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Analyse zeigt: Deutschland auf dem Weg zum Paradies für ESOP-Programme

Geht es nach der Einschätzung des US-Wagniskapitalgebers Index Ventures, sind Mitarbeiterbeteiligungen in Deutschland bald ähnlich attraktiv wie in den USA.  - Copyright: Factory Berlin
Geht es nach der Einschätzung des US-Wagniskapitalgebers Index Ventures, sind Mitarbeiterbeteiligungen in Deutschland bald ähnlich attraktiv wie in den USA. - Copyright: Factory Berlin

Für die hiesige Startup-Szene war es der langersehnte Durchbruch: Mitte August brachte das FDP-geführte Finanzministerium um Christian Lindner den finalen Gesetzentwurf für das sogenannte Zukunftsfinanzierungsgesetz (ZuFiGe) auf den Weg. Dieses sieht umfassende Änderungen bei den Steuerprivilegien für die Beteiligung von Mitarbeitenden in Startups vor. Etwa sollen die jährlichen Freibeträge deutlich steigen, die umstrittene "Dry-Income-Problematik" wegfallen und ein Arbeitgeberwechsel nicht länger eine Steuerzahlung ans Finanzamt auslösen.

US-Wagniskapitalgeber bewertet Beteiligungsprogramme

Von der Startup-Lobby wurde das neue Gesetz begrüßt. Christian Miele, Vorstandsvorsitzender des Startup-Verbands nannte die Reform „dringend notwendig, um Deutschland zum Weltmarktführer für Startups zu machen“. Es werde damit eine langjährige Forderung deutscher Startups erfüllt. Die neue Regelung würde laut Miele „zwei Showstopper“ aus dem Weg räumen. Auch, dass größere Unternehmen künftig berücksichtigt werden, wertete Miele als Gewinn: „Wenn wir Scaleups nicht gezielt stärken, werden wir keine deutschen Tech-Champions sehen.“

Mit ESOP werden Mitarbeiterbeteiligungsprogramme in Startups bezeichnet. Angestellte können damit viel Geld verdienen – und so ihre geringen Grundgehälter ausgleichen.
Mit ESOP werden Mitarbeiterbeteiligungsprogramme in Startups bezeichnet. Angestellte können damit viel Geld verdienen – und so ihre geringen Grundgehälter ausgleichen.

Zwar wird das neue Zukunftsfinanzierungsgesetz voraussichtlich erst im kommenden Jahr in Kraft treten. Über Details wird noch verhandelt. Dass das Gesetz für hiesige Tech-Startups zum großen Wurf werden könnte, bescheinigt nun allerdings auch eine neue Analyse des US-Wagniskapitalgebers Index Ventures. Demzufolge seien die geplanten Änderungen so wegweisend, dass Deutschland künftig erheblich attraktiver für Tech-Talente sein werde als in den Vorjahren.

Deutschland rutscht im Ranking auf 5. Platz vor

Konkret bewertete Index Ventures die Position von Deutschland im Ranking von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen in 24 Ländern neu. Die Erhebung basiert auf sechs Faktoren, etwa den Ausübungspreis, den Verwaltungsaufwand sowie die steuerlichen Aspekte für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. In jeder Kategorie wurden die unterschiedlichen Regularien zusammengefasst und mit maximal fünf Punkten bewertet. Das Ergebnis: Tritt das neue Gesetz in Kraft, wird Deutschland mit 23 von 30 Punkten bewertet und rutscht somit auf Platz fünf, knapp hinter den USA. Zuvor hatte Deutschland im Ranking nur zehn Punkte erreicht und den letzten Platz eingenommen.

 - Copyright: Gründerszene / Index Ventures
- Copyright: Gründerszene / Index Ventures

„Das Zukunftsfinanzierungsgesetz wird ein Katalysator für das Startup-Wachstum in Deutschland und Europa sein“, sagte Katharina Wilhelm, Partnerin bei Index Ventures, über die neue Platzierung. Dennoch sind aus Sicht der deutschen Startup-Szene mit dem neuen Gesetz nicht alle Probleme gelöst. Aus Sicht von Verbandspräsident Christian Miele würden Startup-Anteile anders als herkömmliche Aktien nicht pauschal besteuert. Dazu sei noch nicht klar, ob die in Startups gebräuchlichen vinkulierten Anteile von den Neuregelungen erfasst sind. Andernfalls bestünde die Gefahr, dass das Gesetz ins Leere läuft.