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Biden will für Trump beten – Pelosi nennt Verzicht auf Maske „dreiste Einladung" an das Virus

Regierungen und Politiker auf der ganzen Welt senden Genesungswünsche ans Weiße Haus. Doch es mischt sich auch Zynismus unter die Reaktionen.

Nachdem US-Präsident Donald Trump auf Twitter bekanntgegeben hat, dass er und seine Frau Melania positiv auf das Coronavirus getestet wurden, äußern sich Regierungen auf der ganzen Welt und schicken Genesungswünsche. Viele sehen dessen Erkrankung als weiteres Zeichen dafür, dass das Virus niemanden verschont und sich weiter ausbreitet.

Der Herausforderer Trumps, der Demokrat Joe Biden, erklärt, er werde weiter für die Gesundheit und Sicherheit seines Kontrahenten und dessen Familie beten.

Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi von den oppositionellen Demokraten, erklärt mit Blick auf Trump, die Begegnung mit Menschenmengen ohne Maske sei eine „dreiste Einladung“ an das Virus gewesen. Sie selbst habe sich testen lassen, aber noch keine Ergebnisse bekommen.

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Russland hat US-Präsident Donald Trump und seiner Frau Melania nach ihrer Infektion mit dem Coronavirus eine rasche Genesung gewünscht. „Ich bin mir sicher, dass Ihnen Lebensenergie, ein frischer Geist und Optimismus helfen werden, mit dem gefährlichen Virus fertig zu werden“, hieß es in einem vom Kreml am Freitag veröffentlichen Schreiben des russischen Präsidenten Wladimir Putin an Trump.

Putin betonte seine „aufrichtige Unterstützung in diesem schwierigen Moment“. Zuvor hatte der 74-jährige Trump mitgeteilt, dass er selbst und seine Frau positiv auf das Coronavirus getestet worden seien.

Auch Angela Merkel schloss sich den zahlreichen Genesungswünschen an: Regierungssprecher Steffen Seibert übermittelte die Wünsche der Kanzlerin: „Ich sende Donald und Melania Trump all meine guten Wünsche“, wird Merkel dort zitiert. „Ich hoffe, dass sie ihre Corona-Infektion gut überstehen und bald wieder ganz gesund sind.“ Das chinesische Außenministerium erklärt, die Regierung in Peking hoffe, dass sich Trump schnell wieder erhole.

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte haben Trump und der ebenfalls infizierten First Lady eine gute Besserung gewünscht. „Stay strong and keep going!“ (etwa: „Bleib stark und lass Dich nicht unterkriegen!“) schrieb Macron am Freitag handschriftlich auf einer Karte, die an „Dear Donald“ adressiert und auf Facebook zu sehen war.

Das britische Kabinettsmitglied Robert Jenrick wünscht den Trumps gute Besserung. „Wir wissen wie es ist, in unserem Fall war es ein Premierminister, der positiv auf Covid-19 getestet wurde“, sagt der Wohnungsbau-Minister. Er weist auf „ein sehr klares Protokoll“ in den USA bezüglich des Vize-Präsidenten hin, „sollte das notwendig werden“. Der britische Premierminister Boris Johnson war an Covid-19 erkrankt und musste im Verlauf seiner Erkrankung auf der Intensivstation behandelt werden. Auch er wünscht dem Paar „alles Gute“.

Auch Polens Staatschef Andrzej Duda hat dem Paar eine rasche Genesung gewünscht. „Polen und die USA werden die Belastungen überstehen und im Kampf gegen Covid-19 siegen“, schrieb Duda am Freitag auf Twitter. Zuvor hatte der 74-jährige Trump mitgeteilt, dass er selbst und seine Frau positiv auf das Coronavirus getestet worden seien.

Indiens Premier Narendra Modi hat dem Paar Genesungswünsche geschickt. „Ich wünsche meinem Freund, dem US-Präsidenten, und der First Lady eine schnelle Genesung und gute Gesundheit“, schrieb Modi am Freitag bei Twitter.

Ägyptens Staatsoberhaupt Abdel Fattah al-Sisi hat ihnen „aufrichtige Genesungswünsche“ geschickt. Über Twitter drückte Al-Sisi am Freitag die Hoffnung aus, dass die beiden „diese Phase schnell überstehen und vollständig zu Gesundheit und Wohlbefinden zurückkehren“.

Frankreichs Regierungssprecher Gabriel Attal spricht davon, dass das Virus niemand verschone – „einschließlich diejenigen, die sich skeptisch gezeigt haben“. Er wünsche Trump eine schnelle Genesung.

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyeusus, sendet seine „besten Wünsche“ an Trump und dessen Frau Melania. Zudem hoffe er auf „eine vollständige und schnelle Genesung“, twittert Ghebreyeusus. Trump hat die WHO mehrfach für deren Umgang mit der Pandemie kritisiert. Zudem droht er damit, dass die USA die in Genf sitzende Organisation verlassen und sämtliche finanzielle Unterstützung streichen werde, weil die WHO zu enge Beziehungen zu China unterhalte.

