vorliegt, besagt die Richtlinie, dass Mitarbeiter mindestens dreimal pro Woche ins Büro kommen müssen.

"Wir wenden uns an Sie, da Sie derzeit nicht unserer Erwartung entsprechen, mindestens drei Tage pro Woche im Büro zu sein, obwohl das Ihnen zugewiesene Gebäude bereit ist", heißt es genau in der E-Mail.

WERBUNG

Einige der E-Mail-Empfänger sagte, die Warnung sei ihnen versehentlich geschickt worden, weil sie — wie vorgeschrieben — ins Büro gekommen sind. Der Insider konnte einen internen Bericht einsehen, laut dem mindestens ein Mitarbeiter die Möglichkeit eines technischen Fehlers bei der Datengenerierung und -verarbeitung anspricht. Er erklärt, es sei "nicht klar", warum sie diese E-Mail bekommen habe.

"Ich habe viele Leute im Unternehmen gesehen, die glauben, dass sie dieselbe Benachrichtigung fälschlicherweise erhalten haben", heißt es auf dem Bericht.

Amazon antwortete auf den Bericht, indem es sich bei den Mitarbeitern für das Feedback bedankte und die Kriterien erläuterte. Die E-Mail wurde an Mitarbeiter geschickt, die in den letzten acht Wochen an weniger als drei Tagen pro Woche im Büro angemeldet haben. Auch Mitarbeiter, die sich in den letzten vier Wochen an drei oder mehr Tagen pro Woche nicht im Büro angemeldet haben, obwohl deren Gebäude seit mindestens acht Wochen fertig war, bekamen die E-Mail.

"Wir haben verschiedene Schritte unternommen, um sicherzustellen, dass diese E-Mail an die richtigen Empfänger gegangen ist, aber wir sind uns bewusst, dass es Fälle geben kann, in denen wir uns geirrt haben", fügte das Unternehmen in der Antwort hinzu.

"Wenn Sie glauben, dass Sie diese E-Mail irrtümlich erhalten haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Vorgesetzten, um Ihre Situation zu besprechen und sicherzustellen, dass sie im System korrekt wiedergegeben wird. Wenn Sie Vorgesetzter eines Mitarbeiters sind, der Ihrer Meinung nach diese E-Mail nicht erhalten haben sollte, wenden Sie sich bitte an My HR."

Das ist der neueste Vorfall mit Amazons sehr umstrittenen RTO-Prozess. Im Februar kündigte Amazon an, dass die meisten Mitarbeiter mindestens dreimal pro Woche im Büro arbeiten müssen. Das stellt eine Umkehrung des Versprechens vom vergangenen Jahr dar. Damals hieß es, man wolle die Menschen nicht zurückzwingen.

Amazon-Mitarbeiter haben bereits eine Arbeitsniederlegung durchgeführt, eine Petition eingereicht und die RTO-Richtlinien in internen Meetings wiederholt infrage gestellt. Diese Bemühungen waren bisher vergeblich. Das Unternehmen hat seine RTO-Richtlinien vor kurzem sogar noch verschärft. Es zwingt die Mitarbeiter, an zentrale Unternehmensstandorte umzuziehen oder eine freiwillige Kündigung einzureichen. Darüber berichtete auch Business Insider kürzlich.

"Soll das den Leuten Angst machen?"

Die E-Mail und der interne Bericht lässt vermuten, dass Amazon die Anwesenheit der Mitarbeitenden verfolgt, obwohl das Unternehmen kürzlich sagte, dass es Daten nur "anonymisiert" speichert.

Einige Mitarbeiter stellten im Anschluss an den E-Mail-Vorfall eine Liste von Fragen für einen internen Bericht zur "Fehlerbehebung" zusammen. Eine der Fragen lautete: "Warum erhielten die Manager keinen Zugang zu diesen Daten, bevor die E-Mail-Kampagne verschickt wurde?" Eine andere Frage lautete: "Warum wurde diese Mitteilung an die Mitarbeiter verschickt, ohne dass klar mitgeteilt wurde, wie die Daten berechnet wurden?"

Einige Amazon-Mitarbeiter sind wütend. Das zeigen Bildschirmfotos eines internen Slack-Kanals, die Insider überprüft hat. Eine Person fragte, ob sie anfangen sollten, Selfies zu machen, nur um zu beweisen, dass sie im Büro waren. Ein anderer meinte, dies sei "der Gipfel der Absurdität", da die meisten Mitarbeiter, die die Warn-E-Mail erhalten haben, sich an die Regeln gehalten hätten. Amazon könnte die Anzahl der im Büro verbrachten Stunden verfolgen, nicht nur die Daten des Badge-Check-ins, vermutete eine andere Person.

Einige vermuten, die E-Mail könnte ein Schritt in Richtung weiterer Entlassungen und einer vollständigen 5-Tage-pro-Woche RTO-Richtlinie sein. "Soll das den Leuten Angst machen?", schrieb einer der Beteiligten in den Slack-Kanal.

Sie kritisierten auch den Ton der E-Mail, einschließlich des Teils, in dem es heißt, dass es in den Amazon-Büros aufgrund der RTO einen "Schub an Energie und Zusammenarbeit" gebe. Einer der Punkte, die dem internen Bericht hinzugefügt wurden, besagt, dass künftige Mitteilungen keine "gaslighting-ähnliche Sprache" enthalten sollten, da dies "nicht gut ankommt".

Diese E-Mail schickte Amazon den Mitarbeitern

Dieser Text wurde von Muriel Dittmar aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.