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Dax schließt im Plus – Anleger setzen auf Brexit-Lösung

Fast alle Einzelwerte des deutschen Leitindex schließen im Plus. Tagesverlierer allerdings gibt es auch: Die Wirecard-Aktie stürzte nach einem Medienbericht ab.

Am Montag ging der deutsche Leitindex Dax leicht im Minus bei 12.486 Zählern aus dem Handel. Foto: dpa
Am Montag ging der deutsche Leitindex Dax leicht im Minus bei 12.486 Zählern aus dem Handel. Foto: dpa

Anleger haben sich an diesem Dienstag wieder ein wenig aus der Deckung gewagt: Der Dax schloss am Abend mit einem Plus von 1,2 Prozent bei 12.629 Punkten. Am Dienstagnachmittag lag er in der Spitze bei 12.682 Punkten, dem höchsten Stand seit August 2018. Am Vortag war der deutsche Leitindex bei 12.486 Zählern aus dem Handel gegangen.

Auftrieb brachte die Hoffnung auf eine rasche Einigung im Brexit-Streit. Offenbar gingen Investoren inzwischen mehrheitlich davon aus, dass die EU und Großbritannien bald eine Einigung über die künftigen Beziehungen erzielen, sagte Stephen Gallo, Anlagestratege der Investmentbank BMO. „Entweder diese Woche, nächste Woche oder Ende des Monats bei einem außerordentlichen Gipfel.“

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Genährt wurden diese Spekulationen von der Aussage von EU-Chefunterhändler Michel Barnier, eine Einigung sei noch in dieser Woche möglich. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertraute Personen, dass schon am Mittwoch ein Entwurf zum Austrittsabkommen vorliegen solle. Das Pfund stieg nach den ersten Berichten von Bloomberg um 1,2% auf 1,2756 US-Dollar, den höchsten Stand seit fast vier Monaten. Auch der Euro legte zu, auf 1,1041 US-Dollar.

Zum Handelsschluss in Frankfurt lagen fast alle Dax-Einzelwerte im Plus. Ein Titel, der tiefer notiert, hat es aber in sich: Die Aktie des Finanzdienstleisters Wirecard verlor am Vormittag bis zu 23 Prozent und fiel auf ein Sechs-Monats-Tief von 107,80 Euro. Das ist der zweitgrößte Kurssturz des Jahres. Die Aktie schloss bei einem Minus von 12,82 Prozent.

Händler verwiesen auf einen Bericht der „Financial Times“. Demnach soll Wirecard Umsatz und Gewinn bei Auslandstöchtern in Dubai und Irland aufgebläht haben, womöglich auch um das Wirtschaftsprüfungsunternehmen EY in die Irre zu führen. Wirecard wies die Vorwürfe zurück.

Der Zeitungsbericht sei „eine Zusammenstellung einer Reihe von falschen und irreführenden Behauptungen“, die vom Autor der Geschichte in anderen Artikeln zuvor aufgestellt und die bereits vollständig widerlegt worden seien, erklärte der Konzern am Dienstag. Die britische Zeitung hat das Unternehmen bereits mehrfach krimineller Machenschaften bezichtigt und dadurch Kursstürze ausgelöst.

Ansonsten blickten Anleger weiter auf die Weltpolitik. Die Teileinigung, die US-Präsident Donald Trump im Handelsstreit mit China ausgehandelt hat, hat Investoren wenig euphorisiert. Nach Meinung des Experten Stephan Heibel, der die wöchentliche Handelsblattumfrage Dax-Sentiment auswertet, verunsichern Gewinnmitnahmen viele Anleger, die dadurch die Teileinigung als negativ bewerten.

Die Gewinnmitnahmen erhöhen so den Verkaufsdruck. Auch die großen US-Indizes standen am Montag infolge der Teileinigung eher unter Druck und schlossen alle etwas tiefer. Am Dienstag starteten sie hingegen stark in den Handel, nachdem vier US-Großbanken überwiegend starke Zahlen vorgelegt hatten.

Derweil geht Trump auf Konfrontationskurs mit der Türkei. Als Reaktion auf den türkischen Einmarsch in Syrien belegte die US-Regierung zwei Ministerien sowie drei Minister der Türkei mit Sanktionen. Außerdem will das US-Repräsentantenhaus noch diese Woche über eine Blockade amerikanischer Rüstungsverkäufe an Ankara abstimmen.

