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Überblick: Diese Corona-Impfstoffe sind weltweit bereits im Einsatz

Impfzentrum in Tel Aviv (Bild: Reuters/Ammar Awad)
Impfzentrum in Tel Aviv (Bild: Reuters/Ammar Awad)

Seit Beginn der Pandemie steht in der medizinischen Forschung ein Ziel nahezu über allem anderen: Weltweit wird fieberhaft an Impfstoffen gegen das Sars-CoV-2-Virus geforscht. Im Wettlauf um die am besten geeigneten Vakzine werden die verschiedensten Verfahren erprobt. Inzwischen sind bereits mehrere Impfstoffe in einigen Ländern zumindest vorläufig zugelassen. Ein Überblick:

BNT162b2 (Biontech/Pfizer)

Der von der Mainzer Firma Biontech in Zusammenarbeit mit US-Pharmagigant Pfizer entwickelte Impfstoff ist derzeit in den meisten Ländern zugelassen und das erste offiziell von der WHO genehmigte Vakzin. Er basiert auf der neuartigen mRNA-Technologie, bei der die Antigenproduktion durch maßgeschneiderte Botenstoffe angeregt wird. Die Methode findet in der Covid-19-Impfung zum ersten Mal praktische Anwendung und soll einige Risiken klassischer Impfstoffe minimieren. Der Biontech-Impfstoff zeigte in den Studien hervorragende Ergebnisse bei Wirksamkeit und Sicherheit, allerdings sorgen hohe Anforderungen an Lagerung und Kühlung für einen besonderen logistischen Aufwand. Der Impfstoff ist in über 45 Ländern zumindest eingeschränkt zugelassen und kommt unter anderem in den Impfkampagnen der USA, Großbritanniens und Israels zum Einsatz. In der EU ist er bisher der einzige zugelassene Impfstoff, allerdings gab es unter anderem auch in Deutschland zum Beginn der Impfungen Probleme bei der Verteilung.

mRNA-1273 (Moderna)

Der von Moderna in Zusammenarbeit mit einem Institut des US-Gesundheitsministeriums entwickelte Impfstoff basiert wie das Biontech-Produkt auf der mRNA-Technologie und überzeugte ebenfalls in den Studien und ist etwas einfacher in der Handhabung. Zugelassen ist er bisher in den USA, Kanada und Israel, zahlreiche weitere Länder sollen bald nachziehen. In der EU steht die Entscheidung dazu am 6. Januar an, allerdings wurde hier bisher nur ein relativ kleines Kontingent bestellt.

AZD1222 (AstraZeneca)

Der von AstraZeneca und der renommierten Oxford-Universität entwickelte Impfstoff galt lange als Spitzenreiter im Rennen um die Zulassung, wurde jedoch durch eine Panne bei der Dosierung in der Testphase zurückgeworfen. Inzwischen ist er in Großbritannien, Indien, Argentinien, El Salvador und der Dominikanischen Republik zugelassen aber noch kaum auf dem Markt erhältlich. Mit einer EU-Zulassung wird im Februar gerechnet. AZD1222 ist ein Vektor-Impfstoff, hierbei werden die Geninformationen für die Antigenproduktion durch modifizierte Viren einer anderen Art in die Zelle geschleust. Im Gegensatz zu den mRNA-Impfstoffen ist das AstraZeneca-Produkt etwas weniger wirksam aber wesentlich günstiger und einfacher in der Handhabung und gilt deshalb etwa bei der WHO als wichtiger Baustein für die Impfkampagnen in ärmeren Ländern. Ein Nachteil sind relativ starke Nebenwirkungen: Etwa 70 Prozent der Probanden meldeten vorübergehende grippeähnliche Symptome und Fieber - ältere Testpersonen vertrugen den Impfstoff dabei besser als jüngere.

