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Vor UBS-Deal erwog Schweiz auch Konkurs der Credit Suisse

(Bloomberg) -- Vor der Entscheidung für eine staatlich gestützte Übernahme der Credit Suisse Group AG durch die UBS Group AG hatte die Schweizer Bankenaufsicht auch einen Konkurs der angeschlagenen Großbank in Erwägung gezogen.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Vor dem Tag des Verkaufs der Bank zog die Finma verschiedene Rettungsmöglichkeiten für das Institut in Betracht, das einen “Bank Run” erlebt habe. “Die Bank verzeichnete Abflüsse von Kundengeldern in einem global und historisch einmaligen Ausmaß”, sagte Finma-Präsidentin Marlene Amstad am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Bern.

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Amstad und Finma-Direktor Urban Angehrn hatten bereits gegenüber der Schweizer Presse erklärt, die Notübernahme sei die einzige tragfähige Option gewesen. Die Schweizer Finanzministerin Karin Keller-Sutter hatte am 25. März gesagt, die Credit Suisse hätte angesichts der Vertrauenskrise, der sie gegenüberstand, keinen weiteren Handelstag überlebt.

Amstad wies den Vorwurf zurück, die Finma habe nicht früh oder aggressiv genug eingegriffen, um die Probleme der Credit Suisse anzugehen. Sie verwies auf die sechs öffentlichen Durchsetzungsverfahren gegen die Bank in den letzten Jahren.

Zudem wehrte sie sich gegen die Behauptung, insbesondere aus den USA sei Druck auf die Schweiz ausgeübt worden. “Wir standen in Kontakt mit ausländischen Behörden, Druck gab es aber keinen”, sagte Amstad unlängst im Interiew mit der NZZ am Sonntag. “Die Schweizer Behörden haben selber entschieden, welche Lösung die beste ist.”

Die Finma betonte, von der Credit Suisse bereits 2020 höhere Liquiditätspuffer gefordert zu haben.

Bei der letzten Generalversammlung als börsennotierte Gesellschaft sah sich die Credit Suisse am Dienstag dem Zorn zahlreicher Aktionäre ausgesetzt. Am heutigen Mittwoch stellen sich die Gremien der UBS bei der Generalversammlung ihren Anteilseignern.

Amstad sprach sich dafür aus, das Instrumentarium der Finma um die Möglichkeit zu erweitern, Geldbußen auszusprechen. Die Finma sei allerdings “keine Strafbehörde und will auch keine werden”, schränkte sie ein.

Nach Amstad ergriff Finma-Direktor Angehrn das Wort. Er erläuterte die Optionen, die die Finma für die Credit Suisse in Betracht gezogen hatte: Die Sanierung der Credit Suisse mittels Verfügung der Finma, die Verstaatlichung der Bank sowie die Fusion der Credit Suisse mit der UBS.

Die Option eines Konkurses sei zwar ebenfalls vorbereitet, wegen ihrer “drastischen Konsequenzen” dann aber verworfen worden.

“Was wäre mit der Credit Suisse geschehen bei der Option Konkurs und Notfallplan?”, so Angehrn. “Die Holding Credit Suisse Group wäre untergegangen, ebenso das Stammhaus Credit Suisse AG mit all ihren Niederlassungen. Vom einst stolzen Dampfer Credit Suisse wäre in der Schweiz einzig noch das Rettungsboot Credit Suisse (Schweiz) AG übriggeblieben, weil diese hier systemrelevant ist.”

Außerhalb dieses “Rettungsbootes” wären alle Zahlungen eingestellt und die Konten aller Kunden blockiert worden, führte er aus. “Nur das Rettungsboot hätte überlebt. Das Stammhaus Credit Suisse AG wäre untergegangen – eine Schweizer Bank mit einer Bilanzsumme von über 350 Milliarden Franken und mit laufenden Geschäften auch in Milliardenhöhe.”

Auf die Frage nach den Abflüssen von Kundengeldern aus der Credit Suisse Ende letzten Jahres sagte Angehrn, diese seien im Oktober dramatisch gewesen, im November immer noch, obgleich geringer, und im Dezember noch geringer.

Im Januar und Februar seien sie abgeflacht und es sei sogar zu einer Verbesserung der Lage gekommen, so dass die Credit Suisse wieder Liquiditätspuffer aufbauen konnte. Insgesamt hätten sich die Abflüsse in den letzten drei Monaten des Jahres auf rund 138 Milliarden Schweizer Franken (139 Milliarden Euro) belaufen. Zwischen dem 15. März und dem Wochenende des Deals waren die Abflüsse ähnlich hoch wie im Oktober, so Angehrn.

Überschrift des Artikels im Original:Swiss Weighed Credit Suisse Bankruptcy Before Choosing UBS Deal

--Mit Hilfe von Bastian Benrath.

©2023 Bloomberg L.P.