Zaren-Rubel: Teuerste Münze in Deutschland versteigert
Noch nie ist bislang eine Münze in Deutschland so teuer versteigert worden: Ein Familienrubel des russischen Zaren Nikolaus I. aus dem Jahr 1836 erzielte bei einer Berlin-Auktion des Hauses Künker den Sensationspreis von 650 000 Euro, wie eine Sprecherin des Unternehmens am Freitag mitteilte.
Das Geldstück war auf 150 000 Euro geschätzt worden. Die Gedenkmünze war eine von fünf Varianten des Familienrubels, die zum ersten Mal gemeinsam angeboten wurden und für insgesamt 1,4 Millionen Euro unter den Hammer kamen. Wer der neue Besitzer ist, wurde nicht mitgeteilt.
"Das war ein Topereignis", bestätigte der Numismatik-Leiter des Düsseldorfer Auktionshauses Felzmann, Peter Feuser, auf dpa-Anfrage. Vom Bundesverband Deutscher Kunstversteigerer hieß es, Künker sei führend bei Münzversteigerungen und habe einen sehr guten Ruf.
Laut Künker-Mitteilung hatte sich Zar Nikolaus I. ansonsten auf keiner zeitgenössischen Münze abbilden lassen. Anstelle eines Porträts waren stets die gekrönte Initiale "N" und die römische Zahl "I" zu sehen. Die einzige Ausnahme sei der Familienrubel gewesen, von dem die jetzt versteigerten fünf Varianten zwischen 1835 und 1836 geprägt wurden.
Die Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG ist nach eigenen Angaben ein international agierendes Auktions- und Handelshaus für Numismatik. Mit Standorten in Osnabrück, Berlin, Konstanz, München, Moskau, Zürich und Znojmo (Tschechien) betreut das 1971 gegründete Familienunternehmen demnach weltweit mehr als 10 000 Kunden.