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Kostenpflichtige Telefonnummer gegen nervige Werbeanrufe

Ständig wurde ein Brite von Werbeanrufen genervt. Dann reichte es dem Mann und er richtete eine kostenpflichtige Nummer ein. (Symbolbild: Thinkstock)

Unerwünschte Werbeanrufe, auch Kaltakquise oder Cold Calls genannt, können ganz schön nerven. Ein Brite drehte den Spieß nun um und verdient mit seiner Abwehraktion gegen die dreisten Anrufe sogar Geld.

Eine neue Versicherung? Oder vielleicht ein paar Solarmodule auf dem Dach? Ständig klingelte das Telefon bei Lee Beaumont aus Leeds. Firmen machten dem 25-Jährigen Angebote, um die er nicht gebeten hatte. Beaumont beschloss, zurückzuschlagen und den Telefonterror mit gleichen Mitteln zu bekämpfen. Er richtete sich im November 2011 eine kostenpflichtige 0871-Telefonnummer ein und leitete diese auf seine normale Telefonnummer um. Fortan kostete eine Gesprächsminute mit Beaumont zehn Pence (etwa zwölf Cent), von denen sieben Pence direkt in seine eigene Tasche wanderten. Das berichtete der britische Fernsehsender BBC.

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„Ich will Cold Calls bekommen“, betonte Beaumont seine Absicht im Interview mit BBC. Und er tut alles, damit dem so ist. Der junge Mann versorgte Bankvertreter, Elektriker und diverse Firmen mit seiner 0871-Nummer – ein teurer Spaß für die Unternehmer, sollten sie sich entscheiden, bei Beaumont anzurufen. Denn in diesem Fall verwickelte er den Anrufer in ausdauernde Gespräche. Ein anderer Trick Beaumonts: Statt beim Onlineshopping offene Fragen über die Service-Hotline zu klären, wendete er sich über Twitter an den Versand und bat um Rückruf auf der 0871-Nummer.

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So ist für Beaumont aus den lästigen Werbeanrufen ein netter Nebenerwerb geworden. Mehr als 300 Pfund will er nach eigenen Angaben bereits auf diese Weise verdient haben. Die Anzahl der lästigen Werbeanrufe sei seither von bis zu 30 im Monat auf 13 im gleichen Zeitraum zurückgegangen. „Meine normale Telefonnummer gebe ich nur noch meinen Freunden und meiner Familie“, sagt Beaumont.

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Nachahmer sollten sich allerdings genau überlegen, ob sie mit teuren Telefonnummern Geld verdienen wollen. Der britische Telefonnetzregulator „PhonePayPlus“ warnt davor. „Diese Telefonnummern sind nicht dafür da, auf diese Art benutzt zu werden. Wir raten eindringlich davon ab, die Idee zu kopieren“, sagte sein Sprecher der Behörde zu BBC, es drohten Bußgelder.

In Deutschland dürfte es nicht so leicht sein, eine kostenpflichtige 0180-Nummer zu bekommen. Für deren Vergabe ist die Bundesnetzagentur zuständig. Die überwacht allerdings auch den Missbrauch von Telefonnummern. Nervige Werbeanrufe sind in Deutschland übrigens verboten, solange der Angerufene nicht seine Zustimmung erteilt. Unternehmen und Agenturen, die dagegen verstoßen, droht ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro.