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Tierwohl und Nachhaltigkeit - 10 Fakten zur neuen Strategie von Aldi

Die Discounter Aldi Nord und Aldi Süd planen eine große Veränderung: Bereits ab dem Jahre 2024 möchten die Märkte lediglich noch Milch aus den Haltungsformen 3 und 4 anbieten.

Aldi möchte mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit etablieren. (Bild: Michal Fludra/NurPhoto via Getty Images)
Aldi möchte mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit etablieren. (Bild: Michal Fludra/NurPhoto via Getty Images) (NurPhoto via Getty Images)

Damit zeigt sich, dass sich Aldi mehr in Richtung Tierwohl orientiert. Aber es wirft auch Fragen auf, was das für Verbraucher an der Supermarktkasse bedeutet. Die folgenden zehn Fakten liefern Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Das steckt hinter den Haltungsformen

Hinter den Haltungsformen oder auch Haltungsstufen steckt in erster Linie ein einfacher Überblick, wie die Tiere bei der jeweiligen Herstellung gehalten wurden. Die Skala reicht von "1" bis "4", wobei 4 die beste Haltungsstufe ist. Aldi möchte sich zukünftig bei der Milch auf die Formen 3 und 4 beschränken.

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Sehr vereinfacht ausgedrückt steht hinter der Stufe 1 die klassische Stallhaltung. In der Stufe 3 kennen die Tiere hingegen das Außenklima und bei 4 handelt es sich um eine sogenannte "Premium"-Haltung. Premium bedeutet in diesem Fall, dass Schweine und Rinder einen ständigen Zugang nach draußen haben. Auch für Hühner gibt es in diesem Setting eine direkte Möglichkeit, sich in das Freiland zu begeben.

Was steckt hinter den Haltungsformen oder auch Haltungsstufen? (Bild: Getty)
Was steckt hinter den Haltungsformen oder auch Haltungsstufen? (Bild: Getty) (Stefanie Keller via Getty Images)

Zudem sind verschiedene Platzvorgaben je Haltungsform klar definiert. Weitere Informationen dazu gibt es unter haltungsform.de.

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Der Plan von Aldi: 3 bis 4 bei Milchkühen

Aldi plant zukünftig, lediglich Milch von Kühen zu beziehen, denen die Haltungsstufe 3 oder 4 gewährt wird. Konkret bedeutet das, dass die Erzeuger mindestens einen Standard schaffen müssen, bei dem die Kühe über ein Tier-Liegeplatz-Verhältnis von 1:1 verfügen müssen. Außerdem müssen Kühe ab einem Gewicht von 350 Kilogramm mindestens 5 Quadratmeter Platz zur Verfügung haben.

Eine Anbindung darf es bei beiden Halteformen nicht geben. Zudem muss der Zugang zum Freiland, zumindest im begrenzten Maßstab, ermöglicht sein. Eine teilweise Weidehaltung ist bei der Haltungsstufe 3 in der Regel die gängige Praxis, bei der Haltungsstufe 4 haben Milchkühe hingegen ganzjährig Zugang zum Frei- oder Weideland.

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Ab wann greift die Veränderung bei Aldi?

Wie Aldi im Rahmen einer Mitteilung erklärt, möchte man sich ab Frühjahr des Jahres 2024 auf die Haltungsformen 3 und 4 beschränken. Damit würde man laut Unternehmensangaben von Aldi Süd bereits sechs Jahre als ursprünglich gedacht das Ziel der Umstellung erreichen. Aufgrund kurzer Lieferwege bei Frischmilch dürfte die Veränderung zeitnah in den Discountern erfolgen.

Hat Aldi weitere Pläne in Richtung Tierwohl?

Laut Unternehmensangaben möchte Aldi nicht bei der Produktion der Milch stoppen. Auch die Fleischproduktion soll demnach sukzessive auf die besseren Haltungsstufen umgestellt werden.

So möchten Aldi Nord und Aldi Süd bis zum Jahre 2030 bei der Frischfleischproduktion in Gänze die Haltungsstufen 3 und 4 erreichen. Auch bei Wurstwaren soll dieser Standard bis zum Jahre 2030 eingeführt werden.

Neben Aldi: Ziehen andere Supermärkte und Discounter nach?

Aldi ist selbstverständlich nicht der einzige Anbieter von Frischmilch. Auch andere Supermärkte und Discounter bieten das Grundnahrungsmittel an. Wie Branchenexperten jedoch stets betonen, besitzt Aldi eine starke Marktposition im Milch-Markt und hat signifikanten Einfluss auf die Preisentwicklung. Es könnte sich bei diesem Schritt daher um ein richtungsweisendes Umdenken handeln.

Die Rewe-Gruppe definiert nach eigenen Unternehmensangaben noch das Ziel, bis zum Jahre 2030 bei der Milchproduktion auf die Haltestufen 3 und 4 umzustellen. Unter Verweis auf langfristige Beziehungen zu den eigenen Produzenten sei eine frühere Umstellung (Stand 11.08.2023) derzeit nicht möglich.

