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Wall Street schließt uneinheitlich – US-Anleger hoffen auf Konjunkturpaket

Der US-Kongress diskutiert über ein weiteres eine Billion schweres Konjunkturpaket. Anleger blickten außerdem mit Freude auf unerwartet gute Quartalszahlen.

In der berühmten Straße befindet sich der Sitz der New York Stock Exchange. Foto: dpa
In der berühmten Straße befindet sich der Sitz der New York Stock Exchange. Foto: dpa

Die US-Börsen haben am Dienstag nach einem Auf und Ab uneinheitlich geschlossen. Positiv aufgenommene Geschäftszahlen und die Hoffnung auf ein weiteres Hilfspaket für die schwer unter der Coronakrise leidende US-Wirtschaft stützten die Wall Street. Im US-Kongress werden die Beratungen über ein weiteres eine Billion schweres Konjunkturpaket fortgesetzt. Die Kurse profitierten teilweise auch von Hoffnungen, dass es bald einen Impfstoff gegen das Coronavirus geben könnte.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,6 Prozent höher auf 26.840 Punkten. Der technologielastige Nasdaq sank indes 0,8 Prozent auf 10.680 Punkte, nachdem er noch mit einem Rekordwert von 10.839 Zählern in den Handel gestartet war. Der breit gefasste S & P 500 legte 0,2 Prozent auf 3257 Punkte zu. Am Montag war die Nasdaq 2,5 Prozent gestiegen und hatte eine neue Rekordmarke gesetzt.

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Chris Zaccarelli, Chefinvestor beim Finanzdienstleister Independent Advisor Alliance verwies zudem auf den EU-Wiederaufbaufonds. Dieser komme den Aktienmärkten weltweit zugute, auch in den USA. In Deutschland war der Dax nach der Einigung der EU-Staats- und Regierungschefs ein Prozent fester bei 13.171,83 Punkten aus dem Handel gegangen.

Das zweite Quartal dürfte für viele Unternehmen das schwierigste in diesem Jahr sein, weil in der Zeit im Kampf gegen das Coronavirus das öffentliche und wirtschaftliche Leben weltweit nahezu zum Stillstand gebracht wurde. Inzwischen wurden viele Einschränkungen zurückgenommen. Viele Investoren stellen sich nun die Frage, wie lange es dauert, bis die US-Unternehmen wieder in Schwung gekommen sind. Coca-Cola erklärte jedenfalls, die Nachfrage nach den Limonaden ziehe wieder an. Die Aktien notierten 2,3 Prozent fester.

Der Anstieg des Ölpreises beflügelte zudem Energiewerte wie Chevron oder ExxonMobil mit einem Plus von rund sieben beziehungsweise fünf Prozent. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) leichtes US-Öl legte zeitweise 3,9 Prozent auf 42,40 Dollar zu und war damit so hoch wie seit viereinhalb Monaten nicht mehr.

Gleichzeitig bleibt der Stand der Pandemie in den USA aber besorgniserregend: Über das Wochenende wurden erneut alle vorherigen Höchststände bei den Infektionszahlen übertroffen. Wenn dieser Trend nicht gebrochen werden kann, dürfte die Stimmung an der Wall Street wieder kippen.

Verhandlungen über Handelsabkommen mit Indien

Anleger, die im US-Agrarsektor investiert sind, schauen zudem auf die Verhandlungen zwischen Indien und den USA. Seit zwei Jahren verhandeln die beiden Staaten über ein Handelsabkommen. Indien strebt Insidern zufolge Zugeständnisse bei Generika-Exporten in die USA an. Im Gegenzug will es demnach seinen Markt für Milcherzeugnisse öffnen und Zölle auf Agrargüter senken. Indien sieht das Abkommen inzwischen in greifbarer Nähe. „Wir sind fast da“, sagte Handelsminister Piyush Goyal auf einer virtuellen Ideen-Konferenz beider Staaten.

In Frankfurt hatte der deutsche Leitindex Dax bereits am Montag den Sprung über die Marke von 13.000 Punkten geschafft, am Dienstag geht es aber noch weiter nach oben: Nachmittags klettert der Dax um 1,6 Prozent auf 13.260 Punkte.

