Studie: Darauf achten Käufer, wenn sie sich Immobilienangebote im Internet ansehen
Wenn sich Käufer im Internet Immobilienangebote ansehen, achten sie nicht nur auf Faktoren wie die Größe von Haus oder Wohnung. Auch vermeintliche Nebensächlichkeiten wie Einrichtungsgegenstände erregen ihre Aufmerksamkeit.
Beim Haus- und Wohnungskauf kommt es auch und vor allem auf die Größe an. Eine Immobilie sollte reichlich Wohnfläche bieten, am besten auch über große und helle Zimmer verfügen, gerne darf sie einen Balkon und ein riesiges Bad haben und natürlich viel Platz zum Kochen und Essen. An diesen Qualitätskriterien ist nicht zu rütteln. Wenn Interessenten eine Immobilie allerdings online inspizieren, dann kommen weitere, teils sehr überraschende Wertmaßstäbe dazu, wie eine Studie der Immobilienagentur Strike ergeben hat. Dann achten die potentiellen Käufer besonders auf die vermeintlich kleinen, unscheinbaren Dinge.
Federführend bei der Studie waren Fragen wie: Worauf achten die Menschen am meisten, wenn sie Immobilienangebote auf einschlägigen Internetportalen durchstöbern? Und was interessiert sie am wenigsten? Um Antworten zu finden, haben die Tester von Strike die Augenbewegungen der Probanden mit einer Eye-Tracking-Software verfolgt, wie die britische Zeitung Daily Mail unter Berufung auf das Unternehmen berichtet. Das überraschende Ergebnis: Größeres Aufsehen erregten beim Betrachten der Bilder ausgerechnet jene Gegenstände, die sozusagen zu den variablen Elementen einer Immobilie gehören.
Blickfänger und Abtörner
Zum Beispiel Einrichtungsgegenstände. Die interessieren das Auge des Betrachters umso mehr, je modischer sie sind, wie es im Bericht zur Studie heißt. Von Vorteil ist auch, wenn die Möbel hell und bunt daherkommen. Allzu grell dürfen sie allerdings nicht sein, das fanden die Probanden nicht sehr anziehend. Auch sollten die Verkäufer bei der Online-Präsentation ihrer Immobilie darauf achten, dass die Zimmer aufgeräumt sind. Denn auch Ordnung ist beim Online-Immobilienkauf eine Augenweide.
Ebenso finden natürliche Elemente wie Blumen, Pflanzen oder Früchte Gefallen. Auch das Menschliche darf nicht zu kurz kommen. Beim Betrachten der Bilder warfen die Probanden ihre Blicke gerne auf Familienfotos oder Gegenstände, die auf ihre Besitzer schließen lassen. Allerdings: Allzu persönlich darf das Verkaufsobjekt auch wieder nicht rüberkommen. "Es ist wichtig, mit der Personalisierung nicht zu übertreiben", schreibt die Daily Mail. "Zu viele persönliche Akzente können es den Käufern schwer machen, sich die Immobilie als ihre eigene vorzustellen."
Was und wie
Es kommt außerdem nicht nur darauf an, was die Verkäufer von ihrer Immobilie online präsentieren, sondern auch wie sie es tun. Die Studie hat gezeigt, dass Interessenten sich schon nach wenigen Sekunden eine Meinung bilden. Missfiel den Probanden die Anzeige, klickten sie schnell weg. Das zeigt, wie wichtig der Bildaufmacher einer Annonce ist. Doch auch die restlichen Fotos sollten von Qualität sein. Unscharfe oder unklare Aufnahmen führen zu einem negativen Eindruck, was wiederum die Meinung der Betrachter von der Immobilie als Ganzes beeinflusst. Schlimmstenfalls wenden sie sich von der Anzeige ab.
Die zeitlosen Qualitätsmerkmale einer Immobilie haben aber auch im Internet-Zeitalter Bestand. Zum Beispiel interessieren sich auch Klienten digitaler Immobilienmakler für Aspekte wie die Lage eines Hauses oder einer Wohnung. In der Studie besuchten die Nutzer parallel Internetkartendienste, um sich ein Bild von der Umgebung zu machen. Und: Auch auf die Größe von Haus, Wohnung, Zimmer, Balkon usw. kommt es weiterhin an. Nur sollte die Interessenten nicht schon bei der (digitalen) Präsentation einer Immobilie abgetörnt werden – sei es von Mängeln wie Unordnung oder einem verschwommenen Bild.