ROUNDUP: Unternehmensstimmung im Euroraum trübt sich weiter ein
LONDON (dpa-AFX) - Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hat sich im Juli weiter verschlechtert und deutet auf eine leichte wirtschaftliche Schrumpfung hin. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel zum Vormonat um 2,1 Punkte auf 49,9 Zähler, wie die Marktforscher am Mittwoch in London nach einer zweiten Umfragerunde mitteilten. Die erste Schätzung wurde um 0,5 Punkte nach oben korrigiert. Der Indikator liegt erstmals seit Februar 2021 knapp unter der Marke von 50 Punkten, die Wachstum von Schrumpfung trennt.
Der Konjunkturausblick habe sich zu Beginn des dritten Quartals eingetrübt, erklärte Chris Williamson, Chefökonom von S&P Global. Er verwies auf die hohe Inflation, steigende Zinsen und anhaltende Liefersorgen als Belastung. Allerdings habe sich der Anstieg der Einkaufs- und Verkaufspreise leicht abgeschwächt, wenn auch auf hohem Niveau.
Unter dem Strich fallen die Indikatoren im Dienstleistungssektor solider aus als in der Industrie. Das dürfte damit zu tun haben, dass das verarbeitende Gewerbe besonders unter den globalen Lieferschwierigkeiten leidet. Die Dienstleister profitieren dagegen immer noch von den im Frühjahr weggefallenen Corona-Beschränkungen. Beiden Bereichen macht jedoch die hohe Inflation zu schaffen.
Die Daten im Überblick:
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Region/Index Juli Prognose Vorläufig Vormonat
EURORAUM
Gesamt 49,9 49,4 49,4 52,0
Industrie 49,8 49,6 49,6 52,1
Dienste 51,2 50,6 50,6 53,0
DEUTSCHLAND
Industrie 49,3 49,2 49,2 52,0
Dienste 49,7 49,2 49,2 52,4
FRANKREICH
Industrie 49,5 49,6 49,6 51,4
Dienste 53,2 52,1 52,1 53,9
ITALIEN
Industrie 48,5 49,0 --- 50,9
Dienste 48,4 50,1 --- 51,6
SPANIEN
Industrie 48,7 50,0 --- 52,6
Dienste 53,8 52,0 --- 54,0°
(Angaben in Punkten)