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VIP im Fastfood-Tempel: Wir begleiten Comedian Udo Bönstrup mit seiner goldenen McDonald's-Karte

Mit der Goldenen McDonald’s-Karte kann Udo Bönstrup jederzeit umsonst bei dem Fastfood-Giganten speisen (Bild: Tobias Huch)
Mit der Goldenen McDonald’s-Karte kann Udo Bönstrup jederzeit umsonst bei dem Fastfood-Giganten speisen (Bild: Tobias Huch)

Sie ist der Traum aller Fastfood-Fans, lange Zeit galt sie als Mythos. Bill Gates soll sie haben, ebenso Warren Buffett und Thomas Gottschalk: Die Goldene McDonald’s-Karte. Mit ihr kann man sich unbegrenzt in der Fastfood-Kette bedienen ohne zu bezahlen. Burger und Pommes, bis der Kardiologe interveniert. In Deutschland war bisher nur der Rapper Kay One als Inhaber einer solchen Karte bekannt. Doch seit letzter Woche zählt ein weiterer Promi zum edlen VIP-Club des “Güldenen M”: Hendrik Nitsch (24), besser bekannt als sein komödiantisches Alter Ego “Udo Bönstrup” a.k.a. “Milliarden-Henry”. Eine halbe Million Fans verfolgen seine humoristischen Clips bei Facebook, weitere rund 80.000 bei Instagram. Franchisenehmer Christian Eckstein, einer der größten McDonald’s-Betreiber in Deutschland, hat Nitsch persönlich die Karte übergeben. Seitdem gehört der Comedystar in den umliegenden Filialen beinahe schon zum Inventar. Ich durfte den Comedian für Yahoo Finanzen exklusiv auf einer kulinarischen Rundreise begleiten.

Ich bin in die Nähe von Münster gereist. Hier wohnt Hendrik Nitsch, den die meisten wohl nur unter dem Namen “Udo Bönstrup” kennen. Freudig empfängt er mich. Immer im Schlepptau: sein Hund Carlo. Wir fahren gemeinsam zum ersten McDonald’s; es ist 13 Uhr. Zeit fürs Mittagessen. Auf der Fahrt darf ich mir die edle VIP-Karte genauer ansehen. Sie sieht nicht viel anders aus als eine goldene Kreditkarte. Ein Passfoto auf der Rückseite, daneben ist als Name “Udo Bönstrup” eingetragen. Herausgegeben wurde sie von Christian Eckstein, der derzeit 28 McDonalds-Betriebe sein Eigen nennt. Wir fahren auf den Parkplatz des ersten McDonald’s. Ich bin gespannt.

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Unterwegs mit @frenchiecarlo von @udo #gassigehen

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In der Filiale scheint man “Udo” gut zu kennen, die Belegschaft grüßt ihn freundlich. Zielgenau steuern wir die Bestellautomaten an: Big-Mac-Menü, Cola, große Pommes, eine Apfeltasche. Ich wähle das Royal-TS-Maxi-Menü. Den Burger ohne Saucen, zu den Pommes Sauce Süß-Sauer. Ich wähle stilles Wasser statt der obligatorischen Cola, doch bei der Apfeltasche schließe ich mich an. “Ich kann mit der Karte auch Freunde einladen”, erklärt mir Udo, und so freue ich mich mindestens ebenso über mein Gratis-Essen wie auf die Reaktionen des Kassierers.

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Doch an der Kasse: Routine. Anscheinend sind “Udos” Bestellungen für lau hier nichts Ungewöhnliches. Der Kassiererin stellt jeden Posten auf der Liste manuell auf null, fertig. Dennoch bleiben am Ende überraschenderweise 25 Cent stehen. Fragend blicke ich zu “Udo”, der mir fachkundig erläutert, dass die Karte zwar alles umfasst, aber nicht das Flaschenpfand. Klingt logisch, weil man ansonsten ja noch Geld ausbezahlt bekäme – und das wäre dann doch etwas zu viel des Guten. Trotzdem hat mein stilles Wasser – das einzige Fremdprodukt im McDonald’s-Sortiment mit Flaschenpfand – den erhofften Effekt einer glatten Null am Rechnungsende vereitelt und somit ein wenig den Spaß verdorben. Kennt man ja: Der Journalist als Spielverderber. Doch der Comedian lässt sich seine gute Laune nicht nehmen: “Seit ich die Karte habe, bin ich jeden Tag im McDonald’s. Ob das gesund ist, weiß ich nicht, aber es schmeckt… und außerdem gibt es ja auch Salat und Apfelstücke”, plaudert Stammgast “Udo” aus dem Nähkästchen.

