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Wall Street fürchtet Handelskrieg – Dow schließt mehr als 570 Punkte im Minus

Nach drei Erholungstagen ging es an der Wall Street zum Wochenschluss wieder bergab: Vor allem eine erneute Zuspitzung im drohenden Handelskrieg der USA mit China belastete die Kurse. Der Dow Jones Industrial ging mit einem Minus von 2,3 Prozent und 23.932 Punkten aus dem Handel. Der S & P 500 büßte 2,2 Prozent auf 2604 Zähler ein. Der Tech-Index Nasdaq verlor 2,3 Prozent auf 6915 Punkte.

„Nachdem es gestern für einen Moment so aussah, als würde im Streit zwischen den USA und China etwas Mäßigung einkehren, holte Trump zum erneuten Schlag mit der Zollkeule aus“, schrieb Pia Ahrens von der BayernLB.

Dabei verwies sie auf die Androhung zusätzlicher Strafzölle auf chinesische Warenimporte im Volumen von 100 Milliarden US-Dollar durch den US-Präsidenten. China reagierte umgehend und kündigte „umfassende Gegenmaßnahmen“ an.

„So wie wir Trump kennen, sollte man dies als Pokerspiel betrachten, bei dem er den Einsatz etwas erhöht hat“, sagte Michael Arone, Chef-Anleger des Anlageberaters State Street.

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Auch eine relativ optimistisch gehaltene Rede des Fed-Präsidenten Jerome Powell beim Chicagoer Wirtschaftsclub konnte die Börsianer nicht zum Kaufen ermuntern. Powell betonte, dass die US-Notenbank mit Bedacht an die Zinsanhebung herangehen werde: „So lange sich die Wirtschaft weitgehend auf ihrem aktuellen Pfad voranbewegt, werden weitere graduelle Anhebungen der Leitzinsen diese Ziele am besten befördern.“

Anleger hatten zu Beginn des Jahres die Sorge, dass die Fed die Zinsen öfter als – wie erwartet – drei Mal anheben könnte. Offenbar konnte Powell ihnen diese Sorgen nicht nehmen, denn nach seiner Rede ging es für die Märkte nochmal kräftig bergab.

Die Arbeitsmarktdaten der USA fielen zwar relativ gut aus. Im März habe die Arbeitslosenquote unverändert bei 4,1 Prozent gelegen, teilte das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. Bereits seit vergangenem Oktober verharrt die Arbeitslosenquote bei 4,1 Prozent. Aber es wurden weniger Jobs neu geschaffen als erwartet.

Die Zahlen haben nicht alle Investoren überzeugt. Vor allem was das Lohnwachstum angeht, zeigten sich Investoren enttäuscht. So bezeichnete Starinvestor Bill Gross die jüngsten Daten als „schwächlich“, unter anderem, weil nach der Herausrechnung der Inflation die Löhne kaum gewachsen seien.

Er gehe deshalb davon aus, dass die US-Notenbank Federal Reserve behutsam bei der Erhöhung der Zinsen vorgehen werde. Er rechnete mit höchstens zwei weiteren Zinserhöhungen im Laufenden Jahr, sagte Gross in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Ähnlich sieht es Volkswirt Joseph Lavorgna von der Investmentbank Natixis. „Ich sehe keine Hinweise auf eine Überhitzung der Konjunktur“, betonte er. Dies signalisiere eher weniger als mehr US-Zinserhöhungen. Doch die große Unbekannte bleibt Donald Trump: Eine drastische Verschärfung des Handelskriegs mit China könnte die Import- und Verbraucherpreise stärker als erwartet erhöhen und damit den Inflationsdruck. US-Notenbankchef Jerome Powell will sich noch nicht zu den Folgen der Zollpolitik äußern. „Zölle können die Preise hochtreiben“, sagte Powell am Freitag in Chicago. Es sei aber noch zu früh, um sagen zu können, ob das wirklich passieren werde. Die Notenbank habe auf ihrer Sitzung im März über das Thema gesprochen und halte es für noch zu früh, um über die Folgen etwa für die Inflation zu sprechen. Unternehmenschefs seien dagegen der Ansicht, dass wachsenden Spannungen im Handel die Wirtschaftsaussichten verdüstern könnten. Nach Ende der Rede fiel der Dow auf seine Tagestiefs.

Der deutsche Leitindex Dax reduzierte nach Verkündung der US-Arbeitsmarktdaten seinen Verlust und schloss am Freitag 0,5 Prozent tiefer bei 12.241 Punkten. Am Vormittag hatte er mit etwa 0,6 Prozent im Minus gelegen, nachdem er am Vortrag mit einem Plus von fast drei Prozent noch den größten Tagesgewinn seit rund einem Jahr erzielt hatte.

Unter den Einzelwerten gaben Boeing-Papiere in Folge des sich zuspitzenden Handelsstreits 2,5 Prozent nach. Für den Flugzeughersteller ist China ein wichtiger Markt.

Auch die Kurse anderer Unternehmen, die ähnlich wie Boeing aufgestellt sind, gaben nach. So verloren der Baumaschinenhersteller Caterpillar 3,3 und der Landmaschinen-Hersteller Deere 2,5 Prozent.

Zu den größten Verlierern gehörte Incyte. Die Aktien der Pharmafirma stürzten um bis zu 22 Prozent ab und steuerten auf den größten Tagesverlust seit zwölf Jahren zu. Das Hautkrebsmittel Epacadostat hatte in Kombination mit dem Medikament Keytruda von Merck & Co bei Tests nicht die erhoffte Wirkung gezeigt. Merck-Titel gaben um 0,6 Prozent nach.