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Schaeffler rutscht in die Verlustzone

Der Umsatz des Autozulieferers sinkt zum Jahresauftakt deutlich. Eine Prognose für das Gesamtjahr wagt Vorstandschef Rosenfeld nicht mehr.

Der Autozulieferer leidet massiv unter den Folgen der Coronakrise. Foto: dpa
Der Autozulieferer leidet massiv unter den Folgen der Coronakrise. Foto: dpa

Die Coronakrise macht dem Autozulieferer Schaeffler schwer zu schaffen. Im ersten Quartal sanken die Erlöse währungsbereinigt um neun Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Vor Zinsen und Steuern machte der Wälzlagerspezialist vor allem wegen einer Abschreibung im Zusammenhang mit Corona einen Verlust von 88 Millionen Euro nach einem Gewinn von 233 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich stand ein Minus von 184 Millionen Euro.

Vorstandschef Klaus Rosenfeld sprach dennoch von einem robusten Ergebnis. „In Verbindung mit der komfortablen Liquiditätsposition und der guten Qualität unserer Bilanz sind wir zuversichtlich, dass wir die aktuelle Krise erfolgreich meistern.“ Das zweite Quartal werde allerdings schwierig. Eine Prognose für das Gesamtjahr gibt es nicht.

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Rosenfeld schöpfte aus mehreren Faktoren Zuversicht. So war die operative Umsatzrendite vor Sonderfaktoren mit 6,5 Prozent zumindest noch ordentlich. Das Ergebnis wurde von einer Abschreibung in Höhe von 249 Millionen Euro in der Autosparte belastet. Die Coronavirus-Pandemie führe zu einer erhöhten Unsicherheit in Bezug auf den künftigen Geschäftsverlauf, hieß es zur Begründung. Hinzu kamen Kosten für die Effizienzprogramme in Höhe von 53 Millionen Euro.

Positiv wertete Rosenfeld, dass der Free Cash Flow vor Ein- und Auszahlungen für Akquisitionen mit 137 Millionen Euro positiv war nach einem Minus von 235 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. „Hier zahlt sich aus, dass wir bereits im letzten Jahr begonnen haben, unsere Investitionen und unser Working Capital proaktiv zu steuern“, sagte er.

Anderen Autozulieferern war es in den vergangenen Monaten nicht viel besser ergangen. So berichtete Bosch über einen Umsatzrückgang von 7,3 Prozent im ersten Quartal, im Monat März betrug das Minus sogar 17 Prozent. Dem weltgrößten Autozulieferer droht das erste Verlustjahr seit der Finanzkrise.

Auch andere Zulieferer leiden

Zum Start ins neue Jahr litten die Zulieferer vor allem unter der schwierigen Situation in China. Dort ist das Geschäft inzwischen teilweise wieder angesprungen. Doch mussten dann viele Werke in Europa und den USA heruntergefahren werden.

Schon im vergangenen Jahr hatte Schaeffler die Flaute auf den internationalen Automobilmärkten zu spüren bekommen. Der Umsatz des fränkischen Konzerns stagnierte bei 14,4 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern brach auch wegen der Kosten für geplanten Stellenabbau von knapp 1,4 Milliarden Euro auf 790 Millionen Euro ein.

Schaeffler-Chef Rosenfeld ist aber überzeugt, dass der Konzern besser als viele Konkurrenten durch die Krise kommen kann. „Wir halten lange durch, wenn das notwendig ist“, sagte er dem Handelsblatt.

Ein Grund für den Optimismus: Schaeffler ist derzeit sehr solide finanziert. Vor einem Jahr gelang es Rosenfeld, erstmals erstmals Investment-Grade-Anleihen am Kapitalmarkt zu platzieren und damit kürzer laufende Bonds abzulösen.

Dadurch sind nun erst wieder 2022 Anleihen im Volumen von 750 Millionen Euro fällig, dazu kommen dann im selben Jahr noch Kredite von 250 Millionen Euro. 2023 müssen dann keine Anleihen ausgezahlt werden. Die Nettofinanzschulden sanken bis Ende März etwas auf 2,4 Milliarden Euro.

Die Prognose für das Gesamtjahr 2020 hatte Schaeffler – wie andere Autozulieferer auch – vor einigen Wochen kassiert. Ursprünglich hatte Rosenfeld eine operative Umsatzrendite von 6,5 bis 7,5 Prozent und einen Umsatzrückgang von bis zu zwei Prozent in Aussicht gestellt.

Angesichts der zahlreichen Krisen und Unsicherheiten in der Welt hatte Schaeffler kürzlich Verstärkung geholt. Der ehemalige deutsche Top-Diplomat Peter Wittig soll den neuen Konzernbereich Global Affairs aufbauen.