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EZB mit Preis-Schleudertrauma: Spanien 10%, Deutschland gebremst

(Bloomberg) -- Für die Währungshüter der Europäischen Zentralbank ergaben sich aus den Inflationsdaten vom Mittwoch widersprüchliche Signale. Während der Preisanstieg in Spanien unerwartet einen Rekord erreichte, ließ er in Deutschland ebenso unerwartet nach.

Getrieben von Lebensmitteln und Energie lagen die Verbraucherpreise in Spanien im Juni 10% über dem Vorjahreswert - trotz Bemühungen der spanischen Regierung, die Inflation abzubremsen. In Deutschland zeigten befristete Entlastungsmaßnahmen wie der Tankrabatt und das 9-Euro-Ticket ihre Wirksamkeit: die Teuerung sank auf 8,2%.

“Wir müssen bis zum 1. Juli warten, wenn wir die konsolidierten Zahlen für den gesamten Euroraum haben, dann werden wir sehen - denn wir sind datenabhängig”, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde in Sintra zu den Daten vom Mittwoch. “Wir müssen das tun, was wir tun müssen, nämlich die Inflationsrate wieder auf 2% zu bringen, und das werden wir auch tun.”

Da die inflationssenkenden Maßnahmen in Deutschland vorübergehend sind, könnte die heimische Inflation wieder ansteigen. So oder so wird der Rückgang die EZB nicht von ihrem Plan abbringen, die Geldpolitik nach Jahren mit Negativzinsen und Anleihekäufen in Billionenhöhe zu normalisieren.

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Auf der jährlichen EZB-Klausur in Sintra wurde darüber gesprochen, ob ein Zinsschritt von einem halben Prozent - doppelt so viel wie geplant - gerechtfertigt sein könnte. Ratsmitglieder aus baltischen Ländern, wo die Inflation bereits über 20% liegt, argumentieren in diese Richtung.

Litauens Notenbankchef Gediminas Simkus hat sich etwa für einen Zinsschritt um 50 Basispunkte im Juli ausgesprochen, sollten sich die Inflationsaussichten verschlechtern. Das Basisszenario einer Viertelpunkt-Anhebung sei nicht in Stein gemeißelt. Die Rekordinflation müsse “entschlossen” bekämpft werden, sagte Simkus am Rande der Klausur gegenüber Bloomberg.

Lagarde sieht eine Anhebung um einen Viertelpunkt als Basisszenario. Der belgische Gouverneur Pierre Wunsch bezeichnete das in einem Interview als “beschlossene Sache”. Eine Erhöhung um einen halben Punkt ist das wahrscheinlichste Ergebnis für die nächste Sitzung im September.

Inflationsdaten aus Frankreich am Donnerstag und aus Italien und dem Euroraum insgesamt am Freitag werden - wie Lagarde erwähnte - mehr Licht auf die Preisentwicklung werfen. Volkswirte haben wenig Hoffnung, dass die Teuerung bis zum Jahresende sinken wird. Für den Juni erwarten von Bloomberg befragte Ökonomen in der Eurozone ein neues Allzeithoch von 8,5%.

Überschrift des Artikels im Original:

Spanish Inflation Soars to Record 10% as ECB Hikes Near (1)

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