Der japanische Regierungschef Yoshihide Suga hat Trump eine schnelle Genesung gewünscht. Er habe Trumps Tweet, in dem dieser von seiner Infizierung mit dem Coronavirus berichtet hatte, mit Sorge gelesen, schrieb Suga am Samstag auf Twitter. „Ich bete nun aufrichtig für ihre baldige Genesung und hoffe, dass sie und Madam First Lady bald zu einem normalen Leben zurückkehren.“

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan twitterte: „Ich wünsche dem US-Präsidenten und Melania Trump, die positiv auf Covid-19 getestet wurden, eine schnelle Erholung“, schrieb Erdogan am Freitag auf Twitter. „Ich hoffe sehr, sie überstehen die Quarantäne problemlos und werden so schnell wie möglich wieder gesund.“

Auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Donald Trump und seiner Ehefrau gute Besserung gewünscht. „Ich hoffe, sie beide haben eine schnelle Genesung von Covid-19“, schrieb der Norweger am Freitag auf Twitter und sendete „beste Wünsche“.

EU-Ratspräsident Charles Michel meldete sich via Twitter zu Wort. Alle kämpften weiter gegen das Virus, jeden Tag – „egal wo wir leben.“ Auf Twitter hat sich auch der israelische Premier Benjamin Netanjahu geäußert. Er und seine Frau Sara wünschen „ihren Freunden“, dem US-Präsidenten und seiner Frau, eine schnelle Genesung.

CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz sagte dazu: Es sei „fast eine kleine Ironie der Geschichte“, dass der Mann, der das Virus am längsten geleugnet habe, jetzt selber betroffen sei. Merz war vor einiger Zeit ebenfalls mit dem Coronavirus infiziert.

Er wünsche Trump trotz aller Meinungsverschiedenheiten bei Stil und Umgang miteinander gute Besserung - und ebenso seiner Frau Melania. Man denke in solch einer Zeit über manches nach und werde demütiger. Für Trump und seine Frau sei zu hoffen, dass sie die Erkrankung ernst nehmen und entsprechend Konsequenzen ziehen im Umgang mit Corona und der Versorgung der Bevölkerung.

Spott hält der italienische Oppositionsführer Matteo Salvini für unangemessen: „In Italien wie in der Welt gilt: wer die Krankheit eines Mannes oder einer Frau feiert, wer gar seinem Nächsten den Tod wünscht, entpuppt sich als das, was er ist: ein seelenloser Idiot. Eine Umarmung für Melania und Donald #Trump“, schrieb Salvini am Freitag auf Twitter.

Ministerpräsident Giuseppe Conte hat den Trumps eine gute Besserung gewünscht. „Meine besten Wünsche an den US-Präsidenten und die First Lady für eine schnelle Genesung“, twitterte der parteilose Politiker am Freitag. Er hoffe, beiden werde es bald besser gehen.

Die staatliche chinesische Zeitung „China Daily“ nennt Trumps positiven Test eine weitere Erinnerung, dass sich das Virus ausbreitet „selbst während Trump verzweifelt versucht hat zu suggerieren, dass es keine Gefahr mehr darstellt“.

Trump, sein Wahlkampfteam und das US-Präsidialamt hätten von Anfang „die Gefahr heruntergespielt und sich geweigert, die grundsätzlichen öffentlichen Gesundheitsrichtlinien zu befolgen“, heißt es in dem englischsprachigen Blatt weiter. Hu Xijin, Chefredakteur der chinesischen Staatszeitung „Global Times“, schrieb auf Twitter, Trump und First Lady Melania hätten den Preis dafür gezahlt, dass der Präsident das Virus nicht ernst genommen habe.

Auf Twitter, Trumps eigenem Lieblingsmedium, wurden Hunderttausende Tweets mit den Hashtags #TrumpHasCovid oder #TrumpVirus abgesetzt. Unter anderem ätzten einige Nutzer, Trump könnte doch Desinfektionsmittel trinken, was er zu Beginn der Pandemie als mögliches Mittel gegen das Virus dargestellt hatte. Ein Nutzer des chinesischen Social-Media-Dienstes Weibo scherzte, dass Trump endlich etwas Positives auf Twitter geschrieben habe.

Auch in den arabischen Staaten und im Iran dominierte die Nachricht die Berichterstattung der dortigen Medien. Im katarischen Sender Al-Dschasira diskutierten vier Experten über den „Status der Ungewissheit“ in den USA so kurz vor der Wahl am 3. November. Das iranische Staatsfernsehen verkündete die Nachricht mit einem wenig vorteilhaften Foto von Trump umgeben von Coronaviren im Hintergrund.

Mehr: Mitten im US-Wahlkampf haben sich Präsident Trump und First Lady Melania offenbar mit dem Coronavirus angesteckt. Sie sollen sich in Quarantäne befinden.