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Windturbinen könnten Siemens Energy noch mehr kosten

(Bloomberg) -- Die Siemens Energy AG kämpft immer noch mit den Folgen der Qualitätsprobleme bei den Windturbinen ihrer spanischen Tochter Gamesa.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Manager und Vorstände des Münchner Konzerns befürchten informierten Kreisen zufolge, dass die Kosten für die Behebung der Probleme noch bei weitem höher ausfallen könnten als die “über 1 Milliarde Euro”, die Siemens Energy gemeldet hat.

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Das wirkliche Ausmaß des Problems wird derzeit immer noch ermittelt. Dabei könnten auch noch andere Komplikationen zutage treten, die die Angelegenheit für Siemens Energy noch kostspieliger machen und die Lebensfähigkeit der Windkraftsparte in Frage stellen — eines Geschäfts, das bei der aktuellen Nachfrage nach erneuerbaren Energien eigentlich florieren sollte.

Gamesa kämpft seit längerem mit Qualitätsproblemen bei seinen Windturbinen, unter anderem mit Schwierigkeiten bei der Skalierung der neuen Onshore-Plattfrom, die als 5.X bekannt ist. Nachdem Siemens Energy im Januar dachte, alle technischen Probleme von Gamesa aufgedeckt zu haben, geht es nun wieder von vorne los.

Der Aufsichtsrat der Siemens Energy prüft die Einsetzung eines Sonderausschusses, der sich mit der Situation bei Gamesa befassen soll. Für den 7. Juli wurde dazu eine Sitzung des Präsidiums anberaumt, heißt es.

Ein Sprecher von Siemens Energy sagte, dass der Aufsichtsrat überlegt, wie er die Geschäftsführung am besten beraten und unterstützen kann, und dass zum jetzigen Zeitpunkt kein Sonderausschuss eingerichtet wurde.

An der Börse setzten Siemens Energy ihre Talfahrt fort. Nachdem die Papiere am Freitag bei der Meldung der Probleme bereits 37% abgegeben hatten, fielen sie am Donnerstag erneut um bis zu 3,5%.

Insider und Kunden, die nicht namentlich genannt werden wollen, beschreiben als ein häufiges Problem die Grundplatte der Windturbine, auf der der Generator, der Umrichter und das Hauptlager sitzen. Diese Grundplatte könne sich mit der Zeit verdrehen, wodurch das Lager und der Generator beschädigt werden und ausfallen können.

Laut Siemens Energy sind 15% bis 30% der Turbinen von dem Fehler betroffen. Im günstigsten Fall haben die Probleme nur begrenzte Schäden an kritischen Komponenten verursacht. Aber selbst wenn das der Fall sein sollte, müssen zahlreiche Turbinen, die sich hoch in der Luft befinden, gewartet werden — ein kostspieliges Unterfangen, das nur mit Spezialausrüstung durchgeführt werden kann.

Auf eine höhere Schätzung für die Kosten kommt daher auch JPMorgan-Analyst Akash Gupta. Er schätzt, dass die Reparatur jeder defekten Turbine bis zu 1,7 Millionen Dollar kosten wird und dass etwa 1.000 Turbinen mit Problemen zu kämpfen haben, so dass sich die potenziellen Kosten auf 1,7 Milliarden Dollar belaufen könnten. Darin enthalten sind die Kosten für den Austausch von Rotorblättern und Lagern.

Die Kosten könnten noch steigen, wenn sich herausstellt, dass das Problem auch bei älteren Turbinengenerationen und im Offshore-Windgeschäft auftritt, das profitabler ist und weniger von technischen Problemen betroffen war.

Zusätzlich zu den Reparaturkosten muss Siemens Energy auch für die entgangenen Einnahmen seiner Kunden haften. Eine weitere Komplikation könnte sich ergeben, wenn Konstruktionsänderungen nötig sind, die einen neuen Zertifizierungsprozess auslösen, der Jahre dauern könnte. Währenddessen könnte Siemens Energy keine andere Wahl haben, als möglicherweise defekte Maschinen auszuliefern, die auf Jahre hinaus weitere Verluste produzieren.

Die Kunden fangen an, sich Sorgen zu machen und kritisieren, dass sie über die Probleme im Unklaren gelassen wurden. Da es nur eine Handvoll Turbinenhersteller auf dem Markt gibt, haben die Entwickler von Windkraftanlagen nicht unbedingt eine einfache Alternative.

Zu den Betroffenen gehört die spanische Iberdrola SA, die 11 noch zu installierende Windturbinen gekauft hat, die auf der betroffenen 5.X-Plattform basieren. Laut einem Schreiben, das Bloomberg News vorliegt und von einem Iberdrola-Sprecher bestätigt wurde, prüft Iberdrola nun ob die Anlagen überhaupt installiert werden sollen.

Andere haben bessere Erfahrungen gemacht. Die schwedische Arise AB, einer der größten Abnehmer der 5.X-Turbinen, hatte laut CEO Per-Erik Eriksson nur geringfügige Probleme. Eriksson sagte, er habe von Siemens Energy Zusicherungen erhalten und würde auch in Zukunft wieder ihre Turbinen kaufen.

Überschrift des Artikels im Original:Wind Turbines That Shake and Break Cost Their Maker Billions

(Durchgängig aktualisiert.)

©2023 Bloomberg L.P.