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Volatile Märkte: Bärenmarktrally oder Trendwende?

Auf den schlechtesten Jahresstart seit 50 Jahren folgt die stärkste Börsenwoche seit 2020. Verändert der Markt jetzt seinen Charakter?

Händler an der Wall Street: Bildet sich jetzt ein Boden aus?(Foto: REUTERS/Andrew Kelly)
Händler an der Wall Street: Bildet sich jetzt ein Boden aus?(Foto: REUTERS/Andrew Kelly) (Andrew Kelly / reuters)

Der Absturz ins Bodenlose kam ohne Vorwarnung. Um sage und schreibe 43 Prozent stürzte der Social Media-Pionier Snap in der vergangenen Woche von einen auf den anderen Handelstag ab, nachdem CEO Evan Spiegel bekannt geben musste, im laufenden Quartal nicht die eigenen Umsatzerwartungen halten zu können. Wie groß die Verfehlung ausfällt, sagte Spiegel nicht, doch allein die außerplanmäßige Warnung genügte Anlegern, um beim einstigen 100 Milliarden-Dollar-Konzern für den größten Kurssturz seit dem Börsenlisting vor fünf Jahren zu sorgen.

Die Anteilsscheine des Stories-Erfinders notieren heute damit tiefer als zum IPO, obwohl sich einerseits die Umsätze in den vergangenen fünf Jahren verelffacht haben und die Aktie ohnehin schon seit den erst im vergangenen Herbst aufgestellten Allzeithochs 75 Prozent an Wert verloren hatte.

Bärenmarkt-Panik erreicht Höhepunkt

Der historische Kurssturz von Snap reihte sich in eine lange Reihe von dramatischen Einbrüchen von einstigen Börsenstars in den vergangenen Wochen und Monaten ein. Ein paar Wochen zuvor hatte sich die Aktie des Fintechs Upstart bei Bekanntgabe der Quartalsbilanz mehr als halbiert, während zuvor Tech-Weltkonzerne wie Meta, Paypal und Netflix mehr als 20 Prozent nach Bekanntgabe ihrer Zahlenwerke abgestürzt waren.

Es ist der Stoff, aus dem Bärenmarkte sind. Zusätzlich zu den Abstürzen der Techstars hatte sich das Marktsentiment in den vergangenen Wochen immer tiefer in Moll gefärbt.

Star-Hedgefondsmanager Bill Ackman startete auf Twitter wegen der hohen Inflation und der zögerlichen Haltung der US-Notenbank einen Abgesang auf den Kapitalmärkten, während in dem viel beachteten Anlegermagazin Barron’s die Börsenbären ihre Krallen zeigten.

Erleichterungsrally nach positiven Bilanzen

Doch trotz des Snap-Schocks drehte die Stimmung in der vergangenen Woche. Tatsächlich gab es auch neue Unternehmensbilanzen, die Anleger positiv überraschen konnten. Alibaba, der schwer abgestürzte E-Commerce-Pionier aus dem Reich der Mitte, setzte 32,2 Milliarden Dollar um und konnte damit die Markterwartungen deutlich schlagen, obwohl der einst wertvollste Konzern Chinas damit den schwächsten Erlöszuwachs in der Geschichte verbuchte.

Noch kritischer beachtet wurde die neuste Geschäftsbilanz von Nvidia. Der wertvollste Chiphersteller der Welt, der zeitweise Meta als fünftwertvollsten Techkonzern der USA überholt hatte, verbuchte Umsätze in Höhe von 8,28 Milliarden Dollar, die um 46 Prozent über dem Vorjahr und damit deutlich über den Analystenschätzungen lagen. Starinvestorin Cathie Wood nahm das Zahlenwerk von Nvidia zum Anlass, um in den abgestürzten Chiphersteller erneut einzusteigen.

Startet nun eine nachhaltige Erholung?

Das Investment könnte Signalwirkung besitzen. Nach einem erbarmungslosen, sechs Monate langen Abverkauf von Technologieaktien griffen Schnäppchenjäger Ende vergangener Woche beherzt zu und bescherten sowohl der Techbörse Nasdaq als auch den großen US-Indizes S&P 500 und Dow Jones die größten Kurszuwächse auf Wochensicht seit Ende 2020.

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„Es könnte sein, dass wir in diesem Jahr bei vielen/den meisten Aktien einige Tiefststände erreicht haben“, sieht Hedgefondsmanager Cody Willard die Talsohle in diesem Jahr möglicherweise erreicht. Gleichzeitig müssten sich Anleger in Geduld üben, bevor die Kurse wieder in Richtung früherer Hochs anziehen würden.

„Es dauert aber einige Jahre, bis sich ein breiterer Bullenmarkt entwickelt“, twitterte Willard. Nach einem halben Jahr in der Hölle für Techaktien könnte damit nach Einschätzung des Hedgefondsmanagers die Stunde der Stockpicker schlagen. „Die Auswahl großartiger Aktien zu guten Bewertungen und das Navigieren durch die Höhen und Tiefen ist das, was in diesem Umfeld funktionieren wird.“