Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    18.772,85
    +86,25 (+0,46%)
     
  • Euro Stoxx 50

    5.085,08
    +30,67 (+0,61%)
     
  • Dow Jones 30

    39.512,84
    +125,08 (+0,32%)
     
  • Gold

    2.366,90
    +26,60 (+1,14%)
     
  • EUR/USD

    1,0772
    -0,0012 (-0,11%)
     
  • Bitcoin EUR

    56.569,51
    -1.797,71 (-3,08%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.260,65
    -97,36 (-7,17%)
     
  • Öl (Brent)

    78,20
    -1,06 (-1,34%)
     
  • MDAX

    26.743,87
    +34,97 (+0,13%)
     
  • TecDAX

    3.404,04
    +19,74 (+0,58%)
     
  • SDAX

    14.837,44
    +55,61 (+0,38%)
     
  • Nikkei 225

    38.229,11
    +155,13 (+0,41%)
     
  • FTSE 100

    8.433,76
    +52,41 (+0,63%)
     
  • CAC 40

    8.219,14
    +31,49 (+0,38%)
     
  • Nasdaq Compositive

    16.340,87
    -5,40 (-0,03%)
     

Zu gut zum Wegwerfen: Lidl startet Pilotprojekt für krummes Obst und Gemüse

Lidl testet in Großbritannien das Pilotprojekt “To Good to Waste” (Bild: Getty Images)
Lidl testet in Großbritannien das Pilotprojekt “To Good to Waste” (Bild: Getty Images)

Lidl setzt in Großbritannien ein deutliches Zeichen gegen die Lebensmittelverschwendung. Im Rahmen des “To Good to Waste“-Pilotprojekts können Verbraucher in insgesamt 122 Filialen ab sofort Boxen mit “fehlerhaftem“ Obst und Gemüse kaufen.

Die makellos rote Tomate. Die Gurke mit perfektem Schwung. Der Apfel, der genau die richtige Größe hat. Für den Konsumenten auf dem hart umkämpften Lebensmittelmarkt muss jedes Stück Obst und Gemüse zum Anbeißen aussehen. Denn mal ehrlich: Wer greift schon zur komisch geformten Karotte oder Zucchini, wenn daneben ein perfektes Exemplar liegt? Die Briten sind da nicht anders als wir. Gemüse oder Obst, das von der gewohnten Norm abweicht, kommt gar nicht erst ins Angebot. Und landet stattdessen im Müll.

Krummes Gemüse gilt als Mangelware. (Bild: Getty Images)
Krummes Gemüse gilt als Mangelware. (Bild: Getty Images)

Lidl UK will das ändern. In 122 Filialen testet der Discounter landesweit seine neuen “To Good to Waste“-Boxen (zu gut zum Wegwerfen). Nach der Testphase soll das Projekt auf alle 710 Läden ausgeweitet werden. CEO Christian Härtnagel hat ein großes Ziel: „Essensverschwendung ist eines der wichtigsten Themen unseres Industriezweigs und eines, dessen Bekämpfung wir uns auf die Fahne geschrieben haben“, sagte er der Online-Zeitung “Essential Daily Briefing”.

WERBUNG

Subtile Tricks: Wie die Supermärkte uns dazu bringen, mehr zu kaufen, als wir brauchen

Bis 2030 will der Discounter auf der Insel die Lebensmittelverschwendung um 50 Prozent reduzieren. Immerhin 13 Prozent haben die Läden mit verschiedenen Maßnahmen schon erreicht. Die “To Good to Waste“- Initiative soll das weiter pushen. Die Boxen aus Pappkarton sind für den Verbraucher ein gutes Angebot. Er bekommt etwa fünf Kilogramm gemischte “Mangelware“ für einen Sonderpreis von 1,50 Pfund. Gelingt das Projekt, könnten knapp 10.000 Tonnen Essen pro Jahr gerettet werden.

Und was tun wir gegen den Lebensmittelmüll?

Vor fünf Jahren versuchte sich auch die Supermarktkette Edeka mit dem Projekt „Keiner ist perfekt“ an einem ähnlichen Ziel. Auch hier wurde Obst und Gemüse mit Schönheitsfehlern günstiger verkauft. Leider reagierten die deutschen Verbraucher darauf nicht so, wie erhofft. Einige StartUps kamen mit kreativeren Lösungen. Das Münchner Unternehmen “etepetete“ entwickelte zum Beispiel einen Lieferdienst für Obst und Gemüse, das bei der Ernte aussortiert wurde.

Neuer Service: Edeka testet Mehrdosensystem

Ähnlich wie die beliebten Ökokisten. In Köln gibt es seit 2017 sogar einen ganzen Supermarkt für Lebensmittel abseits der Norm. Bei “The Good Food“ können Kunden abgelaufene Lebensmittel und krummes Obst und Gemüse erstehen – und zahlen nur soviel wie es ihnen wert ist.

Gibt es bald ein deutsches Pendant von “To Good to Waste“?

Was die Briten können, können wir doch auch. Oder? Das Portal “Jetzt.de” fragte bei Lidl Deutschland nach. Das Unternehmen betonte, grundsätzlich seien sie „bestrebt, das Entsorgen von Lebensmitteln zu vermeiden“. Durch ihre Konzepte und die Zusammenarbeit mit der Tafel sei aber „die Warenmenge, die entsorgt werden muss […] bei Lidl sehr gering“. Alles was nicht mehr verkaufsfähig sei, werde zur Herstellung von Bio-Methan verwendet. Unser Obst und Gemüse bleibt also vorerst makellos.

Im Video: Tipps gegen Lebensmittelverschwendung