Die Goldene McDonald’s Karte (Bild: Tobias Huch)
Die Goldene McDonald’s Karte (Bild: Tobias Huch)

Gemeinsam vertilgen wir unsere Menüs. Jetzt hätte ich Lust auf einen Espresso. “Den trinken wir in einer anderen Filiale. Da gibt’s eine größere Auswahl von McCafé mit Kuchen”, verkündet der Comedian. An Kuchen hatte ich zwar gar nicht gedacht, ich weiß nicht einmal, ob ich noch einen reinbekomme – aber “anderes McDonald’s” klingt gut. Wir brechen auf, doch beim Verlassen des Restaurants demonstriert mir “Udo”, dass man auch als Promi ein gutes Benehmen an den Tag legen sollte. Ordentlich räumt er alle Essenreste auf das Tablett und schiebt dieses in die Schublade des Abfallwagens. Hut ab!, denke ich mir: Promi, McDonald’s-VIP, junger Kerl, aber ordentlich erzogen – wie ein perfekter Schwiegersohn.

Nach 15 Minuten erreichen wir McDonald’s Nummer 2, größer und mit dem versprochenen McCafé. Inzwischen ist meinerseits auch wieder Platz für einen Käsekuchen, und der Espresso ist wirklich von ausgezeichneter Qualität. McDonald’s scheint mit Hochdruck an seiner Marke zu arbeiten, um das altbackene 90er-Jahre-Image loszuwerden. Bei Kaffee und Kuchen frage ich “Udo”, ob es schon mal Probleme mit der Karte gab. Grinsend rollt er mit den Augen und berichtet von einer solchen Begebenheit: “Einmal hat eine Mitarbeiterin nicht verstanden, was es mit der Karte auf sich hat. Sie tat so, als ob ich irgendwie Almosen bekommen würde und beschwerte sich, dass ein Freund bei mir mitaß. Die Dame musste in die Nachschulung, vor allem, weil sie einen unglaublich frechen Ton drauf hatte. Das war aber wirklich eine Ausnahme und kam nie wieder vor. Ich war, glaube ich, in jeder der 28 Eckstein-Filialen und in jeder wurde mir quasi der rote Teppich ausgerollt. Service wie in einem Sterne-Lokal. Deswegen bin ich hier auch so oft.”

Udo Bönstrup macht von der Goldenen Karte regen Gebrauch (Bild: Tobias Huch)
Udo Bönstrup macht von der Goldenen Karte regen Gebrauch (Bild: Tobias Huch)

Der McDonalds-Tag ist für mich aber noch lange nicht zu Ende. Für den Abend haben wir einen McDrive ins Auge gefasst – also quasi “Essen auf Rädern” in der Fast-Food-Variante. Gegen 22 Uhr steuern wir McDonalds Nummer 3 an, wo ich aus der Premium-Menüreihe “Signature” den “Classic Beef” auswähle. Die Signature-Burger sind die Edel-Burger bei McDonald’s: Feinste Zutaten, überdies nur in ausgewählten Filialen zu erhalten. “Udo” bleibt verhältnismäßig bescheiden und begnügt sich mit einem Caesar-Salat. Als wir an der Kasse kommen und “Udo” die Goldene-Karte durch das Fenster reicht, nimmt der Mitarbeiter diese ungläubig entgegen, dreht und wendet sie mehrfach. Anscheinend hält er sie für eine Kreditkarte und sucht nach dem Magnetstreifen oder Chip.

Schließlich ruft er laut nach hinten in den Kassenraum zu seinem Kollegen: “Bruder! Was ist das für eine Karte?” Breit grinsend kommt ein zweiter Mitarbeiter herbeigeeilt, wirft einen Blick auf die Karte und sagt dann scherzend: “Wirf in den Müll… Nein, Bruder! Mit der Karte kannst du McDonald’s zerstören!” Mit einem Augenzwinkern wird uns die Bestellung ins Auto gereicht, erneut stelle ich fest, wie gut umsonst schmeckt. Während ich den leckeren Burger aufesse, denke ich mir, dass der Angestellte gar nicht so unrecht hat: Zerstören wird er die Burgerkette durch übermäßige Inanspruchnahme der Goldenen Karte zwar nicht… aber wenn “Udo” so weitermacht, könnte McDonald’s irgendwann noch die Verleihung bereuen.