Yahoo Finanzen Streit mit Lieferant: Verliert Edeka bald diese Produkte?
Die grüne Alternative boomt. Längst ist vegane Kost vom Körnerfraß zum absoluten Lebensmitteltrend geworden. Von Hafergras-Smoothies bis hin zu fleischlosem Döner – vegane Supermärkte sprießen überall in Deutschland aus dem Boden. Vor allem bei der Berliner Handelskette „Veganz“ sorgt der Boom veganer Produkte für einen Wachstumsschub, doch die Kooperation zwischen Edeka und Veganz mutiert immer mehr zum Stresstest.
Die geplanten Umsatzziele von Edeka wurden nicht erreicht, nun droht der vegane Food-Spezialist mit einem Lieferstopp – und verhandelt bereits mit der Konkurrenz. Während derzeit auch Alnatura und die Drogeriemarktkette dm um die Markenrechte am Namen Alnatura streiten, kracht es auch zwischen den Partnern Edeka und Veganz.
Für den Gründer der veganen Supermarktkette Jan Bredack liegen die Umsätze, die zu Beginn der Kooperation im Juni 2015 mit Edeka festgelegt wurden, „weit unter den Erwartungen.“ Bredacks Kalkulation gehe daher nicht auf.
Die Handelsgruppe Edeka habe „Rechnungen in Millionen-Höhe nicht beglichen“, deshalb droht Bredack nun mit einem Lieferstopp. Edeka versicherte jedoch in einer Mitteilung: „Wir wollen an der Kooperation mit Veganz festhalten.“
Um die Umsatzeinbußen bei Edeka auszugleichen, möchte Bredack zukünftig auch den Edeka-Konkurrenten Kaufland mit 21 Artikeln beliefern. Die Zusammenarbeit soll bereits Mitte November beginnen. Außerdem liebäugelt der Veganz-Geschäftsführer mit dem Edeka-Rivalen Rewe und will auch die Drogerie Müller irgendwann miteinbeziehen. Der bisher größte Abnehmer der Veganz-Produkte ist jedoch bereits dm.
Und damit nicht genug. Bredack will nicht nur den deutschen Markt mit seinen veganen Lebensmitteln beglücken. Der Handelsketten-Chef plant auch eine Ausweitung auf die USA und schließt sogar einen zeitnahen Börsengang nicht aus. Ob und auf welche Weise die aktuellen Streitigkeiten mit Edeka beigelegt werden, ist derzeit noch offen.
