Alexis von Hoensbroech ist neuer CEO von Austrian Airlines
Ein wenig hölzern wirkte Alexis von Hoensbroech, 47, bei der inszenierten Übergabe eines Höhenmessers am Wiener Flughafen. Der promovierte Physiker, der am heutigen Mittwoch den Chefposten bei der Fluggesellschaft Austrian Airlines übernimmt, ist die große mediale Aufmerksamkeit noch nicht gewohnt.
Und doch ist es ein harmonischer Übergang bei der Lufthansa-Tochter. Von Hoensbroech und sein Vorgänger Kay Kratky, 60, kennen sich aus gemeinsamen Zeiten in Frankfurt. Auf den neuen Chef, der früher als Berater der Boston Consulting Group tätig war und der 2005 von der Lufthansa abgeworben wurde, wartet in Wien eine große Aufgabe.
Denn die Österreichtochter leidet unter einer schwachen Rendite. Trotz eines fast zehnprozentigen Passagierwachstums schreibt Austrian Airlines rote Zahlen. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) liegt bei minus drei Millionen Euro im ersten Halbjahr 2018.
„Es geht darum, das Unternehmen strategisch zu verbessern und die Rentabilitätslücke zu schließen“, sagt von Hoensbroech. „Die Austrian Airlines ist eine Fluglinie im Steilflug“, macht sich der gebürtige Kölner selbst Mut. Tatsächlich ist aber die Flugzeugflotte überaltert.
Doch der Adelige von Hoensbroech kennt sich mit schwierigen Aufgaben aus. In den vergangenen Jahren fungierte er als Vertriebsvorstand bei der Lufthansa Cargo. Unter dem Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber betreute er 2009 die Integration von Austrian Airlines und Brussels Airlines. Das glatte Wiener Parkett ist dem Manager daher bestens vertraut.