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Spionage für Saudi-Arabien: Ex-Twitter-Manager verkaufte Nutzerdaten

Die Twitter-Firmenzentrale in San Francisco – ein ehemaliger Mitarbeiter wurde nun verurteilt, weil er Nutzerdaten für Saudi-Arabien spionierte. - Copyright: picture alliance/ASSOCIATED PRESS: Jed Jacobsohn
Die Twitter-Firmenzentrale in San Francisco – ein ehemaliger Mitarbeiter wurde nun verurteilt, weil er Nutzerdaten für Saudi-Arabien spionierte. - Copyright: picture alliance/ASSOCIATED PRESS: Jed Jacobsohn

Ein ehemaliger Twitter-Mitarbeiter ist in den USA wegen illegaler Spionagetätigkeit für eine ausländische Regierung, Geldwäsche und Betrug schuldig gesprochen worden, berichtet "The Guardian".

Der Mann mit amerikanischer und libanesischer Staatsbürgerschaft habe als Agent für Riad gearbeitet und seine Position bei dem Kurznachrichtendienst dafür genutzt, Kritiker der saudischen Monarchie ausfindig zu machen, entschied ein kalifornisches Geschworenengericht. Die Betroffenen posten oft unter Decknamen, aus Angst – auch im Ausland – verfolgt werden. Fälle wie der des 2018 im saudischen Generalkonsulat Istanbul ermordeten Journalisten Jamal Kashoggi zeigen, wie Riad mit "Dissidenten" umgeht.

Laut Anklageschrift hatten enge Mitarbeiter von Kronprinz Mohammed bin Salman den Twitter-Kunden-Manager und einen Kollegen 2014 erstmals kontaktiert und zunächst nur um eine Führung durch die Unternehmenszentrale gebeten. Außerdem ging es offenbar auch um die Beschaffung des offiziellen, blauen Twitter-Häkchens für den Account des Kronprinzen. Letzteres ist eigentlich ein Routine-Vorgang innerhalb des Unternehmens, um die Profile von in der Öffentlichkeit stehenden Personen als echt zu verifizieren und für die User zu kennzeichnen.

Prinz Mohammed bin Salman (36) lässt Regimegegner verfolgen und wird für den Auftragsmord an dem saudischen Journalisten Kashoggi verantwortlich gemacht. - Copyright: picture alliance/AA: Mustafa Yalcin
Prinz Mohammed bin Salman (36) lässt Regimegegner verfolgen und wird für den Auftragsmord an dem saudischen Journalisten Kashoggi verantwortlich gemacht. - Copyright: picture alliance/AA: Mustafa Yalcin

Tatsächlich ging es Prinz Salmans Mitarbeitern wohl aber um die Beschaffung vertraulicher Informationen – wie die Klarnamen von Regimegegnern. Als der Verurteilte diese lieferte, erhielt er eine Uhr im Wert von 20.000 Dollar und insgesamt bis zu 300.000 Dollar. Seiner Anwältin zufolge, sei dies nur "Kleingeld" gewesen in Kreisen saudischer Geschäftsleute. Um eine Strafe kommt der Mann trotzdem nicht herum; das genaue Strafmaß wird allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt verkündet.

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Saudi-Arabien steht wegen zahlreicher Menschenrechtsverstöße immer wieder scharf in der Kritik. Zuletzt sorgte Prinz bin Salmans EU-Reise Ende Juli für Wirbel. Erstmals seit der Ermordung Kashoggis war er nach Europa gereist und unter anderem von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron im Elysée-Palast empfangen worden.

vib