Der Discounter-Konkurrent Lidl kündigte einen ähnlichen Plan bei der Frischmilch ab dem Jahre 2024 an. Zudem möchte Lidl zwischen Oktober des Jahres 2023 und dem Frühjahr des kommenden Jahres seine gesamte Rindfleischproduktion auf den Mindeststandard der Haltestufe 3 anheben.

Auch Lidl will sich mehr fürs Tierwohl einsetzen. (Symbolbild: Getty)
Auch Lidl will sich mehr fürs Tierwohl einsetzen. (Symbolbild: Getty) (RobsonPL via Getty Images)

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Aldi mit neuen Haltestufen bei Milch: Verbraucher vor der Wahl

Eine weiterführende Frage ist, was sich für Verbraucher durch die verbesserten Haltebedingungen bei Aldi verändert. Zunächst ist die logische Konsequenz: Verbraucher haben die Wahl, welches Produkt sie beziehen möchten und aus welcher Haltestufe es entstammen soll, sowie auch, ob die Halteform für sie bei der Kaufentscheidung eine Rolle spielt.

Ob es Auswirkungen auf den Preis gibt, bleibt abzuwarten. Das hängt im Wesentlichen wohl auch von den Erzeugerpreisen ab. Aldi appelliert laut t-online jedoch auch an Konkurrenten, bei den verbesserten Haltebedingungen nachzuziehen. Mögliche Veränderungen könnten daher womöglich die gesamte Branche betreffen, sofern es ein Umdenken gibt.

Novum bei Aldi? Auch heute zum hohen Anteil höhere Haltestufen

Gänzlich neu ist das Thema der Milch in den höheren Haltestufen bei Aldi nicht. Wie t-online berichtet, läge der Anteil der bisherigen Frischmilch bei Aldi in den Haltungsformen 3 und 4 auch heute schon bei 60 %. Das betone die Vorreiterrolle, die der Discounter beim Tierwohl einnähme.

Der Anteil von 60 % bezieht sich dabei auf den Umsatz, der mit der Frischmilch generiert wird.

Warum entscheidet sich Aldi für mehr Tierwohl?

Wie Aldi selbst auf den unternehmenseigenen Seiten zum Thema Tierwohl betont, sei dem Unternehmen das Thema sehr wichtig. Man wolle erreichen, dass Tierwohl zu einer Selbstverständlichkeit wird. Es sei, so Aldi weiter, "eine Frage der Haltung für einen tiergerechten und nachhaltigen Fleischkonsum sowie ein umfassendes Umdenken in der gesamten Lieferkette" einzustehen.

Allerdings könnten auch wirtschaftliche Faktoren dahinter stecken. Laut den Ergebnissen der Deutschen-Handwerks-Zeitung sei die Tierhaltung für viele Verbraucher immer wichtiger. Dementgegen stehen allerdings Aussagen von LandundForst, wonach der Preis weiterhin das prägende Merkmal für oder gegen eine Kaufentscheidung sei.

Milch ist bei Aldi nicht der erste Schritt

So neu das Umdenken von Aldi bei der Milch ist: In der Vergangenheit hat es auch andere, ähnliche Schritte gegeben. Seit dem Jahre 2021 verzichtet der Discounter bereits auf Eier, bei deren Produktion Küken getötet werden. Zudem würde man bei der Frischfleischproduktion zu mindestens 30 % des Angebots aus den Haltungsformen 3 und 4 beziehen. Solche Tendenzen sollen zukünftig weiter verfolgt werden, um die 2030er Ziele zu erreichen.

Einblick in die Haltungsform 4, unter anderem auch, welche Standards für Milchkühe gelten müssen. (Bild: Haltungsform.de)
Einblick in die Haltungsform 4, unter anderem auch, welche Standards für Milchkühe gelten müssen. (Bild: Haltungsform.de)

Aber Aldi ist auch hier nicht der einzige Vorreiter. Unter anderem Rewe verweist auch darauf, dass man seit dem Jahre 2021 lediglich Eier ohne das Kükentöten verkaufen würde.

Milch-Markt entwickelt sich rückläufig: Nicht nur bei Aldi

Relevant ist zu guter Letzt auch, dass der Milch-Markt seit einiger Zeit rückläufig ist. In letzter Zeit insbesondere, da die Preise stark gestiegen sind. Das hat einige Verbraucher zu einem bewussteren Konsum veranlasst.

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Infografik: Die laktosefreie Welt | Statista
Infografik: Die laktosefreie Welt | Statista

Aber auch tierfreundlichere Alternativprodukte wie Hafer- oder Sojamilch sind inzwischen auf dem Markt und immer akzeptierter. Möglicherweise möchte Aldi mit der neuen Tierwohlinitiative auch dieser Tendenz entgegenwirken.

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