Blick auf Einzelwerte

IBM: Nach anfänglichen Kursgewinnen drehten Aktien von IBM zum Handelsschluss leicht ins Minus. Das Tech-Schwergewicht schlug sich im zweiten Quartal dank eines florierenden Cloud-Geschäfts besser als befürchtet. Eine Prognose für das Gesamtjahr traute sich IBM aber nicht zu. Der langjährige Konzernumbau mit dem Ziel einer stärkeren Ausrichtung auf das Cloud-Geschäft zahle sich immer mehr aus, schrieben die Experten der DZ Bank.

Coca-Cola: Der US-Getränkekonzern legte am Dienstag die neuen Quartalszahlen vor. Infolge der weltweiten Schließungen von Restaurants, Theatern und Sportstätten hat das in Atlanta ansässige Unternehmen im zweiten Quartal einen Umsatzeinbruch von 28 Prozent verbucht. Auch der Gewinn ging um fast ein Drittel zurück, übertraf mit 1,8 Milliarden Dollar aber noch die Erwartungen an der Wall Street. Die Aktie legte um 2,3 Prozent. Vom Getränkehersteller hieß es, seit April habe sich die zuvor von der Corona-Krise verdüsterte Lage wieder aufgehellt.

Philip Morris: Auch Philip Morris hat seine Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Der Tabakhersteller konnte in dem Quartal 1,29 Dollar pro Aktie erwirtschaften, Analysten hatten mit 1,10 Dollar gerechnet. Die Aktie ging um 4,2 Prozent nach oben. Die Coronakrise ist für die Tabakindustrie Fluch und Segen: Der Absatz klassischer Zigaretten hat zwar durch die Pandemie zugenommen, doch die Hersteller werben seit längerem eigentlich stärker für gesundheitlich risikoärmere Produkte wie E-Zigaretten.

Archer Daniels Midland: Die Aktien des Agrarkonzerns legen am Dienstag 2,4 Prozent zu. Die positiven Aussichten zum Handelsabkommen zwischen den USA und Indien sind auch gute Nachrichten für den Konzern, der auch am indischen Markt aktiv ist.

Lockheed Martin: Der Rüstungskonzern schraubte die Gewinnprognose für das laufende Jahr nach oben. Darauf reagierten die Aktien mit einem Aufschlag von 2,6 Prozent.

Exxon Mobil und Chevron: Vom steigenden Ölpreis profitierten die Aktien der Öl- und Gasindustrie. Im Dow lagen mit Exxon Mobil und Chevron zwei Schwergewichte der Branche vorn mit Kursgewinnen von 5,1 beziehungsweise 7,2 Prozent.

United Airlines: Die Corona-Pandemie hat die US-Fluggesellschaft United Airlines im zweiten Quartal weiter heftig belastet. In den drei Monaten bis Ende Juni gingen pro Tag rund 40 Millionen Dollar verloren, wie United am Dienstag nach US-Börsenschluss in Chicago mitteilte. Insgesamt lag das bereinigte Nettoergebnis mit 2,6 Milliarden Dollar (2,3 Mrd Euro) im negativen Bereich. Im Vorjahr hatte die Airline noch über eine Milliarde Dollar verdient. Der Umsatz brach um 87 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar ein. Die Aktie hielt sich nachbörslich zunächst leicht im Plus, auch wenn das Quartalsergebnis schlechter ausfiel als von Analysten erwartet.

Snapchat: Die Foto-App hat ihre eigene Prognose für das Wachstum der Nutzerzahlen im vergangenen Quartal verfehlt. Der zu Beginn der Corona-Krise verzeichnete Schub habe schneller nachgelassen als erwartet, sagte Finanzchef Derek Andersen am Dienstag. Die Zahl täglich aktiver Nutzer stieg binnen drei Monaten von 229 auf 238 Millionen. Snapchat selbst hatte 239 Millionen in Aussicht gestellt. Die Aktie der Firmenmutter Snap fiel nach Vorlage der Zahlen im nachbörslichen Handel um sechs Prozent. Den Umsatz steigerte Snap unterdessen im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 454,2 Millionen Dollar und übertraf damit die Erwartungen der Analysten.

Mit Agenturmaterial