Anleger reagierten allerdings mit Erleichterung auf die vergleichsweise moderaten Sanktionen. Dies verhalf dem Leitindex der Istanbuler Börse zu einem Kursplus von 1,36 Prozent, nachdem er am Montag um gut fünf Prozent abgerutscht war. Der Bankenindex ging ebenfalls auf Erholungskurs und legte knapp vier Prozent zu. Die Nachfrage nach der türkischen Währung drückte den Kurs von Dollar und Euro um jeweils mehr als ein Prozent auf 5,8505 und 6,4510 Lira. Indes hat der deutsche Autobauer Volkswagen seine Entscheidung über ein neues Werk bei Izmir vorerst zurückgestellt.

In Deutschland ist indes besonders eine Bank im Fokus: Die Deutsche Bank soll nach einem Medienbericht jahrelang Präsente an Chinas Mächtige verteilt haben, um dort erfolgreich zu sein. Dem früheren Ministerpräsidenten Wen Jiabao etwa soll die Bank entsprechend seinem chinesischen Sternzeichen ein Kristallpferd im Wert von rund 15.000 Dollar geschenkt haben.

Blick auf die Einzelwerte

Wirecard: Die Wirecard-Aktie verlor am Vormittag zeitweise mehr als 20 Prozent. Zuvor hatte die „Financial Times“ berichtet, Wirecard habe laut interner Dokumente Verkäufe und Profite in Dubai und Irland frisiert, auch um das Wirtschaftsprüfungsunternehmen EY in die Irre zu führen. Zum Nachmittag erholte sich der Kurs etwas und schloss mit einem Verlust von 12,82 Prozent.

Deutsche Bank: Um in China erfolgreich zu sein, soll die Deutsche Bank jahrelang mit Geld, Geschenken und Gefälligkeiten gearbeitet haben. Das zeigen interne Unterlagen, die Süddeutsche Zeitung, WDR und New York Times auswerten konnten. Aktionäre der Deutschen Bank schockierte das nicht. Die Aktie notierte zum Handelsschluss 2,88 Prozent im Plus.

Klöckner und Co.: Der Duisburger Konzern Klöckner & Co. leidet unter dem Druck auf die Stahlpreise in den USA. Weil die Duisburger mit sinkenden Preisen rechnen, korrigieren sie ihre Prognose nach unten. Die Aktie brach am Vormittag schon um mehr als acht Prozent ein, stürzte danach weiter ab und schloss mit einem Verlust von 13,44 Prozent.

FACC: Der Flugzeugzulieferer hat im ersten Halbjahr wegen Anlaufkosten für erst kürzlich in Serie gebrachte Produkte zur Kabinenausstattung einen Gewinnrückgangverbucht. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) fiel um knapp 44 Prozent auf 16,0 Millionen Euro, wie die österreichische Firma, die Airbus, Boeing, Bombardier und Embraer zu ihren Kunden zählt, mitteilte. Die Aktie verlor bis zum Nachmittag fast vier Prozent, stieg danach aber zu einem leichten Plus von 0,57 Prozent.

Nordex: Die florierende Nachfrage aus Europa füllt die Auftragsbücher des Windturbinenbauers. Im dritten Quartal bestellten Kunden Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 1700 Megawatt, nach 974 Megawatt im Vorjahresquartal, teilte der Konzern mit. 60 Prozent der Aufträge kamen dabei aus Europa, 28 Prozent aus den USA. Knapp die Hälfte des Auftragsvolumens machten Turbinentypen der neuesten Generation (Delta4000) aus. Die Aktie gewann zeitweise über drei Prozent und schloss 1,89 Prozent im Plus.

Analystencheck: Jefferies hebt Kursziel für RWE an

Das Analysehaus Jefferies hat das Kursziel für RWE von 20,00 auf 24,80 Euro angehoben, aber die Einstufung auf „Hold“ belassen. Mit einem 45-prozentigen Kursanstieg seit dem Strategiewechsel des Versorgers hin zu Erneuerbaren Energien seien die Vorteile des Schwenks nun weitgehend eingepreist, schrieb Analyst Ahmed Farman in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Das neue Kursziel reflektiere die Anpassung seines Bewertungsmodells an den Tausch von Vermögenswerten mit dem Konkurrenten Eon.

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