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Der Schweinsteiger des Eishockeys

Der Schweinsteiger des Eishockeys
Der Schweinsteiger des Eishockeys

Frank Hördler paffte die Meisterzigarre und genoss inmitten der goldenen Konfettischnipsel auf dem Eis den Rekordtitel in vollen Zügen - auch wenn die Ränge in der riesigen Arena leer waren und die Eisbären Berlin den historischen Moment alleine feiern mussten.

"Fantastisch", sagte der Kapitän des Jubiläumsmeisters nach dem 2:1 im dritten Endspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg bei MagentaSport, "das wird mir ganz besonders in Erinnerung bleiben."

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Zum achten Mal hatte der Ex-Nationalspieler den Titel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gewinnen - genauso oft wie dies Bastian Schweinsteiger in der Fußball-Bundesliga für die Bayern gelang.

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Und das ausgerechnet nach dem finalen Finale um die 100. deutsche Meisterschaft. Ausgerechnet am Ende einer besonderen Saison, die wegen der Corona-Pandemie lange unsicher war und dann mit Geisterspielen in einem Wahnsinnstempo durchgepeitscht wurde.

"Die Mannschaft hat sich immer zusammengerauft"

"Es ist ein straffes Programm gewesen", gab der Silbermedaillengewinner von 2018 zu - nach insgesamt 47 Spielen in 140 Tagen und zuletzt 23 in 47. Für den größten Stress hatten die Eisbären am Ende in den kürzesten Playoffs seit 1982 selbst gesorgt. In jeder Runde verlor der Hauptrundensieger der Nordgruppe das Auftaktspiel in eigener Halle, um sich dann mit zwei Siegen mühsam, aber eindrucksvoll zurückzukämpfen.

"Das wurde ja fast zum Motto für uns", meinte der "ewige" Hördler schmunzelnd und fügte bewundernd an: "Die Mannschaft hat sich immer zusammengerauft, und keiner hat irgendwie den Kopf hängen lassen. Das ist schon was Besonderes, ein ganz großer Charakterzug."

Hördler selbst steht wie kaum ein anderer für den früheren DDR-Serienmeister, der nach der Wiedervereinigung unter neuem Namen erst zum Kultklub und dann zur sportlichen Nummer eins der DEL wurde. "Vom Scheißhaus ins Penthouse", nannte der damalige Manager Lorenz Funk die Entwicklung Ende der 90er Jahre, als der ehemalige SC Dynamo erstmals ins Finale vorstieß.

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Hördler ist der letzte Verbliebene

Beim ersten Titelgewinn 2005 war Hördler schon dabei. Vom goldenen Jahrgang 1985, der die Eisbären zur besten Adresse im deutschen Eishockey machte, ist er der letzte Verbliebene. Mittlerweile ist der einstige Stasi-Verein zum deutschen Ableger des US-Unterhaltungskonzerns AEG des Milliardärs Philip Anschutz geworden, der aus Los Angeles kontrolliert und mit Millionen alimentiert wird - auch wenn viele Fans noch immer "Dynamo" rufen.

Hördler, der zwischen 2005 und 2013 die ersten sieben Titelgewinne miterlebte, sieht nach acht Jahren Wartezeit die eine oder andere Parallele zum Beginn der erfolgreichsten Phase. Trainer Serge Aubin habe "von seiner Art her viel Ähnlichkeit mit Don Jackson". Mit dem Coach also, der als Macher der Berliner Erfolgsgeschichte gilt. Bei der ersten Meisterschaft noch Co-Trainer, war der Amerikaner ab 2007 Chef an der Bande und für fünf Titel in sechs Jahren verantwortlich.

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Als Jackson 2013 die Eisbären verließ, endete die Meisterära. Seitdem wird sein Erbe gesucht. Auch der ehemalige Bundestrainer Uwe Krupp konnte nicht in dessen große Fußstapfen treten. Mit dem Frankokanadier Aubin, der 2019 kam, scheint endlich der Nachfolger gefunden, glaubt zumindest Hördler. "Dafür", meinte Aubin, als er von dem Vergleich mit Jackson hörte, "muss ich noch einen langen Weg gehen. Aber irgendwo muss man ja anfangen."