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Uniper baut 2000 Stellen ab

Noch wehrt sich Konzernchef Klaus Schäfer gegen die Übernahmeofferte von Fortum - im Hintergrund treibt er aber die Sanierung des Unternehmens voran. Jetzt hat er sich mit dem Betriebsrat über den Stellenabbau geeinigt.

Mit aller Entschlossenheit machte Klaus Schäfer am Dienstag noch einmal eines deutlich: Der Uniper-Chef wird für die Selbstständigkeit des Stromproduzenten kämpfen. „Wir als Vorstand wollen auch in Zukunft dafür sorgen, viele und weiterhin gute Perspektiven für Uniper zu schaffen“, sagte er. „Alle hier Anwesenden sind überzeugt, dass wir in den letzten zwei Jahren Wichtiges geleistet und ein stabiles Fundament gegossen haben. Darauf wollen wir erfolgreiche wachsen.“

Seit zwei Wochen stand nun aber die Übernahmeofferte des finnischen Energiekonzerns Fortum im Raum. Diese lehnte Schäfer auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz erneut entschieden ab. Für Uniper biete die Verbindung nur „begrenzten Mehrwehrt“, lautete die Begründung.

Schließlich haben die Finnen jäh die Strategie des 50-jährigen durchkreuzt, bei der jetzt in einem entscheidenden Punkt voran kommt: Bei der Sanierung hat sich das Management jetzt endgültig mit den Arbeitnehmervertretern über den Abbau von tausenden Stellen geeinigt. „Insgesamt werden bei Uniper bis Ende 2018 rund 2000 der ursprünglichen 14.700 Stellen wegfallen“, sagte Finanzvorstand Christopher Delbrück der „Rheinischen Post“. Über ein Drittel davon seien Stellen von Mitarbeitern, die etwa beim einstigen Mutterkonzern Eon verblieben sind, die bei der Schließung von Kraftwerks-Blöcken wie im Rotterdamer Hafen abgebaut wurden oder die aus Desinvestitionen resultieren. „Die weiteren 1250 Stellen entfallen auf das Effizienzprogramm Voyager“, sagte Delbrück. „Der weit größte Teil dieser Stellen ist bereits abgebaut, die verbleibenden werden bis Ende 2018 folgen.“

Die Einigung mit den Mitarbeitern ist einer der Kernpunkte bei der Sanierung des Stromproduzenten, den der Eon-Konzern Anfang 2016 abgespalten und im September 2016 an die Börse gebracht hatte. Damals galt das Unternehmen, das die notleidenden Kohle- und Gaskraftwerke übernommen hatte, als „Resterampe“. In der Zwischenzeit hat Schäfer aber schon die Trendwende geschafft. Kosten sind gedrückt, Schulden abgebaut und der Aktienkurs hat sich mehr als verdoppelt. Anfang Dezember will er skizzieren, wie Uniper sogar wieder wachsen kann.

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Die Pläne werden aber von Fortums Offerte gestört. Die Finnen bieten 22 Euro je Aktie und bewerten Uniper dabei mit acht Milliarden Euro. Dabei haben sie sich den Einstieg praktisch schon gesichert. Großaktionär Eon sagte bereits zu, sein verbliebenes Paket von knapp 47 Prozent zu verkaufen.

Schäfer lehnte die Offerte am Dienstag zwar als „wirtschaftlich nicht attraktiv“ ab und versucht möglichst viele der anderen Aktionären vom Verkauf abzuhalten. Gleichzeitig hat er mit Fortum-Chef Pekka Lundmark aber Gespräche aufgenommen, um - wie von den Finne versprochen - die Unabhängigkeit von Uniper und vor allem die Rechte der Mitarbeiter zu wahren.

Schließlich haben die Arbeitnehmervertreter auch beim jetzt geplanten Stellenabbau nur zugestimmt, weil der sozialverträglich ablaufen soll. Dabei habe Uniper natürliche Fluktuation, Altersteilzeit und Abfindungen genutzt, sagte Finanzvorstand Delbrück: „In konstruktiven Verhandlungen haben wir uns mit der Mitbestimmung darauf verständigt.“

Diese Bedingungen sollen nun auch die Finnen respektieren: „Was wir jetzt brauchen, ist eine saubere Vereinbarung mit Fortum, die rechtlich belastbar ist, Klarheit für Mitarbeiter und Aktionäre schafft und für Fortum und Uniper gleichermaßen akzeptabel ist“, sagte Schäfer