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Indien vs. China: Wettkampf um die wirtschaftliche Führung in Asien

 - Copyright: Rebecca Zisser/BI
- Copyright: Rebecca Zisser/BI

Der indische Premierminister Narendra Modi hat sich diese Woche eine historische dritte Amtszeit gesichert. Wie David Lubin, Senior Research Fellow bei der Londoner Denkfabrik „Chatham House“, am Donnerstag schrieb, wird sich die Rivalität wahrscheinlich sogar noch verschärfen.

Denn Modi und der chinesische Staatschef Xi Jinping haben die gleiche Obsession mit ihrem Land: Eigenständigkeit. Modi hat eine Vision für Viksit Bharat oder das „Entwickelte Indien“, die dem südasiatischen Riesen den Weg zu einer entwickelten Wirtschaft bis 2047 weist. Xis Vision für China hingegen ist die globale Vorherrschaft bis 2049. „Der Wettbewerb um die wirtschaftliche Führung in Asien liegt in der Luft“, schreibt Lubin.

Sowohl Indien als auch China werden sich auf die Produktion konzentrieren

Um sein Ziel zu erreichen, wird sich Modis Indien wahrscheinlich stark auf die Produktion konzentrieren. „Das Streben nach nationaler Größe ist im Wesentlichen ein relatives Spiel. Für Indien ist der Vergleich mit China von Bedeutung“, schrieb Lubin. „Da die Eigenständigkeit sowohl für Indien als auch für China eine politische Priorität ist, wird dies wahrscheinlich mit einer Besessenheit von der Fertigung einhergehen“, schrieb Lubin. Indiens BIP von 3,9 Billionen US-Dollar (in etwa 3,6 Billionen Euro) liegt weit hinter Chinas BIP von 18,5 Billionen Dollar (ca. 17,2 Billionen Euro) zurück. Und China war in den letzten vier Jahrzehnten die Fabrik der Welt – aber die Gezeiten ändern sich.

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Unternehmen diversifizieren ihre Aktivitäten außerhalb Chinas. Damit verlassen sie sich nicht zu sehr auf nur ein Land. Außerdem strebt Indien danach, das neue China zu werden. Zudem ist Indien heute das bevölkerungsreichste Land der Welt.

Und Indien hat einen weiteren großen Vorteil: 65 Prozent der Bevölkerung unter 35 Jahre alt. Somit bieten sich dem südasiatischen Land enorme Chancen. Die Partei von Modi hat jedoch ihre parlamentarische Mehrheit verloren. Das bedeutet, dass es für seine Regierung viel schwieriger sein wird, die dringend benötigten Land- und Arbeitsreformen durchzusetzen. Die Reform wäre nötig, um das Wachstum anzukurbeln.

„Indien befindet sich in einem überfüllten Raum mit anderen Schwellenländern. Darunter Vietnam, Bangladesch und Malaysia, die ebenfalls ihre Finger im Spiel haben“, erklärte Raghuram Rajan. Er ist ehemaliger Leiter der indischen Zentralbank. In einem Interviw mit NPRs „Planet Money“ sagte Rajan, dass Indien sich besser auf den Dienstleistungssektor konzentrieren sollte. Denn das Land habe bereits eine große englischsprachige Bevölkerung.

Aber Delhi setzt viel Geld ein, um mit China gleichzuziehen. Darunter zählen Anreize und Subventionen im Wert von über 20 Milliarden Dollar (ungefähr 18,6 Milliarden Euro). Damit versuche man die Produktion in 14 Schlüsselsektoren zu fördern, darunter Elektronik, Automobile und E-Auto-Batterien. Außerdem wurden weitere zehn Milliarden Dollar (in etwa 9,3 Milliarden Euro) für die Halbleiterchip-Industrie bereitgestellt. Dies ist ein begehrter strategischer Sektor, in dem Taiwan eine überragende Präsenz hat. Indien hat versucht, taiwanesische Chipfabriken für Investitionen im Land zu gewinnen, und hatte damit einigen Erfolg.

Indiens schwierige Beziehung zu China

Angesichts der anhaltenden Rivalität Indiens mit China und des Bestrebens der Regierung von Modi, taiwanesische Investitionen anzulocken, waren die Beziehungen zwischen Delhi und Peking auch zu Beginn der neuen Amtszeit des indischen Regierungschefs von Schwierigkeiten geprägt.

Am Dienstag verärgerte Modi China. Das Land beansprucht Taiwan als sein eigenes Territorium. Er nahm die Glückwünsche des taiwanesischen Präsidenten William Lai nach den indischen Wahlen entgegen. „China lehnt alle Formen offizieller Interaktionen zwischen den taiwanesischen Behörden und Ländern ab, die diplomatische Beziehungen zu China unterhalten“, sagte Mao Ning. Er ist der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, der am vergangenen Donnerstag eine Pressekonferenz gab.

Indiens Außenpolitik gegenüber China werde sich nach der Wiederwahl von Modi wahrscheinlich nicht ändern, sagte Ivan Lidarev. Er ist Wissenschaftler für asiatische Sicherheit am King's College London und sagte dem Channel NewsAsia: „Indien verfolgt seit vielen Jahren eine sehr aktive Außenpolitik. Das Ziel ist es, sich dem Westen anzunähern und ein Gegengewicht zu China zu bilden“.

China werde unterdessen versuchen, Indiens Einfluss auf der Weltbühne einzuschränken, sagte er. „Ich denke, Indien hat sich sehr bemüht, sich als Anführer des globalen Südens zu positionieren. Natürlich will China diese Position einnehmen“, fügte Lidarev hinzu. „Wir denken also, dass dieser Wettbewerb zunehmen wird, und ich glaube, dass Peking viel tun wird, um Indiens Versuche, als natürlicher Anführer der Welt gesehen zu werden, einzuschränken“, fügte er hinzu.

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