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SMA Solar trotzt der Branchenkrise

Obwohl der gesamte Photovoltaikmarkt unter Überkapazitäten und massivem Preisdruck leidet, konnte der Wechselrichterhersteller SMA Solar seinen Gewinn steigern. Ohne Einschnitte ging das aber nicht.

Für die Solarindustrie war 2016 ein Horrorjahr. Aufgrund massiver Überkapazitäten sind die Preise für Photovoltaikmodule und Wechselrichter im vergangenen Jahr um teils mehr als 20 Prozent eingebrochen. In Erwartung auf noch weiter erodierende Paneelpreise zögerten Kunden den Bau von Solarparks immer weiter hinaus. In den Lagern der Konzerne stapelten sich die Produkte, weltweit sind die Umsätze und Gewinne der Solarkonzerne in den vergangenen Quartalen eingebrochen. Auch Solarworld, Deutschlands Photovoltaikprimus, wurde von der Entwicklung kalt erwischt: Die Bonner schreiben immense Verluste und kämpften aktuell ums Überleben.

Ein anderer deutscher Solarriese hat das vergangene Geschäftsjahr aber erstaunlich gut gemeistert. Der TecDax-Konzern SMA Solar steigerte 2016 nach vorläufigen Zahlen den Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um mehr als 90 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – auf circa 65 Millionen Euro. Den Umsatz konnte SMA nahezu stabil bei 940 Millionen Euro halten. Basis des Erfolgs ist ein neuer Absatzrekord: Verkaufte SMA 2015 noch Wechselrichter mit einer Gesamtleistung von 7,3 Gigawatt, waren es 2016 Wechselrichter bereits mehr als acht Gigawatt.

„SMA hat 2016 den Weg zu mehr Gewinn und höherem Cashflow erfolgreich fortgesetzt. In einer der spannendsten Branchen des 21. Jahrhunderts ist SMA seit mehr als zwei Jahrzehnten Weltmarktführer“, erklärte SMA-Vorstandschef Pierre-Pascal Urbon.

SMA stellt Wechselrichter her, die den Solarstrom vom Hausdach in Wechselstrom für die Steckdose umwandeln. Der Konzern hat anders als beispielsweise Solarworld proaktiv auf die Branchenkrise reagiert. Nachdem im Sommer 2016 schon absehbar war, dass die chinesische Photovoltaikindustrie ihre eigenen Zubauziele viel früher erreichen wird als geplant, kamen die Preise ins Rutschen. Auf ihrem Heimatmarkt wurden chinesische Photovoltaikkonzerne wie Yingli, Trina oder JA Solar ihre Module nicht mehr los. In Folge überschwemmten die Unternehmen den Weltmarkt mit ihren Produkten – teils zu Spottpreisen.

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SMA-Chef Urbon zog angesichts dieser Entwicklung früh die Notbremse. Konkret machte SMA das zweitgrößte Werk des Konzerns in Denver (USA) mit fast 300 Mitarbeitern sowie eine kleine Fabrik in Kapstadt (Südafrika) dicht. Den Geschäftsbereich Railway Technology, in dem etwa 165 Mitarbeiter Umrichter für die Energieversorgung von Zügen und U-Bahnen herstellen, will Urbon verkaufen. Dadurch soll die Anzahl der Vollzeitstellen bis Mitte 2017 auf etwa 2930 sinken. Zum Vergleich: Mitte 2016 lag die Anzahl der Vollzeitstellen noch bei rund 3280.

Für das laufende Geschäftsjahr prognostiziert SMA aufgrund des anhaltend hohen Preisdrucks nur mehr einen Umsatz von 830 bis 900 Millionen Euro. Auch das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (Ebitda) dürfte sich verringern – auf 70 bis 90 Millionen Euro. Gleichzeitig will SMA einen hohen Cashflow erwirtschaften und die Nettoliquidität auf mehr als 400 Millionen Euro steigern.