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iPhone SE: Apple wettet weiter auf kleine Smartphones

Phablets sind nicht für jedermanns Geschmack: 4,7 oder gar 5,5 Zoll? Zu groß! Das finden immerhin noch 30 Millionen Apple-Kunden, die im letzten Jahr zum iPhone 5s gegriffen haben. Dieser Zielgruppe hat der Techpionier aus Cupertino auf seiner mit Spannung erwarteten Keynote nun ein größeres Update in Form des iPhone SE spendiert. Aber reicht die Generalüberholung, um sich gegen das absehbare Ende des iPhone-Wachstums zu stemmen?

Vorhang auf für neue Apple-Produkte! Fans des Kultkonzerns aus dem kalifornischen Cupertino mussten sich mehr als sechs Monate auf Produktneuheiten gedulden, ehe Apple-Chef Tim Cook zu einer Presseveranstaltung einlud. Gestern war es endlich wieder so weit: Auf dem Firmencampus an der Infinite Loop stellten Tim Cook, Phil Schiller und Jeff Williams ein letztes Mal neue Apple-Hard- und Software vor – im kommenden Jahr soll im neuen Ufo-Campus präsentiert werden.

Tatsächlich wirkte die nur einstündige Keynote auf den ersten Blick wenig zukunftsweisend: Tim Cook präsentierte lediglich Auffrischungen von bereits bekannten Produkten. Das im vergangenen Herbst mit 12,9 Zoll vorgestellte iPad Pro schrumpfte nun auf massenmarkttauglichere 9,7 Zoll, während die Apple Watch einen Preisnachlass um 50 Dollar / Euro und neue Armbänder erhielt. Ab 299 Dollar bzw. 349 Euro ist die Apple Watch, die Tim Cook als „bestverkaufte Smartwatch der Welt“ anpries, nun erhältlich.

iPhone SE: Überfällige Auffrischung

Auch bei Apples mit Abstand wichtigstem Produkt drehte Tim Cook an der Preisschraube: Das kleinste iPhone wird günstiger – es wird künftig in der preiswertesten Version als iPhone SE mit 16 GB Speicher bereits für 399 Dollar bzw. 489 Euro angeboten.

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Und das, obwohl Apples nur 4 Zoll großes Smartphone im Vergleich zur letzten Version, dem im September 2013 vorgestellten iPhone 5s, eine kräftige Auffrischung bekommen hat. So taktet das iPhone SE dank des erstmals beim iPhone 6s eingeführten A9-Prozessors doppelt so schnell wie der zweieinhalb Jahre alte Vorgänger. Auch die Kamera bewegt sich mit 12 Megapixeln auf dem Niveau des nur 0,7 Zoll größeren iPhone 6s, für das Apple stolze 250 Dollar bzw. 255 Euro mehr verlangt.

Erstes iPhone in mittlerer Preisklasse

Keine Frage: Das iPhone 6s wirkt mit seinem abgerundeten Rücken edler verarbeitet als das neue iPhone SE, das immer noch im gleichen Look wie die Vorgängerversionen aus dem Jahr 2012/13 daherkommt — auch auf die drucksensitive Display-Technik 3D Touch hat Apple verzichtet. Und doch erscheint die Bepreisung des neuen iPhones nach den Premium-Maßstäben des Erfolgskonzerns aus Cupertino erstaunlich moderat.

Es ist tatsächlich das erste Mal im neunjährigen Lebenszyklus des iPhones, dass Apple ein neues Modell seines Kassenschlagers zu einem Mittelklassepreis anbietet – selbst für das iPhone 5c, ein    4 Zoll-Smartphone mit Plastikrücken, rief Tim Cook im Herbst 2013 noch 549 Dollar auf.

Joker gegen das Ende des iPhone-Wachstums

Warum bepreist Tim Cook Apples neues iPhone nun so aggressiv? Die Antwort fällt simpel aus: Weil der Apple-Chef seinen Joker spielen muss. In der jüngsten Konzernbilanz im abgelaufenen Weihnachtsquartal konnte Apple seine iPhone-Absätze um gerade noch ein halbes Prozent steigern – es war das schwächste Wachstum in den neun Jahren seit dem Debüt von Apples Kultsmartphone im Juni 2007.

Schlimmer noch: Für das laufende Quartal stellte Tim Cook gar erstmals schrumpfende iPhone-Absätze in Aussicht. Die Apple-Aktie befindet sich in Antizipation einer sich eintrübenden Geschäftsentwicklung seit fast einem Jahr im Rückwärtsgang, bei dem in der Zwischenzeit sogar der Börsenthron an Alphabet verloren ging.

Hoffnung auf Indien

Ein preislich erschwinglicheres iPhone SE ist also der letzte Trumpf, mit dem Cook zu punkten versucht. Und das vor allem in den Schwellenländern: Auf der letzten Analystenkonferenz hatte der Apple-Chef vor allem die Wachstumsmöglichkeiten in Indien herausgehoben, das Cook als das „China vor zehn Jahren“ beschrieb.

In anderen Worten: Das iPhone SE, das für Apple-Fans im antiquierten Design eher unspektakulär erscheinen mag, ist Tim Cooks große Wette auf anhaltendes iPhone-Wachstum. Dass es schließlich noch genug Käufer gibt, denen ein 4 Zoll großes Smartphone absolut reicht, erwähnte Apples Vizepräsident Greg Joswiak auf der Keynote: Allein 30 Millionen Kunden griffen im vergangenen Jahr zum iPhone 5s. Größer ist also auch bei Smartphones nicht für jeden besser…

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