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Schluss mit Corona-Home-Office: Tesla schickt jetzt E-Mails an Mitarbeiter, die nicht häufig genug im Büro „anwesend“ sind

Elon Musk, Tesla-Chef, steht auf der Baustelle der Tesla Gigafactory in Grünheide bei Berlin. - Copyright: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Patrick Pleul
Elon Musk, Tesla-Chef, steht auf der Baustelle der Tesla Gigafactory in Grünheide bei Berlin. - Copyright: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Patrick Pleul

Der US-amerikanische Autobauer Tesla überwacht, wie häufig seine Mitarbeiter vom Büro aus arbeiten. Das sagt ein Tesla-Mitarbeiter und schreibt zu diesem Vorgang auf der beruflichen Netzwerk-App Blind. Ein Firmensprecher reagierte nicht auf eine Anfrage von Business Insider und wollte auch keinen Kommentar dazu abzugeben.

Am Dienstag postete ein Tesla-Mitarbeiter dort einen Screenshot einer automatisch versandten E-Mail der Firma. In der E-Mail wird dem speziellen Mitarbeiter mitgeteilt, dass er an mindestens 16 Tagen im vergangenen Monat seinen Hausausweis nicht benutzt habe, um ein Bürogebäude des Autobauers zu betreten. Ein weiterer Tesla-Mitarbeiter bestätigte gegenüber Business Insider die Echtheit der E-Mail.

Der Wortlaut der Nachricht ist nüchtern gehalten

„Dies ist eine automatische Benachrichtigung“, heißt es in der E-Mail. „Sie erhalten diese E-Mail, weil es keine Aufzeichnungen darüber gibt, dass Sie Ihren Hausausweis an mindestens 16 Tagen innerhalb eines 30-Tage-Zeitraums zum Betreten einer Tesla-Einrichtung verwendet haben. Der Zeitraum endete am 28. Juni. Wir möchten Sie daran erinnern, dass von allen Mitarbeitern erwartet wird, dass sie wieder in Vollzeit im Büro sind. Wir sind uns bewusst, dass es verschiedene Gründe gibt, warum Sie sich nicht eingestempelt haben, wie zum Beispiel Krankheit, Urlaub oder eine Geschäftsreise. In jedem Fall sollten Sie den Grund für Ihre Abwesenheit mit Ihrem Vorgesetzten per E-Mail klären und eine Kopie des Vorgangs an absence@tesla.com senden.“

In einer anderen Wortmeldung auf dem Berufsnetzwerk Blind heißt es über Tesla, diese neue Anwesenheitspflicht könne für Arbeitnehmer abschreckend sein. „Das fühlt sich falsch an“, schrieb eine Arbeitnehmerin. „Ich kann nicht ganz in Worte fassen, warum es mich so stört. Aber es fühlt sich wie eine Grenzüberschreitung an. Es ist purer Kontrollzwang. Es ist respektlos.“

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Blind ist ein anonymes Forum für verifizierte Mitarbeiter, in dem sie Unternehmensthemen diskutieren können. Die Plattform verifiziert die Identität der Nutzer über ihre Firmen-E-Mail-Adressen. Keiner der Blind-Benutzer reagierte bis zum Erscheinen dieses Artikels auf eine Anfrage von Business Insider mit der Bitte, den Vorgang zu erklären.

Musk wolle „Fairness“ gegenüber Fabrikarbeitern

Am 31. Mai stellte Elon Musk, der Vorstandsvorsitzende von Tesla, seinen Angestellten ein Ultimatum, in dem er sie aufforderte, mindestens 40 Stunden pro Woche ins Büro zurückzukehren oder zu kündigen. Wir berichteten darüber. Der Milliardär sagte dazu, der Schritt sei Teil der Bemühungen, gleiche Verhältnisse zwischen Fabrikarbeitern – die während der Pandemie nicht von zuhause aus arbeiten konnten – und Führungskräften zu fördern.

Am Montag berichtete das Nachrichtenportal „The Information“ darüber, dass Tesla-Mitarbeiter im Werk in der kalifornischen Stadt Fremont Schwierigkeiten gehabt hätten, einen freien Schreibtisch und einen Parkplatz zu finden. Grund dafür sei ganz klar, dass Musk seinen fast 100.000 Mitarbeitern mit dieser Anti-Home-Office-Vorschrift die Pistole auf die Brust gesetzt habe. Einige Manager hätten danach die Arbeiter angewiesen, wegen des Platzmangels weniger als fünf Tage pro Woche in Präsenz zu arbeiten – ein direkter Widerspruch zu Musks Ansage.

Andere Firmen gehen ähnliche Wege wie Tesla

Tesla ist nicht das erste Unternehmen, das damit beginnt, die Stempelzeiten seiner Mitarbeiter zu überwachen. Im April berichtete Business Insider exklusiv darüber, dass die US-amerikanische Bank JPMorgan damit begonnen hat, die Anwesenheit in den Büros in speziell eingerichteten Schaltzentralen zu überwachen.

Das Unternehmen nutzte Daten, um verpflichtende Wochenquoten für die Rückkehr ins Büro durchzusetzen. Unter anderem greift man bei JPMorgan auf Anrufe und E-Mails von Managern an ihre Mitarbeiter zurück, in denen sie erinnert werden, dass sie die Erwartungen bezüglich der Anwesenheitszeiten im Büro nicht erfüllten. Damals sagten mehrere Mitarbeiter zu Business Insider, dass die neue Hausvorschrift sie dazu veranlasst habe, sich nach anderen Stellen umzusehen.

Tesla-Mitarbeiter könnten ähnlich reagieren. Anfang dieses Monats wandten sich Personalvermittler großer Unternehmen, darunter Amazon und Microsoft, auf LinkedIn gezielt an Tesla-Mitarbeiter, die Musks Erlass zur Rückkehr an den Arbeitsplatz nicht begrüßen. Diese neuen Vorschriften bei Tesla tritt ausgerechnet zu der Zeit in Kraft, als Elon Musk angekündigt hatte, dass er plant, zehn Prozent seiner Angestellten zu entlassen. Als Grund nannte der Milliardär, dass er sich Sorgen über die Zukunft der US-amerikanischen Wirtschaft mache. Business Insider hat darüber berichtet, dass die Entlassungswelle bereits begonnen hat.

Dieser Artikel wurde übersetzt von Christiane Rebhan, das Original findet ihr hier.