Gam-COVID-Vac (“Sputnik V”)

Der unter dem propagandistisch aufgeladenen Namen “Sputnik V” bekannte russische Impfstoff wurde in einem staatlichen Institut entwickelt und erhielt im August noch vor Beginn der dritten Testphase in Russland eine Notfallzulassung - ein Vorgehen, das in der Fachwelt scharfe Kritik auslöste. Die nachgereichten Studienergebnisse zeigten eine hohe Wirksamkeit des Vektor-Impfstoffs, wurden teilweise aber ebenfalls wegen methodischen Unsauberkeiten kritisiert. Bis Anfang Januar waren nach offiziellen Angaben bereits eine Million Menschen in Russland mit “Sputnik V” geimpft worden, zugelassen ist er bisher zudem auch in Belarus, Serbien, Argentinien, Bolivien und Venezuela.

CoronaVac (Sinovac)

In China wird seit Frühjahr mit Hochdruck an Impfstoffen gearbeitet, einige werden bereits seit dem Sommer im Rahmen eines Notprogramms an systemrelevante Berufsgruppen verabreicht, während die üblichen Testphasen noch laufen. Einer davon ist CoronaVac der Firma Sinovac, der nach einem traditionellen Verfahren aus inaktivierten Sars-CoV-2-Viren und einem Wirkstoffverstärker hergestellt wird. Der Impfstoff wird in mehreren Ländern getestet doch es wurden bisher nur wenige Daten veröffentlicht. Lieferverträge gibt es unter anderem bereits mit Thailand, den Philippinen, Indonesien, Singapur, Brasilien und der Türkei.

BBIBP-CorV (Sinopharm)

Der Impfstoff von Sinopharm ist wie CoronaVac ein klassischer Totimpfstoff und hat ebenfalls Ende August eine Notfallzulassung in China erhalten. Seit Herbst werden damit zudem in einigen Regionen Risikopatienten sowie Studenten, die ins Ausland reisen wollen, geimpft. Doch auch hier lassen sich die Entwickler bisher kaum in die Karten schauen. Notfallzulassungen gibt es dennoch bisher auch in Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo der Impfstoff bisher vor allem an medizinisches Personal und Regierungsmitglieder verabreicht wurde. Zu den weiteren Kaufinteressenten zählen Ägypten, Marokko, Indonesien, Pakistan und Serbien.

Ad5-nCoV (CanSino)

Der chinesische Hersteller CanSino arbeitet an einem Vektor-Impfstoff, der neben den klinischen Testphasen bereits im Juni eine Sonderzulassung für das chinesische Militär erhalten hat. Für einige Länder gilt der Impfstoff als besonders interessant, da hier im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten eine einmalige Dosis ausreichen soll. Verträge gibt es bereits mit Malaysia, Indonesien und Mexiko.

BBV152 (Bharat Biotech)

Im schwer von der Pandemie getroffenen Indien arbeitet unter anderem Bharat Biotech zusammen mit der staatlichen Forschungsbehörde an einem traditionellen Impfstoff auf Basis inaktivierter Coronaviren. Anfang 2021 erhielt er eine Notfallzulassung für Indien.

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Neben den bereits zugelassenen Impfstoffen befinden sich weltweit über 100 weitere Kandidaten in der Entwicklung. Als besonders aussichtsreich gelten nach der aktuellen Studienlage unter anderem: CVnCoV RNA-Impfstoff des deutschen Entwicklers CureVac), Ad26.COV2.S (Vektor-Impfstoff der belgischen Johnson-&-Johnson-Tochter Janssen Pharmazeutica), NVX-CoV2373 (Subunit-Impfstoff der US-Firma Novavax), ZF2001 (Subunit-Impfstoff des chinesischen Herstellers Anhui Zhifei Longcom Biopharmaceutical) und ZyCoV-D (DNA-Impfstoff des indischen Herstellers Cadila Healthcare).

Video: Produzieren Russland und Deutschland bald gemeinsam Impfstoff?