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Verlegerverband BDZV befasst sich in Sitzung mit Kritik an Döpfner

BERLIN (dpa-AFX) - Der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) befasst sich in seiner nächsten regulären Präsidiumssitzung im November mit der Kritik zu einer privaten SMS des Verbandspräsidenten Mathias Döpfner. Das kündigte der Verband am Mittwoch in Berlin an. Der Chef des Axel-Springer-Konzerns hatte in der älteren Kurznachricht, aus der die "New York Times" vor rund eineinhalb Wochen zitiert hatte, den damaligen "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt als letzten und einzigen Journalisten in Deutschland bezeichnet, der noch mutig gegen den "neuen DDR-Obrigkeitsstaat" aufbegehre. Fast alle anderen seien zu "Propaganda Assistenten" geworden. Springer hatte das als Ironie eingeordnet.

Der BDZV teilte mit: "An privaten und später geleakten Äußerungen" von Döpfner habe sich "teilweise massive Kritik entzündet, auch in den Reihen des Verbandes. Vor diesem Hintergrund wird sich das Präsidium des BDZV mit den Vorwürfen befassen und hat angekündigt, diese Thematik in einer Präsenzsitzung am 24. November 2021 vertiefend zu erörtern. Entsprechende Diskussionen werden derzeit auch in den Landesverbänden geführt."

Bei der Kritik zur privaten SMS Döpfners hatten sich einige Medienhäuser öffentlich geäußert, auch das Thema Rücktritt kam auf. Döpfner hatte als BDZV-Präsident dann vor Tagen ein Schreiben an die Mitglieder gerichtet und sein Bedauern ausgedrückt. Zugleich bat er um Unterstützung "bei den verbandlichen Aufgaben".

Am Mittwoch wurde Döpfner in der BDZV-Mitteilung so zitiert: "Seit dreißig Jahren setze ich mich täglich für kritischen, unabhängigen Journalismus ein. Es wäre bitter, wenn das durch eine aus der Emotion heraus entstandene private Nachricht an einen Freund ins Gegenteil verkehrt würde. Bei allen, die sich dadurch verletzt fühlen, möchte ich mich entschuldigen. So wie meine Äußerungen in der SMS jetzt interpretiert werden, waren sie nie gemeint."

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Der Online-Artikel der US-Zeitung "New York Times" erschien am 17. Oktober. Die SMS war ein Detail in dem Bericht, der sich im Kern um den vormaligen "Bild"-Chefredakteur Reichelt und Vorwürfe des Machtmissbrauchs gegen ihn drehte. Am Tag darauf hatte Springer mitgeteilt, dass der 41-Jährige von seinen Aufgaben entbunden wurde.

Neuer "Bild"-Chefredakteur ist Johannes Boie, der bislang Chefredakteur der ebenfalls zu Springer gehörenden "Welt am Sonntag" war. In einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag) sprach Boie von dem nach den internen Ermittlungen zu Reichelt im Frühjahr eingeleiteten Kulturveränderungsprozess bei der Boulevardzeitung: "Wir wollen eine Kultur des Respekts stärken." Er sagte auch: "Wir werden keinen Millimeter Machtmissbrauch und Drangsalierung, Einschüchterung oder Schlimmeres dulden."

Auf die Frage, ob es über den Fall Reichelt hinaus weitere Mitarbeiter gebe, gegen die Untersuchungen laufen, sagte Boie, der selbst vor seiner Tätigkeit für Springer mehrere Jahre bei der "Süddeutschen Zeitung" arbeitete: "Nein. Ich mache mir jedoch gerade ein Bild über etwaige Compliance-Meldungen, die es in den letzten Jahren möglicherweise gab und die noch Auswirkungen haben könnten, emotional wie arbeitspsychologisch. Ich muss herausfinden, wie die Stimmung ist, welche Sorgen die Leute haben."