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Trend: Superreiche kaufen sich neue Staatsbürgerschaft

Grüezi! Rockröhre Tina Turner ist nun offiziell Schweizerin. (Bilder: ddp images/ Italy Photo Press / SIPA USA)

Ein neuer Trend geht um bei den Superreichen der Welt: Sie kaufen sich eine neue Staatsbürgerschaft. Das bestätigt jetzt auch eine Marktforschungsstudie im Auftrag der Schweizer Großbank UBS. Die Liebe zur Wahlheimat spielt bei Ausweis-Shoppern wie Tina Turner aber nur eine untergeordnete Rolle.

Tina Turner ist Schweizerin. Die 74-jährige Pop-Ikone, deren Vermögen nach Schätzungen des Business-Intelligence-Anbieters Wealth-X mit 70 Millionen US-Dollar bemessen wird, hat sich 2013 eine eidgenössische Staatsbürgerschaft in der Alpennation erkauft und dafür ihre amerikanische sogar komplett aufgegeben. In Küsnacht nahe Zürich lebt sie bereits seit den Neunzigerjahren. Der malerische Zürichsee und die dahinter liegenden Alpen dürften allerdings nicht ausschlaggebend für die Umsiedlung gewesen sein. Wie auch in Singapur und Hongkong können nämlich in der Schweiz Superreiche ordentlich Steuern sparen. Kritiker halten die doppelte Staatsbürgerschaft deswegen auch für eine subtile Steuerflucht.

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Tina Turner ist nicht die Einzige, die von dem Schlupfloch der Abgabenzahlung Gebrauch macht. Bernard Arnault, Chef des Luxus-Unternehmens LVMH (Louis Vuitton, Moët & Chandon, Hennessy), gilt mit einem Vermögen von etwa 28 Milliarden US-Dollar als der reichste Franzose und beantragte eine Staatsbürgerschaft in Belgien. Dieses Vorhaben löste aber eine Welle der Empörung in Frankreich aus und Arnault besann sich seiner französischen Wurzeln.

Auch die Schweizer Bank UBS sieht den Trend zur neuen Staatsbürgerschaft in einer nationalen „Milliardärszählung“ bestätigt. Gegenüber Wealth-X erklärte Armand Arton, Chef des Finanzberatung Arton Capital: „Mehr und mehr vermögende Privatpersonen erkundigen sich nach Investmentprogrammen für Einwanderer.“ Arton arbeitet mit Regierungen auf der gesamten Welt zusammen, um vermögenden Bürgern in beschleunigten Verfahren die Änderung von Wohnsitz und Staatsbürgerschaft zu ermöglichen. Seine Kunden seien auf der Suche nach einem privilegierten Status und nach mehr Sicherheit für die Familie, führt Arton an. Die steuerlichen Beweggründe verschweigt er höflich.